Schimpansen sind nicht nur schlau und mit vielen ähnlichen Eigenschaften wie Menschen ausgestattet, sie haben offenbar auch besondere digitale Fähigkeiten. Bei einer Studie navigierten sich sechs Menschenaffen mithilfe von Touchscreens durch eine virtuelle Landschaft, um an einen Baum zu gelangen, unter dem verschiedene Früchte lagen.
Einen Monat lang wurden den Schimpansen immer anspruchsvollere Navigationsaufgaben gestellt, schreiben die Forschenden des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie, die mit britischen und amerikanischen Universitäten zusammengearbeitet haben. So steuerten die Schimpansen ihr virtuelles „Ich“ durch eine offene Landschaft über Grashügel, Bäume, Felsen und andere Hindernisse hinweg und gelangten dabei sogar von unterschiedlichen Ausgangspositionen zu dem Baum.
„Abgesehen von der eindeutigen Zielorientierung beim räumlichen Lernen fiel uns vor allem auf, wie beeindruckend schnell es den Schimpansen gelang, ihr virtuelles Alter Ego zu steuern und die Navigationsaufgaben zu lösen“, resümiert Max-Planck-Wissenschaftler Matthias Allritz. Die Methode, sagt er, schaffe neue Erkenntnisse darüber, wie sich das Navigationsvermögen des Menschen im Lauf der Evolution entwickelt habe.
Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |