Sollten Sie mal in Kalifornien Urlaub machen und jemand zeigt auf eine Hummel und sagt: „Guck mal, ein Fisch“, dürfen Sie sich nicht wundern. Denn wie ein Gericht in Kalifornien soeben entschieden hat, sind Bienen rechtlich als Fische einzustufen. Zwar sei ihnen klar, so die Juristen in ihrer Urteilsbegründung, „dass ein Fisch, wie der Begriff im alltäglichen Sprachgebrauch allgemein verstanden wird, natürlich im Wasser lebt“. Doch mit diesem juristischen Kniff können nun auch die vom Aussterben bedrohten Hummeln geschützt werden.
Nach dem kalifornischen Artenschutzgesetz können bislang nur Wirbeltiere aus den Klassen der Vögel, Säugetiere, Fische, Amphibien und Reptilien sowie Pflanzen als gefährdet eingestuft werden, nicht aber Insekten. Eine erste Gerichtsinstanz hatte entschieden, dass wirbellose Tiere wie Hummeln davon unberührt bleiben. Berufungsrichter hoben die Entscheidung jetzt auf. Fische seien in dem Gesetz so definiert, dass sie Wirbellose, Weich- und Krebstiere miteinschließen, schreiben sie. Damit könnte es für die Bauern schwieriger werden, bestimmte Pestizide einzusetzen. Die Bauernverbände prüfen, ob sie gegen das Urteil vorgehen.
Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |