| Liebe Frau Do, wer immer noch daran zweifelt, dass Politik spannend und Demokratie lebhaft sein kann, der sollte sich bei Phoenix nochmal den Bundesparteitag der CDU vom Freitag anschauen. Selten war ein Treffen von Parteipolitikern spannender. Nach einem sechswöchigen innerparteilichen Dauerwettbewerb um den CDU-Vorsitz setzte sich Annegret Kramp-Karrenbauer mit denkbar knappen 51,8 Prozent gegen das Comeback-Kid des Jahres, Wirtschaftsanwalt Friedrich Merz, durch. Ihm fehlten nur 19 Stimmen aus dem Kramp-Karrenbauer-Lager. Jens Spahn war nach respektablen 15 Prozent im ersten Wahlgang ausgeschieden. „Wir können. Wir wollen. Wir werden“, hatte Kramp-Karrenbauer in einer selbstbewussten und leidenschaftlichen Rede gesagt. Sie wird nun aller Voraussicht nach auch die nächste Bundeskanzlerin. Was jetzt auf Kramp-Karrenbauer und die Koalition zukommt, analysieren Eva Quadbeck und Kristina Dunz. Warum die 56-jährige Saarländerin die Delegierten überzeugen konnte, versuche ich hier zu beantworten. Martin Kessler hat den Tag in Hamburg mit allen Emotionen, Anekdoten und Reden hier zusammengefasst. Das Merz-Lager wirkte am Abend frustriert, angeschlagen, enttäuscht. Manch ein prominenter CDU-Mann fürchtet, dass vor allem im Südwesten des Landes Parteiaustritte folgen. Merz selbst betonte in seiner Rede allerdings, dass sich alle nun geschlossen hinter Kramp-Karrenbauer stellen sollten. Man darf gespannt sein, ob dies gelingt. Übervorsichtige Eltern, die ihre Kinder am liebsten in den Klassenraum fahren wollen, hemmen nicht nur Selbstbestimmung und freie Entfaltung der jungen Menschen. Sie können auch eine echte Gefahr für den Straßenverkehr sein. Zwei Tage nach dem tödlichen Unfall einer Achtjährigen in Mönchengladbach kommt heraus, dass die Schule schon vor Monaten vor „Elterntaxis“ gewarnt hatte, die den Verkehr vor dem Gebäude verstopfen. Andreas Gruhn, Sabine Kricke und Milena Reimann berichten. Herzlichst Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden
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