Seit dem Überfall der Hamas auf Israel nehmen in Deutschland antisemitische Angriffe drastisch zu. Darum ist es jetzt wichtig, dass jede*r Einzelne sich sichtbar gegen Antisemitismus stellt. Bestelle auch Du ein Plakat und Sticker, die zeigen: „Nie wieder ist jetzt!” |
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am 7. Oktober überfiel die Hamas Israel und ermordete mehr als Tausend Israelis – über 200 Menschen sind noch immer Geiseln der Terroristen. Durch den Krieg gegen die Hamas sind auch Tausende Zivilist*innen in Gaza umgekommen.[1] Während ein Ende der Gewalt nicht in Sicht ist, sind die Folgen auch in Deutschland zu sehen. Schmierereien an der Haustür, Hassparolen, Anschlagspläne gegen Synagogen: Antisemitische Übergriffe nehmen stark zu.[2]Viele unserer jüdischen Mitbürger*innen leben deswegen in Angst. |
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Es ist schwer, sich das einzugestehen – gerade am 85. Jahrestag der Reichspogromnacht – aber Deutschland löst sein Versprechen „Nie wieder!” derzeit nicht ein. Deswegen kommt es jetzt auf uns an: Wir müssen als Gesellschaft ein klares Zeichen gegen Antisemitismus setzen. Der Einschüchterung und Bedrohung von Jüdinnen und Juden können wir uns gemeinsam entgegenstellen. Wir müssen den Antisemit*innen Einhalt gebieten, die sich gerade auch in Deutschland lauter als zuvor aus der Deckung trauen. |
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Das ist eine gewaltige Aufgabe, die nur gelingen kann, wenn auch jede*r dazu einen persönlichen Beitrag leistet. John, bitte positioniere auch Du Dich gegen Antisemitismus. „Nie wieder ist jetzt!” steht auf den Stickern und Plakaten, die wir für diese Solidaritätsaktion hergestellt haben. Damit wollen wir ausdrücken, dass heute und jetzt der Moment ist, das Versprechen einzulösen, Antisemitismus in jeder Form zu bekämpfen. Und zwar unabhängig davon, wie jede*r von uns auf den Nahostkonflikt blickt. |
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Hauptsache sichtbar: Ob in Deinem Fenster, an Deinem Fahrrad oder auf Deiner Handyhülle – mit unseren Aufklebern kannst Du Haltung zeigen. Je mehr Menschen mitmachen, desto deutlicher wird, dass Jüdinnen und Juden dem Hass nicht allein gegenüberstehen. Bestelle direkt Dein kostenloses Materialpaket mit einem Plakat und einem Stickerbogen. |
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Die Zahlen sind erdrückend. Direkt nach dem Terrorangriff auf Israel gab es 240 Prozent mehr antisemitische Vorfälle als noch im Monat zuvor.[3] Auf eine Mauer in Berlin schmiert jemand mehrere Hakenkreuze und schreibt „Kill Juden” daneben. Ein Mann wirft Pyrotechnik auf ein Paar, das sich auf Hebräisch unterhält. Molotowcocktails fliegen auf ein jüdisches Gemeindehaus. „Zum ersten Mal verstehe ich, was es bedeutet, Jüdin zu sein: sich nirgendwo wirklich sicher zu fühlen”, berichtet eine jüdische Berlinerin.[4] |
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In dieser aufwühlenden Zeit erreichen uns viele Fragen und Unsicherheiten von nicht-jüdischen Menschen rund um den Krieg und um Antisemitismus. Darum will ich auf die wichtigsten kurz eingehen. |
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Sich gegen Antisemitismus zu stellen, bedeutet selbstverständlich nicht, das Leid der Zivilist*innen im Gazastreifen zu leugnen oder zu billigen. Auch in Israel und Gaza gibt es Aktivist*innen, die den Terror der Hamas verurteilen und gleichzeitig die illegalen Siedlungen im Westjordanland und die Besetzung ablehnen. Ihre Hoffnungen und Mühen wurden mit dem Angriff der Hamas zunichtegemacht. -
Besonders viel Aufmerksamkeit bekommen antisemitische Angriffe aktuell, wenn sie aus den Reihen von Pro-Palästina-Demos verübt werden. Gerade darum ist es wichtig, nicht vorschnell und pauschal zu verurteilen: Nur eine Minderheit der Muslim*innen oder Palästinenser*innen ist antisemitisch, viele ächten die Gewalt der Hamas.[5][6] Antisemitismus zieht sich durch die gesamte Gesellschaft. Und 83 Prozent der antisemitischen Gewalttaten im letzten Jahr haben Rechtsextreme verübt.[7] -
Es ist nicht per se antisemitisch, Kritik an der israelischen Regierung oder dem Vorgehen der Armee zu äußern. Aber viele der Bilder und Argumentationsmuster, die zur Kritik genutzt werden, sind im Antisemitismus verwurzelt.[8] Wenn Israel als europäische Siedler-Kolonie bezeichnet wird, ohne die jahrhundertelange Verfolgung der Jüdinnen und Juden und ihre Jahrtausende alte Präsenz in der Region mitzudenken, wenn Israel das Existenzrecht pauschal abgesprochen wird, dann handelt es sich nicht um Kritik an der israelischen Regierung, sondern um israelbezogenen Antisemitismus.
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Jüdisches Leben in Deutschland wird bedroht. Darum finde ich es wichtig, dass wir fest an der Seite der betroffenen Menschen und Gemeinden stehen. Zusammen können wir Haltung zeigen. Bestelle dafür hier Dein kostenloses Sticker-Paket. |
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Herzliche Grüße Felix Kolb, Campact-Vorstand |
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PS: Margot Friedländer hat den Holocaust überlebt. Jetzt sagt sie: „Ich konnte es nicht glauben, dass so etwas nach dem Holocaust noch einmal geschieht. Diese Bitterkeit, die darin zum Ausdruck kommt. Dieser Hass.”[9] Zeige Margot Friedländer und allen anderen, dass Du gegen jede Form des Antisemitismus einstehst. Bestelle Deine Sticker direkt. |
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[1] „Tausende Tote in Nahost: So hoch sind die Verluste”, RND, 26. Oktober 2023 |
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[2] „Hassparolen, verbrannte Israelflaggen, Anschläge”, Tagesschau Online, 19. Oktober 2023 |
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[3] „Stark-Watzinger: Extremer Anstieg antisemitischer Vorfälle”, BR Online, 25. Oktober 2023 |
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[4] „Sie leben wieder in Angst”, Spiegel Online, 27. Oktober 2023 |
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[5] „Antisemitismus unter Muslimen: Wie groß ist das Problem in Deutschland?”, WDR Online, 26. Oktober 2023 |
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[6] „,Moralisch und politisch verwerflich’: Palästinenser protestieren gegen Abbas’ antisemitische Ausfälle”, Tagesspiegel Online, 14. September 2023 |
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[7] „Politisch motivierte Kriminalität erreicht neuen Höchststand”, Bundesministerium des Innern, 9. Mai 2023 |
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[8] „Israelbezogener Antisemitismus”, Bundeszentrale für politische Bildung, 28. April 2023 |
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[9] „Ihr helft mir, indem ihr mir zuhört”, Zeit Online, 30. Oktober 2023 |
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