Das besonders schöne Bild des Pazifiks aus dem Weltraum zeugt vom Erfolg einer Weltpremiere. Der nach Angaben der europäischen Raumfahrtbehörde Esa erste Vorbeiflug eines Satelliten an Mond und Erde binnen rund eines Tages ist geglückt. Nachdem bei der Passage nahe dem Mond alles nach Plan lief, flog die Raumsonde Jupiter Icy Moons Explorer (Juice) in der Nacht zu Mittwoch in einer Höhe von nur 6840 Kilometern über Südostasien und dem Pazifischen Ozean. Bei dem riskanten Raumfahrt-Manöver wurde die Schwerkraft der Erde genutzt, um die Sonde auf einer Abkürzung zum Jupiter durch das innere Sonnensystem in Richtung Venus zu schicken. Dank präziser Navigation vom Kontrollzentrum in Darmstadt sei nur ein winziger Bruchteil des für diesen Vorbeiflug reservierten Treibstoffs verbraucht worden, sagte Missionsmanager Ignacio Tanco. 100 bis 150 Kilogramm seien eingespart worden. „Damit haben wir mehr Reserven für schlechte Zeiten oder für die Verlängerung der wissenschaftlichen Mission, sobald wir den Jupiter erreicht haben.“ Bis Juli 2031 folgen weitere Manöver. Dann soll Juice beim Jupiter ankommen und in den folgenden drei Jahren den Planeten und die Eismonde Europa, Kallisto und Ganymed genauer beleuchten. Unter der Eiskruste der Monde befinden sich wahrscheinlich Ozeane, in denen sogar Leben existieren könnte.
Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |