|
Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 15.09.2021 | Regnerisch-bewölkte 23°C. | ||
+ Senat beschließt Vorteile für Geimpfte bei Gastronomie und Veranstaltungen + Ökostrom aus Berlin: Die Windräder, Solar- und Biomasse-Anlagen der Hauptstadt + Volt-Partei kauft Adressdaten, um Jungwähler zum Widerspruch zu animieren + |
von Stefan Jacobs |
|
Guten Morgen, 5G verheißt das Internet der Dinge, 2G heißt es demnächst im wahren Leben der Menschen: Der Senat hat beschlossen, dass Schutzvorkehrungen wie Masken- und Abstandspflicht für Veranstaltungen wegfallen können, an denen nur Geimpfte und Genesene teilnehmen. Da keine Ausnahmen für jene vorgesehen sind, die (bisher) nicht geimpft werden können, ist absehbar: Kinder müssen draußen bleiben, wenn die Familie ins Museum will oder zur Goldenen Hochzeit von Oma & Opa schwofen geht. Ein Virologe befand die neue Regelung in der „Abendschau“ für medizinisch plausibel, aber „sehr restriktiv“, der Direktor des Spionagemuseums für „ganz katastrophal“. Der Beschluss ist nicht mehr allzu weit weg von einer Impfpflicht durch die Vordertür, sofern hinter dieser Tür was los ist. Und er ist die nächste Gemeinheit gegenüber den Kindern. Wie schwierig es ist, mehr Menschen zu überzeugen, hat mein Kollege Richard Friebe mit Blick auf andere Länder und auf die Psychologie beschrieben. Kollegin Karin Christmann plädiert für Geldprämien als effektiven Anreiz. In Thüringen hat es mit Bratwurst funktioniert, in Berlin könnte es mit Express-Terminen fürs Bürgeramt klappen, wie die Redaktion von „Mit Vergnügen“ vorschlägt. Niedrigschwellig, ja, quasi stufenlos, gibt’s das Impfangebot wieder am Donnerstag in der S-Bahn – diesmal auf der Stadtbahn (Start 9.55 Uhr ab Treptower Park) zwischen Ostbahnhof und Grunewald (3x hin und her bis 13.49 Uhr) mit 200 Dosen Johnson & Johnson sowie einem Pop-Up-Impfstand (Moderna) von 10 bis 16 Uhr am Bahnhof Ostkreuz. Der Erfolg der ersten Runde gibt der S-Bahn recht. Und wir sammeln weiter: Wo und wie kann man möglichst viele Menschen gewinnen, sich impfen zu lassen? Vorschläge bitte bis heute Nachmittag an checkpoint@tagesspiegel.de. | |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
Dass der Kampf gegen den Klimawandel teuer wird, kann man nicht oft genug betonen, mag sich das darauf herumreitende Moderatorenduo beim Triell am Sonntagabend gedacht haben. Wie teuer der Klimawandel selbst wird und schon ist, wurde leider nicht erwähnt. Eine Idee davon liefert der Hilfsfonds, mit dem die Schäden der Hochwasserkatastrophe in NRW und RLP beglichen werden sollen: 30 Milliarden Euro, um die Folgen von zwei Tagen Rekordregen zu beheben. Wie Berlin von seinen etwa 18 Mio. Tonnen CO2 p.a. bis spätestens 2050 auf null kommen soll, liegt jetzt in Form einer Machbarkeitsstudie vor. Eckdaten: Halbierung bis 2030, wobei zunächst die Emissionen von Wirtschaft und durch Konsum weit stärker sinken als die von Gebäuden und Verkehr, die erst im Jahrzehnt darauf drastisch verringert werden sollen. Prognose: Das wird uns noch massiv beschäftigen, wenn die überhitzten Gendersterne längst verglüht sind. | |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
Die aktuellen Öko-Komponenten der Berliner Energieerzeugung hat Marcel Luthe (Freie Wähler, FDP-Migrationshintergrund) beim Senat abgefragt, wobei es bei ihm „Sogenannte ‚regenerative Energien‘“ heißt, als ginge es um ein ganz faules Ei. Demnach dominiert Photovoltaik in Berlin mit 131 Megawatt installierter Leistung deutlich vor Biomasse (44 MW) und Wind (12,4 MW). Im Zehnjahresvergleich hat sich die Solarstromkapazität knapp vervierfacht, die Biomasse verdoppelt, die Windenergie gut versechsfacht. Wasserkraft und Geothermie stehen mit null in der Liste, die nur ans Netz angeschlossene Technik umfasst, also nicht die Wärmepumpe im Keller oder den Dynamo im Dachrinnenrohr. Die Öko-Energiequellen sind laut Stromnetz Berlin: 9 Windräder, knapp 9000 PV- und 47 Biomasse-Anlagen. | |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
Die Mobilitätswende funktioniert ja in Berlin bisher z.B. so, dass das Straßenamt eines grünen Pankower Stadtrates es binnen vier Jahren nicht schafft, von der BVV beschlossene Querungshilfen für Fußgänger an einer (nach Berliner Sitte illegal zugeparkten) Kreuzung zu markieren, aber die per Farbeimer geleistete Selbsthilfe von Anwohnern binnen drei Tagen tilgt. Um solchen Murks (heute auf Seite Drei im Tagesspiegel dokumentiert) künftig zu vermeiden, schlägt die Landesarbeitsgemeinschaft Mobilität der Grünen „Servicebüros“ für alle Bezirksämter als Anlaufstelle für Bürger und lokale Initiativen vor, wie sie sich in vielen Kiezen um mehr Sicherheit vor der Tür oder um die Durchsetzung der StVO bemühen: Vier Leute pro Bezirk und 200.000 Euro Jahresbudget sollten es für den Anfang sein, so die Idee. Fehlt nur noch das passende Wahlergebnis für dieses Vorhaben. | |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
|
|
|
| |||
|
| |||
| |||
|
| |||
|
| |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
| |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
| |||
|
| |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
| |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
| |||
|
| |||
| |||
| |||
| |||
|
| ||||
|
| |||
| |||
| |||
|
| |||
|
| |||
|
| |||
|
|
|
| |||
| |||
| ||||
| ||||
| ||||
|
| |||
| |||
| |||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|