damit hatte die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) nicht gerechnet: Als ihre KI-Influencerin Emma im Oktober das Licht der Welt erblickte, fiel die Reaktion des Publikums unerwartet harsch aus. Ein regelrechter Shitstorm brach über die Marketing-Organisation herein. |
|
Zu klischeehaft sei die Blondine, ihre Antworten im Chat wenig überzeugend bis falsch. Ein Fehlstart, den Medienkritiker Thomas Knüwer sogar zum Anlass nahm, über das "digitale Drittweltland" Deutschland zu wettern. |
|
Ärger über die Attacken |
|
Das will Petra Hedorfer, Vorstandsvorsitzende der DZT, so nicht stehen lassen. Sie akzeptiert zwar die Kritik, ärgert sich aber zugleich über die eine oder andere Attacke: "Da heißt es einerseits, dass wir ein digitales Entwicklungsland sind. Dann probiert jemand etwas aus, das nicht von Beginn an perfekt ist – und es wird darauf eingeschlagen.“ Sie glaube nicht, dass Deutschland auf diese Weise mit der Digitalisierung vorankomme. |
|
Dennoch sah man beim DZT Handlungsbedarf. Um ihrer Aufgabe einer KI-Botschafterin für deutschen Tourismus künftig besser nachgehen zu können, erhielt Emma noch mal ein „Touch up“, wie es in der Influencer-Szene so schön heißt. |
|
DZT-Chefin Petra Hedorfer zu den wesentlichen Kritikpunkten: |
Emma sieht zu „deutsch“ aus: „Es gibt nun mal Charaktere und Äußerlichkeiten, die man verschiedenen Ländern zuordnet. Aus der Summe all dieser Diskussionen und Erfahrungen ist Emma entstanden.“Der Chatbot gibt fehlerhafte Antworten: "Sie muss zweifellos Hausaufgaben machen. Aber ChatGPT hat auch zwei Jahre gebraucht, um auf den heutigen Stand zu kommen.“ Die anstehende Einbindung des Knowledge Graph der DZT in die Wissens-Datenbank von Emma soll eine deutliche Verbesserung schaffen. Warum die DZT überhaupt mit einer KI-Influencerin statt mit menschlichen Creatorn arbeitet: „Das tun wir doch. Wir haben einen großen Influencer-Pool. Ich sehe Emma als Brückenbauerin in Ergänzung zu diesen realen Persönlichkeiten, da gibt es kein Entweder-Oder.“ |
|
Welche weiteren Veränderungen bei Emma anstehen und wie die Pläne für den Ausbau der KI aussehen, könnt Ihr hier im Interview nachlesen: |