| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: Europa wächst wieder, aber deutlicher Rückstand bei Pro-Kopf-Einkommen gegenüber den USA Immer mehr Schulden von Verbrauchern bei Onlinehändlern De Guindos: EZB steht vor weiteren Zinssenkungen Lindner: Schwarz-Grün wäre wie eine "Ampel light" Viel Freude beim Lesen! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
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| Wachstum in der Eurozone beschleunigt sich Die Wirtschaft der Eurozone zeigte sich im dritten Quartal mit mehr Schwung. Nach der zweiten Berechnung von Eurostat wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die europäische Statistikbehörde heute in Luxemburg mitteilte. Damit wurde die erste Lesung bestätigt, was auch den Erwartungen der Ökonomen entsprach. Im Frühjahr war die Wirtschaft in den 20 Euro-Ländern um 0,2 Prozent gewachsen. Auch im Jahresvergleich bestätigte Eurostat seine ursprüngliche Einschätzung mit einem Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent. Innerhalb der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums zeigten sich jedoch erhebliche Unterschiede in der Dynamik. Während Spanien mit einem kräftigen Wachstum von 0,8 Prozent seine wirtschaftliche Stärke untermauerte, fiel das Wachstum in Deutschland mit 0,2 Prozent deutlich bescheidener aus. | |
IWF-Studie: Europa hinkt USA deutlich hinterher Eine neue Untersuchung des Internationalen Währungsfonds (IWF) zeigt eine wachsende wirtschaftliche Kluft zwischen Europa und den USA auf. Gemessen an der Kaufkraftparität erreiche das Pro-Kopf-BIP in der Europäischen Union (EU) derzeit nur 72 Prozent des US-Niveaus, hieß es in der heute veröffentlichten IWF-Studie. "Siebzig Prozent dieses Rückstands sind auf ein geringeres Produktivitätswachstum zurückzuführen", sagte der Leiter der Europaabteilung des IWF, Alfred Kammer. Die Analyse identifiziert mehrere strukturelle Schwächen Europas: Obwohl der europäische Markt von seiner Größe her mit dem der USA vergleichbar ist, leidet er insbesondere unter einer starken Fragmentierung. Trotz des gemeinsamen Binnenmarkts existieren noch immer Handelsbarrieren zwischen den EU-Mitgliedstaaten, die es in dieser Form zwischen US-Bundesstaaten nicht gibt. Eine Angleichung der innereuropäischen Handelsschranken an das US-Niveau könnte nach IWF-Berechnungen die Produktivität in Europa um sieben Prozentpunkte steigern. (Foto: picture alliance/dpa/Paul Zinken) | |
Ifo: Bürokratie kostet jährlich dreistelligen Milliardenbetrag | Die überbordende Bürokratie lastet schwer auf der deutschen Wirtschaft. Wie aus einer heute veröffentlichten Untersuchung des Münchner Ifo Instituts hervorgeht, kostet diese jährlich bis zu 146 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung. Ein Hauptgrund für die hohen Kosten liegt demnach an der mangelhaften Digitalisierung der Behörden. "Würde Deutschland bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung auf das Niveau von Dänemark aufschließen, wäre die Wirtschaftsleistung um 96 Milliarden Euro pro Jahr höher", sagte der Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, Oliver Falck. Alle Nachweis-, Dokumentations- und Berichtspflichten sowie Statistikmeldungen gehörten auf den Prüfstand, ebenso alle Datenschutzvorgaben und langwierigen Verwaltungsverfahren, forderte die Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern, die diese Studie in Auftrag gegeben hat. Ifo-Experte Falck resümierte: "Die Kosten von Nichtstun sind riesig, gemessen am Wachstumspotenzial, das im Bürokratieabbau schlummert." (Foto: picture alliance/dpa/Patrick Pleul) | | [tagesschau.de] | Immer mehr Schulden von Verbrauchern bei Onlinehändlern |
Die Verlockungen im Online-Shopping sind allgegenwärtig und oft nur einen Klick entfernt. Doch haben die fast unbegrenzten Konsummöglichkeiten auch eine Schattenseite: Immer mehr Menschen in Deutschland verschulden sich bei Online- und Versandhändlern. 594.800 Personen wendeten sich im vergangenen Jahr an eine Schuldnerberatungsstelle – 30 Prozent davon wegen offener Rechnungen bei Händlern dieser Branche, wie das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mitteilte. Vor fünf Jahren lag der Anteil demnach noch bei 26 Prozent von insgesamt rund 571.500 Beratenen. "Onlineshopping erfreut sich nicht nur zum Black Friday zunehmender Beliebtheit", so das Fazit der Statistiker. "Für einige können die bequemen Bestell- und Zahlungsmöglichkeiten im Internet jedoch auch zu finanziellen Schwierigkeiten führen." (Foto: picture alliance/dpa/Jens Büttner) | | | [sueddeutsche.de] | EZB-Protokolle: Risiko eines Wirtschaftseinbruchs reduzieren Die Europäische Zentralbank (EZB) wollte mit ihrer Zinssenkung im Oktober das Risiko einer zu niedrigen Inflation und eines zu schwachen Wachstums eindämmen. Dies geht aus den heute veröffentlichten Protokollen zur Zinssitzung vom 16. und 17. Oktober hervor. "Jetzt zu handeln könnte eine Absicherung gegen Abwärtsrisiken bieten", hieß es darin. Denn solche Gefahren könnten dazu führen, dass das Inflationsziel künftig unterschritten werde. Die EZB strebt mittelfristig eine Teuerung von 2 Prozent für die Wirtschaft im Währungsraum an. Zudem wiesen die Währungshüter auf dem Zinstreffen darauf hin, dass jetzt zu handeln eine sanfte Landung der Wirtschaft unterstützen könne. Die Währungshüter hatten auf ihrer Oktober-Zinssitzung den Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent gesenkt. | [xtb.com] | BayernLB meldet steigende Gewinne Die BayernLB hat trotz der schwierigen Wirtschaftslage in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres mehr Gewinn erzielt. Im Berichtszeitraum erwirtschaftete die Landesbank demnach einen Nettogewinn von über 1 Milliarde Euro, was einem Anstieg von 16 Prozent im Jahresvergleich entspricht, wie sie heute in München mitteilte. Als Haupttreiber nannte die Bank die gestiegenen Zinsen. Der Vorsteuergewinn legte um 4,5 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro zu. Damit hat die BayernLB ihr für das Gesamtjahr gestecktes Ziel von 1,4 Milliarden Euro Vorsteuergewinn bereits nach neun Monaten so gut wie erreicht. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Onlinebank DKB, die allein 882 Millionen Euro Vorsteuergewinn beisteuerte und damit die größte und ertragreichste Gesellschaft der Landesbank-Gruppe ist. Allerdings lässt die Konjunkturkrise ihre Spuren auch bei der BayernLB. So musste die Bank die Risikovorsorge für ausfallgefährdete Kredite deutlich auf 263 Millionen Euro erhöhen – fast zehnmal so viel wie im Vorjahreszeitraum. | [finanzen.net] | US-Firmen in Deutschland: Handelshemmnisse bleiben Nach dem Wahlsieg von Donald Trump halten die in Deutschland tätigen US-Unternehmen einen Abbau von Handelshemmnissen in den nächsten vier Jahren für kaum realistisch. Laut einer heute verbreiteten Umfrage der American Chamber of Commerce in Germany (AmCham Germany) bezeichneten neun von zehn Mitgliedsunternehmen eine Senkung der Handelshürden als "unwahrscheinlich" oder sogar "sehr unwahrscheinlich". Trump hatte im Wahlkampf hohe Zölle auf Importe aus der EU angekündigt. Die Blitzumfrage wurde vom 7. bis 11. November durchgeführt, also kurz nach Trumps Sieg. 75,9 Prozent der Teilnehmer sehen die Handelspolitik demnach als den Bereich mit dem größten Aufmerksamkeitsbedarf in der transatlantischen Partnerschaft. Dahinter folgt der Bereich Luftfahrt/Verteidigung (58,6 Prozent). "Der Einsatz für möglichst freien Handel, die weitere Öffnung der Märkte in der transatlantischen Partnerschaft sind seit langem zentrale Prioritäten von AmCham Germany", sagte deren Präsidentin Simone Menne bei der Eröffnung der Transatlantischen Wirtschaftskonferenz 2024 in Berlin. "Sie werden das auch in wirtschaftlich wie politisch unsicheren Zeiten bleiben." | [n-tv.de] |
| | | | De Guindos: EZB steht vor weiteren Zinssenkungen Die EZB bereitet sich nach Aussage ihres Vizepräsidenten Luis de Guindos (Foto) auf weitere Zinssenkungen vor. Die jüngsten Daten zeigten, dass sich die Inflation in Richtung des EZB-Ziels von 2 Prozent bewegt, sagte der Stellvertreter von EZB-Präsidentin Christine Lagarde heute auf einem Kongress in Madrid. Falls dies zutreffe und sich die Projektionen der EZB-Volkswirte bestätigten, werde die Ausrichtung und Entwicklung der Geldpolitik über den Dezember und Januar hinaus entsprechend ausfallen. Die Währungshüter hatten den Einlagenzins im Oktober um 0,25 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent gesenkt, nur fünf Wochen nach der vorherigen Senkung. Nun wird im EZB-Rat diskutiert, wie weit die Zinsen noch zurückgenommen werden sollen. De Guindos betonte, dass die Inflation "ziemlich deutlich gefallen" sei und sich auch alle Indikatoren zur Kerninflation in die richtige Richtung bewegten. Allerdings gebe es noch Unsicherheit bei den Dienstleistungspreisen. (Foto: picture alliance/dpa/EUROPA PRESS/Eduardo Parra) | [handelszeitung.ch] | Lindner: Schwarz-Grün wäre wie eine "Ampel light" | FDP-Chef Christian Lindner (Foto) sieht eine mögliche Koalition von Union und Grünen nach der Bundestagsneuwahl im Februar sehr kritisch. "Wenn man sich die Programme ansieht, ist das so wie Lakritz und Spinat. Das zusammen ist Geschmacksache", sagte er heute beim Handelskongress in Berlin. Laut Lindner wären Koalitionen wie Schwarz-Grün oder Schwarz-Rot lediglich eine "Ampel light". Dies würde die Politik der vergangenen Jahre seiner Meinung nach nur verlängern. "Über ein Jahrzehnt haben die Parteien, die im Bundestag links der Mitte sitzen, großen Einfluss gehabt auf die Richtung unseres Landes. Ich glaube, wir müssen in die Mitte zurück, damit es nach vorn gehen kann", so der frühere Bundesfinanzminister. Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP war in der vergangenen Woche geplatzt. Nach einem Streit um die Wirtschaftspolitik und die Schuldenbremse wurde Lindner als Finanzminister von Kanzler Olaf Scholz (SPD) entlassen. (Foto: picture alliance/dpa/Soeren Stache) | | [rp-online.de] |
| | Für viele Beschäftigte stellt das Weihnachtsgeld oder der Jahresbonus ein willkommenes finanzielles Geschenk dar, das nicht nur das Ende des Jahres versüßt, sondern auch die Möglichkeit bietet, ein wenig mehr für sich selbst oder die Familie zu tun. Anstatt die Sonderzahlung jedoch vorschnell auszugeben, zeigt der Bankenverband in einem aktuellen Themenbeitragmehrere sinnvolle Optionen auf, wie man das zusätzliche Geld langfristig nutzen kann. In dem Beitrag sind vier clevere und nachhaltige Wege aufgelistet, wie Sie Ihre Sonderzahlung gezielt einsetzen können, um Ihre Finanzen zu optimieren und gleichzeitig für die Zukunft vorzusorgen: | | | There is little information on how the Eurosystem’s transition to quantitative tightening impacts financing conditions. #TheECBBlog investigates how strongly the shrinking balance sheet affects long-term interest rates https://europa.eu/!78XmJC [x.com] | | US-Wahl als Weckruf: Wie Europa jetzt Stärke zeigen muss Inmitten geopolitischer Spannungen ist die Frage klar: „Ist Europa bereit?“ Gestern Abend durfte ich Gastgeber im Bankenverband dieser so wichtigen Diskussion sein. Eine Woche nach den US-Wahlen und dem Scheitern der Ampel-Koalition bewegt das Thema viele. Und die Antwort war deutlich: Jetzt ist die Zeit für einen Neustart für Europa. Aber: Er wird alles andere als leicht. Der Fireside-Chat mit Marc Brost und die anschließende Diskussion mit Dr. Ingrid Hengster, Julia Friedlander und Michael Roth MdB, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses zeigten, wie wichtig es ist, dass Europa geschlossen und entschlossen auftritt. [linkedin.com] |
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Die EU-Kommission legt ihre Herbstprognose für das Wirtschaftswachstum und die Inflation in der EU und im Euroraum vor. – Die Commerzbank lädt in Frankfurt zu einem Pressegespräch zu ihrem Konjunkturausblick 2025 mit Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer ein. | Selbstbeherrschung in Stresssituationen Das Telefon klingelt, der Kollege spricht laut und unaufhörlich im Großraumbüro und der nächste Videocall steht ebenfalls bevor – Stress pur. In solchen Momenten sind wir laut Experten besonders anfällig für Reizbarkeit, und das ist durchaus verständlich. Ein Forscherteam aus Italien hat in einer aktuellen Studie untersucht, wie sich Stress auf unsere Fähigkeit zur Selbstbeherrschung auswirkt. Fazit: In stressigen Situationen fällt es uns schwerer, unsere Impulse zu kontrollieren. Denn bei Menschen, die gestresst sind, ist das Gehirn so ausgelastet mit dem, was es gerade tut, dass sie impulsiv handeln. Weitere interessante Details und Erkenntnisse der Studie können Sie hier nachlesen: | [deutschlandfunknova.de] | |