Wahlen Baselland: Erstmals überhaupt in der Schweiz ist mit Thomi Jourdan ein Vertreter der EVP in eine Kantonsregierung gewählt worden. Es war ein echter Wahlkrimi, wie ein Blick in unseren Ticker zeigt. Die Bürgerlichen haben im Gegenzug die Mehrheit in der Baselbieter Regierung verloren. Daran sind sie zu einem grossen Teil selber Schuld. Mit Sandra Sollberger setzten sie auf eine Ein-Frau-Strategie der SVP und die dazugehörige Faust im Sack der FDP und Mitte, die Thomi Jourdan überhaupt erst dazu brachte, erneut eine Kandidatur zu wagen. Dies schreibt Jonas Hoskyn in seiner Analyse.
Gewinner Thomi Jourdan feierte ausgelassen in seinem Haus in Muttenz. Er griff sogar zur Gitarre und stimmte das Baselbieterlied an. Zuvor sagte er im Interview: «Ich bin im Wahlkampf ‹All-in› gegangen – und das ist ein Abbild davon, wie ich künftig regieren möchte.» Die vermeintliche Favoritin Sandra Sollberger erschien nach ihrem Scheitern sichtlich geschlagen in Liestal. Thomas Noack blickt versöhnlich auf die langen Wahlkampfmonate und Manuel Ballmer erreichte sein Ziel. Er wurde im Wahlkreis Liestal in den Landrat gewählt.
Im Landrat sind die Verschiebungen weniger dramatisch als in der Regierung. Im Baselbieter Parlament verliert Rot-Grün auf Kosten der Grünliberalen und der Mitte. Damit verschiebt sich das Baselbieter Parlament leicht in die Mitte. Neu stärkste Kraft ist die SVP, während die SP auf den zweiten Platz abrutscht. Drittstärkste Partei bleibt die FDP vor den Grünen. Es folgen Mitte und Grünliberale, die beide zulegen können.