Sehr geehrte Damen und Herren, Wahlwerbung an jedem Laternenpfahl, Schlagabtausch im Bundestag, TV-Duelle: Die politische Stimmung ist aufgeheizt. Um Inhalte wird kaum noch gerungen, Respekt und Kompromissbereitschaft sinken auf null. Dieser Wahlkampf ist kurz und schmerzhaft. In zehn Tagen werden wir ihn hinter uns haben. Dann dürfen wir wählen. Dann bestimmen wir, dann sind wir der Souverän. Schon am nächsten Tag werden die Parteien sondieren, wer mit wem eine Regierung bilden könnte. Wir sinken zurück aufs Sofa in die Zuschauerrolle. Gespannt schauen wir den Verhandlungen um den Koalitionsvertrag zu und müssen akzeptieren, was die neue Regierung sich für ein Drehbuch schreibt. Das genügt nicht. Demokratie ist mehr als Wählen, hat Barack Obama einmal gesagt. Das finden wir auch. Wir sollten auch zwischen den Wahlen bundespolitisch Einfluss nehmen können. Dafür setzen wir uns ein. |