allerorten sind derzeit Wahlen. Bremen wählt. Die Türkei wählt. Die Schlagergemeinde wählt. Und Österreich hat auch erst jüngst sein Kreuz gemacht. Bei der Landtagswahl in Salzburg siegten zwar die Konservativen. Richtig freuen aber konnte sich die FPÖ. Gleich hinter der KPÖ nämlich hatte die die größten Zugewinne. Seither wird in ganz Österreich wieder die dritte Auflage der 1986er-Produktion „Der unaufhaltbare Sieg der FPÖ“ gespielt. Doch selbst ohne sie hat der Populismus die politische Alpenrepublik fest im Griff – denn den haben Konservative und Sozialdemokraten längst perfektioniert, berichtet Rainer Nowak aus Österreich, das für ihn eher einem Opernstaat gleicht. Gehen wir also zur zweiten Wahl: An diesem Sonntag werden die Wähler in Bremen ihre Stimme bei der Bürgerschaftswahl abgeben. Die SPD geht mit dem amtierenden Bürgermeister Andreas Bovenschulte als Favorit ins Rennen. Das Bremische Wahlrecht könnte jedoch für Überraschungen sorgen, schreibt Joerg Helge Wagner in einem lesenswerten Vorbericht. Und in der Türkei? Dort finden am Sonntag die umkämpften Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Selbst AKP-Unterstützer räumen ein, dass Erdogans Ära zu Ende gehen könnte. Die Wahlen werden einen Wendepunkt in der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes darstellen, meint Hilal Khashan über eine Wahl auf Messers Schneide. Und dann ist ja auch noch Schlagerwahl: „Lord of the Lost“ fährt für Deutschland zum ESC. Doch wie gut stehen die Chancen, dass die Schmach an diesem Sonntag ausbleibt? Ist der Song „Blood and Glitter“ wirklich Metal? Und kennen Sie zufällig die Band „Gorgoroth“? Ben Krischke über Hölle, Hölle, Hölle. Nicht gewählt wurde heute im Bundesrat. Dafür aber wurde der Gesetzesentwurf für das geplante Heizungsverbot der Ampel behandelt. Ein überraschender Gast: Robert Habeck persönlich. Für ihn war die Sitzung gewohnt schmerzhaft, schreibt unser Praktikant Lukas Koperek, der bei dem Minister sogar einen Einstich im Herzen gesehen haben will. Und dann ist Freitag natürlich auch wieder Podcast-Tag. Heute spricht mein Kollege Ben Krischke mit Philipp Krohn über Klimaschutz und Kapitalismus. Was wie ein Gegensatz klingt, lässt sich durchaus gut miteinander vereinbaren, glaubt der Journalist und Autor. Sein Konzept des „Ökoliberalismus“ hat er jüngst auch als Buch veröffentlicht. Ein spannendes Gespräch über Wachstum und Naturverbrauch. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |