Marktbericht
23.11.2016

Wall Street spielt die "Trumpfkarte"

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Ist Ihnen auch aufgefallen, dass die in den Medien verbreiteten Analysen und Umfragen sowie die daraus resultierende öffentliche Meinung in letzter Zeit erschreckend oft und weit daneben gelegen haben? Bis zum Brexit-Votum sah es noch nach einem sicheren Verbleib der Briten in der EU aus und bis zum Wahltag schien Hillary Clinton sicher die erste Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden. Einige sehen sich daher jetzt in ihrer Vermutung bestätigt, dass die Ergebnisse bewusst als politisches Instrument pro Clinton und contra Brexit manipuliert wurden. Andere wiederum erkannten erst im Nachhinein technische Fehler, wie beispielsweise die Beschränkung der Umfragen auf die weltoffeneren Großstädte. Mir leuchtet zudem ein, dass viele Trump- oder Brexit-Wähler sich gegenüber einer offen parteiischen Medienlandschaft nicht „outen“ wollten und sich ihren „Denkzettel“ daher lieber für die anonyme Wahlkabine aufgespart haben.

Auch der von vielen Analysten prophezeite negative Schock an den Aktienmärkten verlief in beiden Fällen weit schwächer als befürchtet und war jeweils nur von kurzer Dauer. Die Verluste nach dem Brexit konnten schon binnen weniger Wochen wieder aufgeholt werden. Im Falle der Trump-Wahl reichte schon eine unerwartet staatsmännische und versöhnliche Siegesrede, um die Märkte noch am ersten Tag nach der Wahl in das exakte Gegenteil dessen zu treiben, was ein Großteil der hoch bezahlten „Börsen-Gurus“ zuvor geweissagt hatte. Anstelle von herben Verlusten erklommen die US-Indizes seither ein Rekordhoch nach dem anderen.

Wahrscheinlich hatten sich die meisten Analysten genau wie viele seiner Wähler darin täuschen lassen, dass Trump ein Anti-Establishment, ein Anti-Wall-Street-Kandidat sei. Schließlich hatte er Hillary Clinton im Wahlkampf offen für ihre engen Verbindungen und hoch bezahlten Reden angegriffen und unzählige Male betont, dass er selber im Gegensatz zu ihr nicht durch Wahlkampfspenden aus entsprechenden Kreisen beeinflusst sei. Ein solcher Präsident hätte in der Tat an den Märkten ein Schadenspotential wie der berühmte Elefant im Porzellanladen.

Doch bei genauerem Hinsehen hätte man diese Täuschung schon Monate vor der Wahl durchschauen können: Trump hatte sich nicht nur offen für eine staatliche Stützung der Banken im Krisenfall (Bail-out) und gegen eine Aufspaltung der „too-big-too-fail“ Großbanken ausgesprochen, sondern kündigte zudem bereits früh im Wahlkampf an, den Dodd-Frank Act rückgängig zu machen. Dieser wurde erst Mitte 2010 als Reaktion auf die Finanzkrise eingeführt, um die Märkte durch strenge und umfassende Regulierungen zu stabilisieren.

Spätestens die Berufung von Steven Mnuchin zum Leiter der Wahlkampffinanzen und mittlerweile auch zum Top-Kandidaten für das Amt des Finanzministers offenbart das doppelte Spiel Trumps. Mnuchin verdankt, genau wie schon sein Vater, einen großen Teil seines Vermögens einer langjährigen Anstellung bei der Investmentbank Goldman Sachs. Diese ist der sprichwörtliche „Rädelsführer“ der „Interessensgemeinschaft“ Wall Street und für ihr weit verzweigtes Netzwerk aus Ex-Mitarbeitern bekannt, das mit Mario Draghi bis in die Spitze der Europäischen Zentralbank reicht.

Mit Steven Mnuchin wird Trump damit voraussichtlich der dritte aus den letzten vier US-Präsidenten sein, der einen ehemaligen „Goldjungen“ zum US-Finanzminister ernennt (nach Robert Rubin unter Bill Clinton und Hank Paulson unter George W. Bush). Diese und weitere Personalien im Trump Kabinett deuten eindeutig darauf hin, dass die Interessen der Wall Street auch unter dem zuvor gefürchteten und weiterhin schwer kalkulierbaren Donald Trump sicher gewahrt bleiben werden und das die Wähler diesbezüglich (wieder einmal) keine echte Wahl hatten.

Mittlerweile wird die, unter dem geflügelten Wort „Trumponomics“ zusammengefasste, Wirtschaftspolitik des gewählten Präsidenten sogar von vielen seiner vorherigen Gegner anerkennend als „sehr marktfreundlich“ gefeiert. Gemeint ist die aggressive Mischung aus Deregulierungen, Steuersenkungen, Neuverhandlungen der internationalen Handelsabkommen und vor allem massiven staatlichen Konjunkturprogrammen in Infrastrukturprojekte und Militär.

Die Finanzierung dieser extrem kostspieligen Geschenke an die US-Bürger und Wirtschaft - man spricht von bis zu 5 Billionen US-Dollar - kann und wird aller Voraussicht nach nur durch Neuverschuldung und mit kräftiger Unterstützung aus der Notenpresse erfolgen. Dies, in Verbindung mit den angekündigten Strafzöllen für Importe, führt bekanntlich zu steigenden Preisen. Nach mittlerweile knapp einem Jahrzehnt mühseliger Deflationsbekämpfung durch die Zentralbanken keimt an den Märkten wieder die Hoffnung, dass Donald Trump mit seiner aggressiven Fiskalpolitik das vollbringen könnte, was die extrem lockere Geldpolitik nach der Krise alleine nicht vermochte: Inflation.

Noch werden diese steigenden Inflationserwartungen von den Märkten als ersehnter Befreiungsschlag aus der deflationären Dauerkrise gewertet, aber es deuten sich bereits jetzt ernstzunehmende Verwerfungen als Folge der „Trumpflation“ an. Denn mit den Preisen steigen aller Voraussicht nach auch die Zinsen, was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die unzähligen überschuldeten Dollarkreditnehmer weltweit in Zahlungsschwierigkeiten bringen wird. Es ist daher gut möglich, dass sich nach den Umfragen und Analysten nun auch die Märkte beim so optimistischen Spielen der „Trumpfkarte“ irren, doch dazu mehr im zweiten Teil dieses Marktberichtes, der wie gewohnt in zwei Wochen erscheinen wird.

Ihr Sönke Mißfeld
 
 
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