Wärme, Angst und Krieg
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Stimme
des Westens

Moritz Döbler

29. Januar 2020

Liebe Frau Do,

wo kommt die Energie her, wenn Deutschland nahezu gleichzeitig aus Atomkraft und Kohleverstromung aussteigt? Nur mit Sonne und Wind wird es nicht gehen. Eine weitere Antwort will NRW geben: Probebohrungen in über 1000 Meter Tiefe sollen die Chancen der sogenannten Tiefengeothermie ausloten, bei der Wärme nach oben geleitet wird. Nur ist das nicht ganz ohne Risiko, kleinere Erdbeben kann es geben – und damit ist absehbar, dass es auch gegen diese Form der Energiegewinnung Proteste geben wird. Den Stand der Diskussion hat Kirsten Bialdiga aufgeschrieben.

Das Coronavirus bestimmt die Schlagzeilen weltweit, und auch wir berichten ausführlich – inzwischen sind schon vier Fälle in Deutschland bestätigt. Ist die Angst hierzulande im Vergleich zu den Risiken, denen wir ohnehin täglich ausgesetzt sind, eigentlich angemessen? Auf jeden Fall werden wir in China Zeugen der Machtdemonstration eines totalitären Regimes, das zeigen will, wie perfekt es die Lage im Griff hat. Das Virus entpuppt sich als hochpolitische Angelegenheit, die viele Menschen ihrer Freiheit beraubt. Wir haben mit einem 19-Jährigen aus Moers gesprochen, der nach Wuhan gezogen war, um Chinesisch zu lernen. "Ich will endlich hier raus", sagt er.

Falls Sie am Wochenende mal wieder ins Kino gehen wollen, könnte Ihre Wahl auf das für zehn Oscars nominierte Epos "1917" fallen. Mein Kollege Philipp Holstein sagt, der Film sei grandios gemacht. In seiner Analyse sucht er nach einer Antwort auf die Frage: Darf ein Kriegsfilm so gut aussehen?

Krieg oder Frieden? An dieser Schicksalsfrage haben sich in Nahost schon viele Politiker die Zähne ausgebissen. Jetzt hat US-Präsident Donald Trump einen Plan vorgelegt, den er, natürlich, "den Deal des Jahrhunderts" nennt. Die Palästinenser reagieren nicht so, als ob sie seine Einschätzung teilen. Wie der Vorschlag genau aussieht, hat unser Washington-Korrespondent Frank Herrmann aufgeschrieben.

Das im Wortsinne schönste Angebot, das ich Ihnen heute machen kann, ist ein Gemälde des erst 21-jährigen Erfolgskünstlers Leon Löwentraut, das er für den Landtag in Düsseldorf gemalt hat. „Together for the Future“ hat er es genannt, und es ist sehr bunt. Aber schauen Sie selbst.

Gemeinsam für die Zukunft? Das klingt gut. Bis vor Kurzem haben wir uns alle gegenseitig fröhlich ein frohes neues Jahr gewünscht. Darin steckte die Freude, das etwas beginnt.

In diesem Sinne: Frohen neuen Tag!

Ihr

Moritz Döbler

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