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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 17.05.2023 | Mix aus Sonne und Wolken, windig, 7 bis 15°C. | ||
+ Immobilienunternehmer Gröner zu Parteispende: „nie eine Bitte geäußert, einen Wunsch erklärt, noch eine Bedingung gestellt“ + Warum bei Union und Hertha das Fluchtlicht trotz Sonne brennt + Berliner Polizei will Wuhlheide-Besetzung räumen + |
von Daniel Böldt Lotte Buschenhagen |
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Guten Morgen, es war ein Bärendienst, den der Immobilienunternehmer Christoph Gröner der CDU erwiesen hatte: Vergangene Woche sagte Gröner im Tagesspiegel-Podcast „Berliner & Pfannkuchen“, er habe zwei Spenden an die CDU über 800.000 Euro an die Bedingung geknüpft, dass Kinder im Kinderheim, die eine Behinderung haben, mehr Geld bekommen. „Das ist sozusagen schriftlich fixiert“, sagte der Unternehmer. Moralisch mag das wenig verwerflich sein. Das Problem: Sollte es sich zugetragen haben, wie von Gröner behauptet, wären die Spenden wohl illegal. Nachdem bereits Berlins neue Regierender Bürgermeister Kai Wegner jegliche Absprachen bestritten hat, rudert nun auch Gröner selbst zurück. Er habe im Zusammenhang mit den Spenden „nie eine Bitte geäußert, einen Wunsch erklärt, noch eine Bedingung gestellt“, teilte Gröner am Dienstagabend mit. „Und wenn ich etwas anderes gesagt habe, dann war es im Affekt und sollte ausschließlich klarstellen, dass wir keinen wirtschaftlichen Vorteil davon haben, wenn wir eine Parteispende vergeben.“ Blöderweise sind Gröner die Aussagen gleich zweimal „im Affekt“ rausgerutscht ist. Bereits 2021 verknüpfte er die Spenden in einem Interview mit dem Deutschlandfunk fast wortgleich mit seiner Forderung nach mehr Geld für Kinder in Kinderheimen (hier zum Nachhören und Nachlesen). Und nicht nur das. Gröner sagte damals im Zusammenhang mit seinen Großspenden auch: „Wenn das Bundesverfassungsgericht den Mietendeckel nicht abschafft, dann möchte ich auch, dass die CDU den nicht abschafft, aber modifiziert“. Für die Berliner CDU ist der Fall misslich. Ihre Zeit im Roten Rathaus beginnt so, wie die letzte aufgehört hat: mit erklärungsbedürftigen Verbindungen zur Immobilienbranche. | |||
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Einen Platz an der Sonne hat zurzeit das Herren-Team von Union Berlin gepachtet. Vor vier Jahren noch in der 2. Liga, ist die Mannschaft auf Champions-League-Kurs. Was da alles kommen könnte: Geldregen, Real Madrid, Flutlichtspiele. Doch Moment, Letzteres hat Union offenbar bereits zur Genüge. Bei der Partie gegen Freiburg am Samstagnachmittag strahlte die Flutlichtanlage trotz Sonnenbrillenwetter aus jeder Fassung. Und nicht nur da: Auch beim abstiegsbedrohten Ligakonkurrenten Hertha BSC ist das Stadion – unabhängig davon, ob die Sonne oder der Mond scheint – bestens ausgeleuchtet. Verantwortlich dafür ist kein kaputter Schalter, sondern – Sie ahnen es vielleicht schon – die Deutsche Fußball Liga (DFL). Das natürliche Licht reiche für die Produktion des TV-Signals laut DFL-Richtlinien nicht aus, schreibt Union-Sprecher Christian Arbeit dem Checkpoint. Und Christoph Meyer, Sprecher der Olympiastadion GmbH, sagt: „Wir schulden als Spielstätte für die wichtigsten Kamerapositionen eine Mindestleuchtstärke von 1.600 Lux.“ Allerdings fahre man entgegen den DFL-Richtlinien „auf halber Kraft, um Energie zu sparen“. Hoffentlich nicht ein weiterer Grund, Hertha BSC die Bundesliga-Lizenz zu verwehren … (T+) | |||
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Wir bleiben noch kurz bei den beiden Hauptstadtklubs: Während der neue Regierende Bürgermeister Kai Wegner seinen Antrittsbesuch bei Hertha BSC noch eifrig in Szene setzte (für Fotos hier entlang), dürfte Wegners Besuch in der Alten Försterei am vergangenen Samstag für die meisten unbemerkt geblieben sein. Weder wurde er im Stadion öffentlich begrüßt, noch fand man Hinweise des Besuchs auf seinen Social-Media-Kanälen. Lediglich auf der Terminliste des Regierenden tauchte der Besuch auf. Dass Wegner (einst Gründer des Hertha-Fanclubs im Deutschen Bundestag) sich nicht im Union-Schal ablichten ließ, um die Stadt „wieder miteinander zu versöhnen“, werten wir mal als gutes Zeichen. | |||
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Schlecht stehen die Zeichen für den CDU-Politiker Hannes Rehfeldt. Zur Erinnerung: Rehfeldt arbeitete sich auf der Webseite des Tagesspiegels anonym in zahlreichen Kommentaren an Linken, Grünen, Klimaschützern ab (CP vom 12.05.). Laut Checkpoint-Informationen steht nun seine Wahl zum Neuköllner Stadtrat für Gesundheit und Soziales auf der Kippe. Grüne und Linke sind ohnehin skeptisch, jetzt wackelt auch die SPD, die es für Rehfeldts Wahl braucht. „Im ersten Wahlgang hat er gerade keine Mehrheit“, heißt es aus SPD-Kreisen. Den sich anbahnenden Wahlkrimi können Sie am 24. Mai ab 17 Uhr hier verfolgen. | |||
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„Klar habe ich ab und an meine Schwierigkeiten, aber ich habe festgestellt, dass das bei den Jüngeren genauso ist.“ Das sagte die damals 90-jährige Eva-Marie Schoenthal vor drei Jahren im Gespräch mit meiner Kollegin Madlen Haarbach. Schoenthal war damals bereits seit unglaublichen 35 Jahren Bezirksverordnete in Neukölln und blieb es bis 2021. Eine Ikone der Berliner Kommunalpolitik. In der Nacht zu Dienstag ist Eva-Marie Schoenthal im Alter von 92 gestorben, wie die SPD Neukölln gestern mitteilte. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner würdigte eine „aufrichtige Politikerin mit einem großen Herzen“, Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey erinnerte sich an eine „beeindruckende Frau, die sich bis ins hohe Alter für ihre Überzeugungen engagiert hat.“ Mehr über das bewegte Leben von Eva-Marie Schoenthal können Sie hier erfahren. | |||
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