Was CFOs bei Start-ups verdienen +++ Warum der Schuldscheinmarkt boomt
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fast dreißig Jahre Bilderbuchkarriere bei Bosch, danach CEO bei den beiden riesigen Autozulieferern Mahle und ZF, und jetzt mit 60 Jahren kurz vor der Ausfahrt aus seiner Konzernlaufbahn: Noch-ZF-CEO Wolf-Henning Scheider ist an und für sich schon ein passender Kandidat für einen Wechsel in die Private-Equity-Industrie. Aber normalerweise tauchen Manager mit einem solchen Profil dort als Industrieberater oder in irgendeiner anderen nicht-operativen Rolle auf. Leute zusammenbringen, bei gutem Essen eine kleine Rede halten, nebenbei einen Teil des verdienten Vermögens in Deals zu investieren, die einem schmecken: So lässt sich’s leben, wenn man sich für den Abnutzungskampf an der Spitze zu alt fühlt, für den Ruhestand aber zu jung.
Aber Scheider macht etwas völlig anderes: Er übernimmt die Verantwortung für das globale Private-Equity-Geschäft der Partners Group, einen Bereich, der über die ganze Welt verteilt mehr als 60 Milliarden Dollar verwaltet, und das überaus aktiv. Das ist kein Vorruhestand, sondern eine hoch intensive Managementposition in einem Spiel, das Scheider bislang bestenfalls von der Seitenlinie aus beobachtet hat, vielleicht sogar nur von der Tribüne.
Für mich ist das eine der spannendsten Private-Equity-Personalien des Jahres, denn Scheider übertrumpft die Vorbilder, die diesen Sprung bereits gewagt haben, deutlich, zum Beispiel René Obermann und Ralph Heuwing. Aber diese zwei haben „nur“ regionale Führungsposten bei Private-Equity-Häusern übernommen, der Ex-Telekom-Chef bei Warburg Pincus, der Ex-Dürr- und Knorr-Bremse-CFO bei PAI Partners. So exponiert wie in Kürze Scheider steht keiner von beiden da.
Jobbesetzungen von ganz weit draußen haben immer disruptives Potential, in beide Richtungen. Einerseits wird Scheider mit seiner Konzern- und Transformationserfahrung auf diesem Leitungsposten bei der Partners Group ganz andere Fragen stellen können als zum Beispiel ein altgedienter Private-Equity-Manager aus dem eigenen Haus. Die Partners Group stellt denn auch Scheiders „Transformations-Expertise“ in den Vordergrund. Aber welcher erfahrene Private-Equity-Manager hat die nicht? Und dann auch noch meistens in mehr als einer Branche.
Hinzu kommt die Unternehmenskultur: Es ist etwas anderes, einen Industriekonzern mit zehntausenden Mitarbeitern zu führen, als ein Private-Equity-Haus mit ein paar Hundert Investmentmanagern. Als Automanager musste Scheider immer die Kosten und die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten, bei Private Equity zählen vornehmlich Kreativität und Schnelligkeit. Für Schweizer Verhältnisse ist das schon eine ganze Menge Wagemut, die die Verantwortlichen der Partners Group mit dieser Personalentscheidung beweisen. Alle Infos dazu finden Sie in unserer heutigen Story des Tages!
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