Es ist eine erfreuliche Nachricht mit einem möglicherweise erschreckenden Hintergrund. Die Diagnosehäufigkeit von Parkinson, der von Zittern und Lähmungen geprägten Nervenkrankheit, geht in Deutschland offenbar deutlich zurück. In einem soeben erschienenen Forschungsbericht des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung heißt es, dass die Diagnosehäufigkeit zwischen 2013 und 2019 um 25 bis 30 Prozent gesunken sei. Die Bandbreite ergibt sich aus verschiedenen Falldefinitionen, die Tendenz zeigt sich aber bei den über 50-Jährigen in beiden Geschlechtern und bundesweit.
Das „idiopathische“, also nicht mit anderen Krankheiten in Zusammenhang stehende Parkinson-Syndrom wurde zuletzt in Deutschland gut 112.000-mal pro Jahr neu diagnostiziert. Bei der Suche nach den Ursachen des Rückgangs wird es zusätzlich spannend. Zu den „denkbaren kausalen Zusammenhängen“ zählt Institutschef Dominik von Stillfried „Veränderungen des Pestizideinsatzes“. Das müsse jedenfalls „weiter wissenschaftlich untersucht werden“. Immerhin seien die Erkrankungszahlen im ländlichen Raum stets höher gewesen als in den Städten.
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nimmt laut Umweltbundesamt leicht ab. Zahlreiche Studien belegen einen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Agrargiften und dem Auftreten von Parkinson zumindest statistisch.
Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |