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Liebe/r Leser/in,

es ist nicht ausgeschlossen, dass sich, während Sie diese Zeilen lesen, die Union auf CDU-Chef Armin Laschet als Kanzlerkandidaten einigt. Das Präsidium der Partei hat heute Mittag bereits ein entsprechendes Votum für ihn abgegeben. Es wäre aber auch möglich, dass CSU-Chef Markus Söder noch zum Zuge kommt. Seine Chancen sind deutlich geringer, denn eigentlich darf sich der frisch gewählte CDU-Chef Laschet das Kanzleramt nicht streitig machen lassen – weil er erstens als neuer Parteichef gleich beschädigt sein würde, zweitens ist es der natürliche Anspruch der größten Volkspartei Deutschlands, den Chef im wichtigsten Machtzentrum zu stellen. Doch egal, wie das Duell ausgehen wird, Markus Söder ist durch die Konstellation jetzt schon gestärkt. Aus drei Gründen:

  1. Einigt sich die Union am Ende doch auf ihn, darf es derjenige, der nach der Meinung aller Umfragen derzeit die größten Chancen hat, am 26. September zeigen: Markus Söder wäre am Ziel kühnster CSU-Träume. Für den Fall, dass er auch noch gewinnt, hätte der Franke den CSU-Übervater Franz Josef Strauß an Wirkmacht überholt.

  2. Einigt sich die Union auf Armin Laschet, hat Markus Söder die einmalige Chance zu zeigen, dass er Teamplayer ist. An Raffinesse, wie seine Freunde sagen, oder „Schmutzeleien“, wie es Gegner formulieren, ist er unübertroffen. Teamplay galt bislang nicht als Söders Stärke. Für den Fall, dass Armin Laschet dann die Wahl verliert, kann Markus Söder ohne jede Häme darauf hinweisen, dass er im April angeboten hatte, den Wahlkampf als Kandidat zu bestreiten. Obendrein bleibt er CSU-Chef und Ministerpräsident des wichtigsten Bundeslandes.

  3. Gewinnt Armin Laschet die Wahl, war Markus Söder der Königsmacher und kann die Rolle weiterhin spielen, die CSU-Ministerpräsidenten am meisten liegt: Ohne Bayern geht es nicht. Und was ist schon das Kanzleramt in Berlin gegen die Staatskanzlei in München. 😉

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Start in die Woche!

Mit vielen Grüßen

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Robert Schneider
Chefredakteur FOCUS-Magazin

Drei Thesen um drei

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Grüne Kanzlerkandidatur: Hoffnung und Angst zugleich

Ein offener Machtkampf zwischen CDU und CSU – etwas Besseres hätte aus Sicht der Grünen gar nicht passieren können. Während sich Armin Laschet und Markus Söder in einem persönlichen Gespräch nicht einigen konnten, wollen Annalena Baerbock und Robert Habeck genau das tun. Am nächsten Montag möchten sie bekannt geben, wer von ihnen die erste Kanzlerkandidatur in der Geschichte der Partei übernehmen darf. Einvernehmlich, ohne Streit.

Diese staatstragende Haltung kommt bei den Bürgern an. 51 Prozent aller Bundesbürger halten es für wichtig, dass die Grünen an der nächsten Bundesregierung beteiligt sind. In der Kanzlerfrage sprechen sich 22 Prozent der Bundesbürger für Robert Habeck als Kanzlerkandidat der Grünen aus, 16 Prozent präferieren Co-Parteichefin Annalena Baerbock. Doch es gibt auch Misstrauen gegenüber den Grünen. 45 Prozent der Bürgerinnen und Bürger glauben, die Grünen wollen die Freiheitsrechte einschränken. Lesen Sie im aktuellen FOCUS, was die Deutschen von den Grünen erwarten und mit wem die Partei nach der Bundestagswahl regieren soll.

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Fragen an Annegret Kramp-Karrenbauer

Als Joe Biden im Januar endlich sein Amt als neuer Präsident der USA antrat, war die Freude groß – bei allen Europäern, auch bei den Deutschen. Endlich wieder einer, mit dem man würde reden können, der gleiche Werte und Interessen vertreten werde. Inzwischen ist Ernüchterung eingetreten. Ja, Washington ist wieder dem Pariser Klimaabkommen beigetreten, der Ton ist angenehmer, Neues erfahren die Europäer nicht erst über einen Tweet. Aber in vielen Punkten vertritt die neue US-Administration inhaltlich die gleiche Linie wie Donald Trump. So fordert sie den Baustopp der deutsch-russischen Gaspipeline Nord Stream 2, die Einhaltung des 2-Prozentziels bei den Militärausgaben. Und in Sachen China zeichnet sich ab, dass die USA künftig ihre Verbündeten immer häufiger dazu zwingen werden, zwischen eigenen Wirtschaftsinteressen und Sanktionen zu entscheiden.

Für Deutschland, dessen größter Handelspartner China ist, bedeutet das neue transatlantische Spannungen. Am schwedischen Textilunternehmen H&M exerziert Peking gerade, was es von Sanktionen hält, die der Westen wegen Menschenrechtsverletzungen verhängt. Und auch vom 2-Prozent-Ziel entfernt sich Deutschland immer mehr. „Deutschland muss mehr tun – im Eigeninteresse und im Sinne der internationalen Verlässlichkeit“, fordert Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer im jüngsten FOCUS-Interview. Unter den gegenwärtigen Bedingungen, das macht sie klar, wird die Bundeswehr den Anforderungen nicht gerecht werden, mehr sicherheitspolitische Verantwortung Deutschlands schwierig.
Lesen Sie im neuen FOCUS, was die CDU-Politikerin zu den gravierenden Ausstattungslücken in der Bundeswehr, zum Umgang mit China und zum besonderen Macht-Gen von Kanzlerkandidaten zu sagen hat.

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Die Altmaier-Dämmerung

Das Wirtschaftsministerium gehört in Deutschland traditionell zu den Ressorts, die mit Erwartungen überfrachtet und in der Realität an den Ansprüchen selbstbewusster Interessenverbände gemessen werden. Ein Scheitern ist da fast programmiert. So gesehen schlug sich Peter Altmaier in der Corona-Pandemie vergleichsweise wacker. Jetzt zeichnet sich das Ende seiner Amtszeit ab. Auf künftige Aspiranten warten mit den Aufräumarbeiten nach Corona und der Energiewende respektable Aufgaben, die pragmatisches Geschick jenseits ideologischer Sprücheklopferei erfordern. Ein Rückblick auf den Problem-Minister ab Seite 52 im neuen FOCUS.

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