Lieber Herr Do,
die Forderung ist so bestechend wie einleuchtend: Männer bevorzugt impfen! Der Schriftsteller Ralf Bönt hat diese Idee gerade in einem Gastbeitrag für die ZEIT formuliert. Was klingt wie ein sexistisches Pamphlet, ist in Wahrheit einfach nur logisch. Mehr noch: lebensrettend. Zumindest könnten durch eine bevorzugte Impfung von Männern die Zahlen der an Covid-19 gestorbenen Menschen drastisch reduziert werden. Fakt ist nämlich: Laut aktuellen Studien sterben fast doppelt so viele Männer an den Folgen einer Corona-Infektion wie Frauen. Wissenschaftler erklären das damit, dass das Immunsystem von Frauen robuster ist als das von Männern. Östrogen stimuliert die Widerstandskräfte, Testosteron hingegen unterdrückt das Immunsystem, sind sich die Forscher sicher. 

Testosteron ist dieser Tage ohnehin nicht so en vogue. Nicht erst seit Donald Trump („You can grab them by the pussy“) und dem inzwischen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilten Ex-Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein ist im Zuge der weltweiten MeToo-Bewegung häufig von sogenannter toxischer Männlichkeit die Rede. War der metrosexuelle Mann Anfang der Jahrtausendwende noch ein echter Kerl (David Beckham) mit Muckis am Körper und einer wunderschönen Frau an seiner Seite (Posh Spice), zeigen sich männliche Superstars heute schon mal im schwarzen Spitzenkleid auf dem Cover der bedeutendsten Modezeitschrift der Welt. So gesehen: Sänger Harry Styles kürzlich auf dem Titel der US-amerikanischen Vogue.
Foto: Tyler Mitchell, Vogue, December 2020
Andererseits: War „Mannsein“ nicht schon immer viel mehr als die schlichte Reduzierung auf männliche Stereotype wie Rationalität, Durchsetzungsvermögen und Dominanzgebaren? In den 1960er-Jahren – zur gleichen Zeit also, als Sean Connery durch James Bond das Männer-Bild des smarten, eleganten, aber auch brutalen Machos zementierte –wollten weltweit Millionen junge Männer so sein wie die jugendlichen Helden der Pop-Kultur: langhaarig wie die Beatles, androgyn wie David Bowie, verletzlich wie Jim Morrison.  

Was soll dieses „Mannsein“ also überhaupt sein? Ist die Frage per se nicht schon ein Anachronismus? Genderforscher wollen das Geschlecht heute nicht mehr ausschließlich als Schicksal verstanden wissen, sondern als gestaltbar. Und dennoch ist die Frage, die einst Herbert Grönemeyer mit seinem durchdringenden Quäk-Organ ausstieß, für uns PLAYBOY-Macher aktueller denn je: Wann ist ein Mann ein Mann? Viele kluge Köpfe haben wir in den letzten Jahren dazu um Antworten gebeten. Frauen wie Männer. Der afrikanische Schriftsteller JJ Bola („Sei kein Mann“) schrieb in einem Beitrag für die Januar-Ausgabe: „Es gibt viele Arten der Männlichkeit. Aber oft wird diese Vielfalt gerade jungen Menschen nicht nahegebracht. Sie wachsen mit einem eingeschränkten Bild auf. Es fehlen Vorbilder, die nicht den klassischen Stereotypen entsprechen.“

Männlichkeit definiert sich für mich persönlich als Synonym für Souveränität, Mut, Toleranz, Entschlossenheit, Humor, Verantwortungsbewusstsein. Und steht somit nicht im Widerspruch zu „Weiblichkeit“. Wohl aber zu Überzeugungen, die Männlichkeit mit Grobheit, Machtgehabe, Überlegenheitsfantasien und Besitzstandswahrung verwechseln. Der sexistische Herrenwitz auf zwei Beinen hat ausgedient. Oder wie es der berühmte englische Dramatiker William Shakespeare formulierte: „Du könntest mehr der Mann sein, der du bist, wenn du es weniger zeigtest.“ 

Männer bevorzugt impfen? Was medizinisch vernünftig wäre – aber gesellschaftlich natürlich nicht vermittelbar ist –, weckt bei manchem nun ganz offenbar Begehrlichkeiten. So schlug der Vorstandsvorsitzende des ruhmreichen FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, kürzlich vor, Fußball-Profis vordringlich zu impfen. So könne der Fußball „als Vorbild vorangehen“. Der Bayern-Boss musste auf die Häme, die sein Vorschlag hervorrief, nicht lange warten.

Alles andere als Häme schlägt aktuell der Titelheldin unserer März-Ausgabe entgegen. Die amtierende Skisprung-Weltmeisterin Juliane Seyfarth, die sich anschickt, ab kommender Woche Ihre zwei Titel bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf (23.02. bis 07.03.) zu verteidigen, begeistert nicht nur hierzulande Leser, Medien und Kollegen. Die PLAYBOY-Ausgabe mit der 30-jährigen Ausnahmeathletin setzt gerade zum Flug um den ganzen Globus an: Zeitungen und Online-Portale in aller Welt berichten dieser Tage auf ihren Titelseiten von der schönen Überfliegerin. Von Österreich bis Finnland, von Ungarn bis England, von Brasilien bis Australien – Juliane Seyfarth und der deutsche PLAYBOY sind vielerorts gerade talk of town.
Worüber es darüber hinaus diese Woche zu sprechen lohnt, verrate ich Ihnen jetzt.

Herzlichst,
Florian Boitin
Chefredakteur Playboy
 
 
Es ist die Lieblings-Rubrik vieler motorbegeisterter PLAYBOY-Leser: „Mein Schlitten & Ich“. Jeden Monat rufen wir Sie auf, uns Fotos von Ihrem „liebsten Stück“ zu senden – und uns dazu die Geschichte Ihres Schlittens zu erzählen. Diesmal: Immobilienmaklerin Susanne Herbrig liebt ihren Ford Mustang in Playmate-Pink – eine Farbe, erfunden von PLAYBOY-Gründer Hugh Hefner …
zum Artikel
Die 25-Jährige hat in zwei Berufen Erfahrung: als Automechanikerin mit alten Chevys und als Model mit heißen Kamera-Flirts. Was aber passiert, wenn Savannah Smith all ihre Talente gleichzeitig ausspielt? Wir bitten zur Inspektion …
zur Blende Sechs
 

In seinem neuen Film „Greenland“ wird Gerard Butler wieder einmal zum Helden. Wie er das auch im Privatleben versucht und mit echten Katastrophen klarkommt, verriet er uns im Interview für die neue PLAYBOY-Ausgabe …
 
zum Interview

In der „Collectors Edition“ von David Drebin sind die 50 bekanntesten Werke des kanadischen Künstlers zu sehen. Spätestens seit Elton John sich als Fan geoutet hat, ziehen die Bilder des Star-Fotografen weltweit Kunstliebhaber in ihren Bann. Hier können jetzt Sie gewinnen: eines der – auf nur 500 Ausgaben – limitierten und persönlich vom Künstler signierten XXL-Exemplare im Wert von 250 Euro …
 
zum Gewinnspiel
 

Seit fast 30 Jahren schreibt die Schauspielerin Monica Bellucci Filmgeschichte. Im Sommer 2021 kommt das Vergewaltigungs-Drama „Irreversibel“ mit dem 56-jährigen Bond-Girl („Spectre“) in neuer Fassung in die Kinos. Wir sprachen für die aktuelle Ausgabe aber schon jetzt mit der schönen Italienerin über Emanzipation, weibliche Anziehungskraft und die Magie der Liebe …  
zur neuen Ausgabe
DAS IST DOCH EIN WITZ!

Richtig. Und zwar mein Lieblingswitz der Woche: „Meine Frau hat mich verlassen, weil ich angeblich nur an Fußball denke.“ – „Wie lange wart ihr zusammen?“ – Zwei Saisons und eine Hinrunde.“ – Weitere Witze finden Sie hier  …
Noch mehr Spass
 
 
Sie möchten den Newsletter nicht mehr erhalten? Newsletter kostenlos abbestellen.
Sie erhalten diesen Newsletter, weil Sie weitere Informationen zu Playboy wünschten.

 
Kouneli-Media GmbH, Kaiser-Ludwig-Platz 5 , 80336 München
Geschäftsführer: Florian Boitin, Myriam Karsch
Amtsgericht München, HRB 251273
facebook twitter instagram