Kaum Sport und trotzdem schlank? Einige haben dieses Glück. Denn der Stoffwechsel von Menschen am unteren Ende des gesunden Gewichtsspektrums läuft im Ruhezustand intensiver als jener von normalgewichtigen und dickeren Menschen. Verantwortlich dürfte die Schilddrüse sein, die unter anderem Botenstoffe des Energiestoffwechsels herstellt. Aber die Dünnen essen auch weniger, lautet das Ergebnis einer Studie aus China, die im Fachjournal „Cell Metabolism“ erschienen ist.
Körperlich aktiver seien sie nicht – im Gegenteil. Die Wissenschaftler nahmen 173 Personen mit einem normalen Körper-Masse-Index (BMI) zwischen 21,5 und 25 in ihre Versuchsreihe auf sowie 150, die mit einem BMI unter 18,5 als untergewichtig gelten. Die Angehörigen beider Gruppen erhielten Messgeräte, die zwei Wochen hindurch sowohl die Nahrungsaufnahme als auch die Bewegungsintensität aufzeichneten. Um den BMI zu berechnen, dividiert man das Gewicht in Kilogramm durch jenen Wert, der sich ergibt, wenn man die Körpergröße in Metern mit sich selbst multipliziert.
Ergebnis: Die Dünnen aßen um zwölf Prozent weniger, waren aber auch um 23 Prozent weniger aktiv als die besser Genährten. Ihre Blutdruck- und Cholesterinwerte waren gut, betonen die Autoren. Sie wollen sich jetzt auf die Suche nach den genetischen Grundlagen des Ruheturbos begeben.
Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |