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Liebe/r Leser/in,

es gehört zum Ritual politischer Feiertage, sich auf Ludwig Erhard zu berufen. Da dessen Versprechen vom „Wohlstand für alle“ bis heute für die meisten Ohren verlockend klingt, wetteifern Protagonisten aller Couleur um sein Erbe, zu beobachten jüngst beim 60. Jubiläum des CDU-Wirtschaftsrates. Logischerweise beanspruchte die Union den Vater des Wirtschaftswunders für sich. So weit, so traditionell. Neu war die Verve, mit der sich Sozialdemokrat Olaf Scholz zum Sachwalter der sozialen Marktwirtschaft aufschwang. Der Kanzler hantierte so großzügig mit Erhard-Zitaten, dass er Christian Lindner zu galligem Spott provozierte. „Falsche Freunde sind gefährlicher als echte Feinde“, ätzte der liberale Finanzminister, den Genossen im Kanzleramt daran erinnernd, dass Ludwig Erhard gewiss kein Wirtschaftsmodell im Sinn hatte, wo „der Staat die Kommandos gibt“.

Über diese Frotzeleien der politischen Klasse ließe sich hinwegschmunzeln, stünde das Land nicht an einer Wegscheide: Wie kann die Transformation zu einer klimaneutralen Volkswirtschaft gelingen? Im Vertrauen auf technischen Fortschritt und das freie Spiel der Kräfte? Oder mit der Knute des Staates, ergänzt um moralisierende Belehrungen? Nun atmen die Irrungen und Wirrungen der Ampelregierung alles Mögliche, nur nicht den Geist Erhards. Entsprechend ist die Stimmung in den Unternehmen; von alarmiert bis aufgebracht. Von einer „schleichenden Deindustrialisierung“ spricht RWE-Chef Markus Krebber, den wir in seiner Konzernzentrale getroffen haben. Er kenne „keinen einzigen internationalen Investor, der unsere Energiepolitik versteht“, schimpft Börsenchef Theodor Weimer. Warum wollt ihr mit Gewalt euer Geschäftsmodell zerstören?, bekomme er im Ausland zu hören: Warum wollt ihr euren Wohlstand über Bord werfen?

BASF-Chef Martin Brudermüller nutzte die Jubiläumsfeier in Berlin zu einer wahren Brandrede. „Unsere Gesellschaft verliert das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge“, mahnte der Vorstand des weltgrößten Chemiekonzerns. Damit der Frust nicht in Verzweiflung umschlägt, präsentierte Brudermüller, von Haus aus ein zupackender Optimist, einen Vier-Punkte-Plan.

  • Erstens: Wir brauchen frischen Wind bei den Regulierungen. Die dürften nicht auf das Verbieten angelegt sein, sondern auf das Beschleunigen von Innvationen.

  • Zweitens: Es braucht wettbewerbsfähige Preise für Strom aus erneuerbaren Quellen.

  • Drittens: Klimaneutrale Produkte sind teurer. Deshalb braucht es Entlastungen bei den Kosten.

  • Viertens: Der Staat muss sich auf seine Grundaufgabe konzentrieren – eine stabile und leistungsfähige Infrastruktur zu garantieren. Dadurch entstehen Arbeitsplätze, Wachstum und Wohlstand.
Ludwig Erhard hätte seine Freude an diesen Gedanken.

Herzlich Ihr

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Georg Meck,
Chefredakteur FOCUS-Magazin

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