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Mit Unterstützung von
Moritz Döbler
Chefredakteur
03. Februar 2025
Liebe Frau Do,
drei Wochen vor der Bundestagswahl haben am Wochenende Hunderttausende dagegen protestiert, dass die Union im Bundestag die Zustimmung der AfD in Kauf genommen hat. Allein in Berlin waren es nach Polizeiangaben 160.000 Menschen, das Motto lautete „Aufstand der Anständigen – Wir sind die Brandmauer“. Mey Dudin berichtet über die Demonstrationen und die politische Debatte. „Will Merz noch der Kanzler aller Demokraten sein, dann muss er seinen politischen Kurs in den verbleibenden Wochen neu justieren. Und endlich strategisches Denken mit politischem Feingefühl zusammenbringen“, schreibt Kerstin Münstermann in ihrem Kommentar. Doch erst mal will die CDU heute auf einem Parteitag in Berlin ein Sofortprogramm mit 15 Punkten beschließen, mit dem sie nach der Bundestagswahl für mehr Wohlstand und Sicherheit in Deutschland sorgen möchte, wie Hagen Strauß berichtet. Darin enthalten sind auch die umstrittenen Migrationspläne. Es ist eine Wette mit hohem Einsatz, Merz selbst sprach von „all in“. Nützt ihm seine Haltung in der Migrationspolitik oder schadet ihm die Inkaufnahme der AfD-Stimmen? Im Laufe der Woche werden es die ersten seriösen Umfragen zeigen.
Friedrich Merz (M) und Carsten Linnemann (r)., FOTO: dpa/Christoph Soeder
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Heute wichtig
Mangel an Kinderärzten: Infektionswellen führen zu vollen Wartezimmern in Nordrhein-Westfalen. Manche Eltern verzweifeln bei der Suche nach einem Termin. Drei Regionen sind besonders betroffen. Warum sich die Problematik in den kommenden Jahren noch weiter verschärfen wird , hat Antje Höning analysiert.
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Meinung am Morgen
Populismus: Mit dem Comeback Donald Trumps scheint der Siegeszug politischer Opportunisten weltweit unaufhaltsam. Auch die eben erwähnte AfD lässt sich von ihm und seinem Vertrauten Elon Musk inspirieren. Doch in Serbien, der Slowakei und Ungarn regt sich inzwischen Widerstand gegen autoritäre Strukturen, stellt Thomas Roser in seiner Analyse fest . „Der Anfang vom Ende der rechtspopulistischen Staaten scheint sich abzuzeichnen“, hält er fest. Um mit Goethes Faust zu sprechen: Die Botschaft hör‘ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Aber das kann ja noch kommen.
Was es nützen kann, in einer Zeitschleife zu leben
Und schon wieder Murmeltiertag!
Total Digital
Von Firewalls und Brandmauern
So gesehen
Sie haben es sicher gehört: Der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg will sein Bundesverdienstkreuz zurückgeben , nachdem die Union mit Stimmen der AfD am vergangenen Mittwoch einen Bundestagsantrag zur Migrationspolitik durchgebracht hat. Auch der jüdische Ausnahmepianist Igor Levit hat das erwogen, wie Lothar Schröder berichtet . „Ich war mit mir im Reinen, dieses Land wollte ich mit der Auszeichnung nicht länger repräsentieren“, sagte der 37-jährige Musiker bei den „Düsseldorfer Reden“ im Gespräch mit dem CDU-Politiker Armin Laschet. Dann sei er aber bei einer Veranstaltung von zwei Senioren eindringlich gefragt worden, wann er denn wieder in ihrer Gegend auftrete. „Auch diese Menschen sind die Bundesrepublik“, habe er gedacht und seine Entscheidung revidiert. „Ich bin noch nicht fertig mit diesem Land.“ Ein schöner Impuls für die neue Woche, denke ich. Morgen übernimmt hier Christian Sieben.
Herzlich
Ihr
Moritz Döbler
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