Der Wochenanfang erhitzte die Gemüter nicht nur sprichwörtlich, weil der angekündigte Rückzug von Joe Biden aus dem US-Wahlkampf weltweit Aufsehen erregte. Laut dem EU-Beobachtungsdienst Copernicus war der 22. Juli 2024 der heißeste Tag, der jemals auf der Erde gemessen wurde. Vorläufigen Daten zufolge betrug die globale Tagesdurchschnittstemperatur 17,15 Grad Celsius – und übertraf damit den am Vortag aufgestellten Rekord von 17,09 Grad. Das klingt marginal, zeigt in klimasensiblen Regionen der Welt aber deutlich Wirkung. So erlebten die Golfstaaten am Sonntag und Montag extreme Temperaturen von über 60 Grad. In Indonesien und China (Foto oben) mussten Unternehmen die Produktion hitzebedingt aussetzen. In Indien und Pakistan herrschten lebensbedrohlichen Bedingungen. In Ägypten führte die erhöhte Stromnachfrage während der heißen Nächte zu Stromausfällen. Besonders beunruhigend ist, dass selbst in der Antarktis weit überdurchschnittliche Temperaturen herrschten. In Teilen Süd- und Osteuropas riefen Städte aufgrund von Hitze, Waldbränden und der Belastung der Stromnetze Alarmstufe Rot aus. Griechenland verzeichnete die früheste Hitzewelle seiner Geschichte und erlebte elf aufeinanderfolgende Tage mit Temperaturen über 40 Grad Celsius. Es passiere genau das, was die Klimawissenschaft vorausgesagt habe, wenn weiter Kohle, Öl und Gas verbrannt werde, kommentierte Joyce Kimutai, Klimawissenschaftlerin am Imperial College London. „Die Menschheit leidet unter dieser Rekordhitze, und dieses Leid wird nur größer werden, solange Emissionen steigen.“ Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |