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Liebe/r Leser/in,

wir wissen, dass die Hamas foltert, verschleppt, vergewaltigt. Wir wissen, dass sie innerhalb weniger Tage 1400 Menschen ermordet haben. Wie kann es dann sein, dass weltweit Medien ungeprüft die Geschichte dieser Terrororganisation verbreiten, Israel habe in Gaza ein Krankenhaus attackiert und 500 Zivilisten umgebracht? Wie kann es sein, dass ein Millionenpublikum das einfach glaubt und aus den Präsidentenpalästen muslimischer Länder wütende Anschuldigungen schallen – aber nur Schweigen, als sich die Geschichte als Lüge erweist? Eine deutsche TV-Reporterin stand unter der Sonne des Heiligen Landes und erklärte nüchtern, es spiele keine „große Rolle“, ob Israel seine Unschuld beweisen könne. „Die arabische Welt ist für solche Informationen nicht mehr erreichbar.“ Was, wenn sie recht hat und Fakten keinen Einfluss mehr haben auf die Reaktionen der Welt?

Wir alle wussten vor dem 7. Oktober um die erbarmungslose Arithmetik der Eskalation im Nahen Osten. Es war offenbar, dass sich ein Krieg nicht nur in Gaza und Israel abspielen würde, sondern auch in Medienpropaganda, sozialen Netz­werken und hasserfüllten Herzen der Menschen von Sydney bis Berlin. Wir erleben live eine Welle der Radikalisierung. Millionen Instagram-Posts schließen mit dem Ausruf: From the river to the sea! Vom Jordan bis zum Mittelmeer. Diese Worte beschwören nicht nur die Schaffung eines unabhängigen Palästina – sie fordern die Auslöschung Israels, die Vertreibung der Jüdinnen und Juden aus ihrem Land. Ein Bekannter sagte: Die Leute wissen nicht, was sie tun. Ich sage: Sie machen sich schuldig. Jeder muss prüfen, was Worte bedeuten. Mit welchem Irrsinn man sich gemeinmacht.

In diesen angstgetränkten Tagen beschäftigen meine Kinder vor allem diese Fragen: Warum teilen so viele auch hier den Hass der Hamas? Woher weißt du, dass ich sicher bin? Was, wenn nicht?!

Die beiden gehen auf eine jüdische Schule. Wir wollten, dass sie in Toleranz und Offenheit groß werden. Und nun erleben wir, dass Molotowcocktails gegen das Gemeindezentrum gegenüber ihrer Eisdiele geworfen werden. Nun teilen wir die Sorgen der jüdischen Eltern und behalten die Kinder zu Hause, wenn Hamas oder Hisbollah „Tage des Zorns“ androhen. Seit der notwendigen Terroraufklärung haben gerade jüngere Schüler quälende Bilder im Kopf. Von marodierenden Tätern im Schulflur. Vom verzweifelten Versuch, sich zu verstecken. Ich habe unseren Sohn gefragt, ob er Juden und Palästinenser in seinem Alter kenne, die sich trotz allem verstehen. Er ist 16. Er hat gelacht, bitter, und gesagt: „Schöne Idee – in deiner rosaroten Welt.“

Der israelische Historiker Yuval Noah Harari schreibt in dieser Ausgabe: „Die Toten können nicht wieder zum Leben erweckt werden“, aber um eine weitere Eskala­tion zu verhindern, brauche es eine ­„Koalition der Willigen“, von den USA und der EU bis zu Saudi-Arabien und der Palästinensischen Autonomiebehörde, die die Hamas unterwerfen und entwaffnen könnten. Aber – kann das reichen? Oder je erreicht werden? Gerade sind wir weiter vom Traum des Friedens entfernt denn je.

Herzlich Ihre

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Franziska Reich,
Chefredakteurin FOCUS-Magazin

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