Lieber Herr Do,
„Was wird aus der Playboy-Villa?“, fragte die „Süddeutsche Zeitung“ in einem großen Artikel in der Wochenendausgabe. Die sogenannte Playboy Mansion, ein mondänes 29-Zimmer-Anwesen inklusive Bibliothek, Weinkeller und Privatkino, das vom US-amerikanischen Star-Architekten Arthur R. Kelly 1927 im Tudor-Stil erbaut wurde, diente Hugh Hefner rund 45 Jahre lang als Zuhause. Bis zu seinem Tod 2017 lebte und arbeitete der PLAYBOY-Gründer auf dem rund zwei Hektar Land umfassenden Areal in den Holmby Hills, einer sehr exklusiven Wohngegend, dem sogenannten „Platin Dreieck“ von Los Angeles (Bel Air, Beverly Hills, Holmby Hills). Zu Hochzeiten wurde die Villa von rund 80 Mitarbeitern bewirtschaftet. Auf dem Gelände befindet sich neben dem Hauptgebäude und dem angrenzenden Gästehaus, das zeitweise von Playmates bewohnt wurde, noch ein separates Gebäude, das „Game House“, ausgestattet mit diversen Spielautomaten, Billardtischen, Jukeboxen und Konzert-Pianos. Im Außenbereich hatte Hefner einen Tennisplatz anlegen lassen sowie diverse Pools samt einer künstlichen Grotte. Außerdem durften sich auf dem hügeligen Areal zahlreiche exotische Tiere teils frei bewegen – die Playboy Mansion war eines der wenigen Anwesen Kaliforniens mit einer privaten Zoolizenz.
Die legendäre Playboy Mansion, ein mondänes 29-Zimmer-Anwesen, das vom Star-Architekten Arthur R. Kelly 1927 im Tudor-Stil erbaut wurde, diente Hugh Hefner rund 45 Jahre lang als Zuhause. Hier erfahren Sie alles über Hugh Hefners Leben, seine Frauen und sein Vermächtnis.
Das sind aber natürlich nur die sachlichen Fakten und Zahlen. Ihren Weltruf erlangte die Playboy Mansion vor allem durch die Dinge, die sich dort zugetragen haben (sollen) in den mehr als vier Jahrzehnten, in denen Hugh Hefner das Anwesen bewohnte. Der PLAYBOY-Gründer kam 1927 in Chicago zur Welt und hatte seinen Lebensmittelpunkt erst Anfang der 1970er-Jahre an die Westküste Amerikas verlegt. Schnell wurde Hefners PLAYBOY-Villa zu einem begehrten und sehr exklusiven Treffpunkt von Hollywoodstars, Künstlern und anderen einflussreichen Menschen aus aller Welt. Filmstars wie Jack Nicholson, Arnold Schwarzenegger oder Quentin Tarantino, Musikgrößen wie Snoop Dogg oder P. Diddy, aber auch Milliardenunternehmer wie Donald Trump oder Richard Branson gingen in der Playboy Mansion ein und aus. Immer wieder hat es darunter auch prominente Gäste gegeben, die Hefner persönlich nach vermeintlichem Fehlverhalten auf die Blacklist setzen ließ. So soll John Lennon einst bei einer Party ein kostbares Gemälde aus der Privat-Sammlung Hefners beschädigt haben. In stark alkoholisiertem Zustand, heißt es, habe der Ex-Beatle seine Zigarette an einem Bild des französischen Künstlers Henri Matisse, einem der bedeutendsten Vertreter der Klassischen Moderne, ausgedrückt. Aber auch Box-Champion Mike Tyson fiel beim PLAYBOY-Gründer – einem bekanntlich äußerst versierten Filmkenner – in Ungnade. Sein Vergehen: Er war bei einer Filmvorführung im Rahmen der regelmäßig stattfindenen Mansion-Movie-Nights eingeschlafen.
Fast wöchentlich empfing Hugh Hefner (Mitte) in der Mansion in L. A. hohen Besuch. An diesem Tag im Jahr 1977 waren  es Basketball-Star Wilt Chamberlain (r.) und Arnold Schwarzenegger (l.). Hier erfahren Sie alles über Hugh Hefners Leben, seine Frauen und sein Vermächtnis.
Es waren aber natürlich vor allem die ausschweifenden Parties, die den legendären Ruf der Playboy Mansion begründeten. Besonders in der sagenumwobenen Grotte, einem mit künstlichen Felsen umschlossenen Pool, sollen viele Handlungen alles andere als jugendfrei gewesen sein. Die ehemalige „Bunny House“-Bewohnerin Jenna Bentley lebte ein Jahr auf der Playboy Mansion und sagte erst kürzlich über diese Zeit: „Es wird nie wieder etwas geben, das so ist wie diese Partys. Die Leute denken, sie waren wild, aber sie waren viel wilder, als man es sich vorstellen kann.“ Sie habe damals (wie andere auch) eine strenge Geheimhaltungsklausel unterschreiben müssen, deshalb könne sie auch heute keine Namen nennen. „Aber ich habe viele Musiker, Politiker und Stars gesehen, die dort Sex hatten, und ich habe auch oft mitgemacht“, verrät die heute 35-Jährige über die Geschehnisse in der PLAYBOY Villa. 

Obwohl das unausgesprochene Gesetz galt, „what happens in the Grotto, stays in the Grotto“, haben sich seit dem Tod Hugh Hefners einige Frauen zu Wort gemeldet, die sich sehr kritisch über die Zustände in der Playboy Mansion und das dort Erlebte äußern. Ex-Bunny Kendra Wilkinson zum Beispiel, die als eine der offiziellen Freundinnen von Hugh Hefner und Mitwirkende an der weltweit erfolgreichen TV-Show „The Girls of the Playboy Mansion“ große Berühmtheit erlangt hatte. In der Rückschau sieht sie die Zeit an der Seite Hefners alles andere als positiv: „Der ‚Playboy‘ hat mein ganzes Leben ruiniert“, sagte die 38-Jährige kürzlich in einem Interview mit dem Magazin „People“. Auch andere wie beispielsweise Crystal Hefner, mit der der PLAYBOY-Gründer bis zu seinem Tod am 27. September 2017 verheiratet war, spricht heute mit Abscheu über ihr Leben in der PLAYBOY-Villa. Im Januar war ihre Biografie mit dem Titel „Only Say Good Things: Surviving Playboy and Finding Myself“ erschienen. Mit den darin veröffentlichten Erinnerungen will sie nun über „Frauenfeindlichkeit in der Playboy-Villa“ und ihr „gestohlenes Leben“ als junge Erwachsene berichten. Besondere Aufmerksamkeit erregte die TV-Dokumentation „Secrets of Playboy“ aus dem Jahr 2022, in der einstige Gespielinnen und Freundinnen über die vermeintlich dunkle Seite Hefners und frauenverachtende Zustände am Hofe des Bunny-Bosses berichteten. Die Doku, die genau fünf Jahre nach dem Tod Hefners über die Bildschirme flimmerte, halten nicht wenige allerdings für einen späten – aber durchaus kalkulierten – Rachefeldzug einstiger Vertrauter. Cooper Hefner, jüngster Sohn der PLAYBOY-Legende, vermutet deshalb in erster Linie auch ganz persönliche Motive hinter den späten Abrechnungen: „Auch wenn manche nicht einverstanden gewesen sein mögen mit dem Lebensstil meines Vaters, so war Hugh Hefner dennoch kein Lügner“, so Hefner Jr. „So unkonventionell es auch gewesen sein mag, er war ernsthaft in seiner Herangehensweise und lebte ehrlich. Er hatte einen großzügigen Charakter, und ihm lagen die Menschen am Herzen. Diese schlüpfrigen Geschichten sind Fallbeispiele dafür, wie sich Bedauern in Rache verwandeln kann“, schrieb Cooper Hefner über die Vorwürfe in seinem X-Tweet (damals Twitter).
„Was in der Grotte passiert, bleibt in der Grotte“, lautete die Losung, nach der alle heißen Wasserspiele dort geheim  bleiben sollten. Hier erfahren Sie alles über Hugh Hefners Leben, seine Frauen und sein Vermächtnis.
Zurück zur Eingangsfrage: Was wird aus der Playboy-Villa? Playboy Enterprises hatte das Anwesen, in dem Hefner übrigens zeitlebens zur Miete wohnte, einst für rund eine Million Dollar erworben. 2016 kaufte der Investment-Milliardär und direkte Nachbar Hefners, Daren Metropoulos, die Playboy Mansion zu einem Preis von 105 Millionen US-Dollar. Wichtigste Bedingung damals: Bewohner Hefner durfte bis zu seinem Tod dort residieren. Zu einer festgelegten Jahresmiete von einer Millionen Dollar. Seit sieben Jahren ist der griechische Eigentümer des Anwesens, ein erfolgreicher Geschäftsmann, der als „Twinkie King“ firmiert, seit er 2013 den Süßigkeiten-Fabrikanten Hostess Brands und damit legendäre Produkte wie „Twinkie“ oder „Ding Dong“ rettete, nun mit der Renovierung des geschichtsträchtigen Anwesens befasst. 

2009 hatte er bereits das benachbarte Gebäude samt Grundstück, in dem viele Jahre Hefners Ex-Frau Kimberley Clark (geborene Conrad) und die beiden gemeinsamen Söhne Marston und Cooper lebten, gekauft. Mit dem Umbau der beiden Anwesen plant Metropoulos nichts weniger als die architektonische Vereinigung der beiden Gebäude, die sich nicht nur optisch ähneln, sondern einst auch vom selben Architekten erbaut wurden. Doch die Stadt Los Angeles drängt auf eine schriftliche Abmachung aus dem Jahr 2018, die es dem Bauherrn Metropoulos sowie künftigen Eignern untersagt, eines der Gebäude abzureißen. Manche im Stadtrat wollten der einstigen Playboy-Villa sogar den Status eines offiziellen Kulturgutes verleihen. 

So wird nun weiter gehämmert und gewerkelt, und ein Ende des Großumbaus scheint nicht in Sicht. Was bleibt, sind persönliche Erinnerungen und der unsterbliche Mythos eines vergangenen Tempels der Freizügigkeit. Die Playboy Mansion steht dabei für eine Epoche, die geprägt war von großer sexueller Experimentierfreude und dem männlichen Traum allgegenwärtiger weiblicher Verfügbarkeit. Oder wie es der Hollywood-Schauspieler Rob Lowe formulierte: Man treffe hier „die absolut schönsten – und für gewöhnlich auch willigsten – Frauen von Los Angeles“.

Ich bin gewillt, Sie nun auf meine persönlichen Highlights der Woche zu verweisen. Viel Vergnügen!

Ihr
Florian Boitin, Chefredakteur
boitin@playboy.de
 
 
 

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