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Liebe/r Leser/in,

auch in dieser Woche haben wir interessante Neuigkeiten aus Wissenschaft und Gesundheit für Sie gesammelt. Wir berichten über mögliche Tricksereien von Fahrzeugherstellern bei den Lärmemissionen ihrer Autos und Motorräder, klären eine wichtige Frage zum Wachstum von Seeanemonen und weisen auf eine mögliche Hilfe für stark übergewichtige Menschen hin.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Kurt-Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit

 

Neues aus Wissen und Gesundheit

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1. Das gewisse Extra an Motorlärm

„Der Lärmschutz und die Nöte lärmgeplagter Bürgerinnen und Bürger kommen unter die Räder“, fasst Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts (UBA), eine aktuelle Studie aus seinem Haus zusammen. Folgt man den Erkenntnissen der UBA-Experten, dann scheinen die Fahrzeughersteller auch bei den akustischen Emissionen zu tricksen. Das UBA: „Verschiedene fabrikneue Motorräder und Sportwagen, die die Zulassungsvorschriften einhielten, waren bei den Messungen außerhalb des Typprüfbereichs der Zulassung um 20 Dezibel und mehr lauter als beim Betriebszustand, der für die Typprüfung maßgeblich ist.“ Im Normalbetrieb scheint der Sound also kräftiger auszufallen als auf dem Prüfstand. Das betreffe allerdings nur ein schmales, aber wachsendes Segment „vermeintlich sportlicher Fahrzeuge“, stellt das Amt klar. Erreicht werde das Extra an Lärm durch technische Einrichtungen wie Klappen und Lautsprecher im Abgasstrang.

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Foto der Woche: Strömungsversuch mit Atemluft

Der Unterschied mag optisch beeindruckend sein, aber die Autoren der Studie, aus der diese Aufnahmen stammen, empfehlen im Sinne des Infektionsschutzes keine der hier abgebildeten Vorrichtungen. Während Aerosole und Tröpfchen unter das Visier (rechts) wandern, aber danach noch einige Zeit in der Luft verweilen können, lässt die Maske mit Ausatemventil (links) zu viel Atemluft mitsamt eventueller Viren durch. Die Versuchsleiter von der Florida Atlantic University in den USA meinen, dass sowohl die medizinischen OP-Masken als auch die üblichen Stoffmasken die Umgebung besser schützen.   

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2. Wenn mehr Nahrung mehr Arme bedeutet

Stellen Sie sich vor, Sie würden nicht einfach nur dick, wenn Sie viel essen, sondern könnten sich stattdessen neue Arme wachsen lassen. Genau das geschieht bei Seeanemonen. Wissenschaftler des European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg und des Stowers Institute for Medical Research in Kansas City, USA, haben mehr als 1000 der zur Klasse der Blumentiere gehörenden Tiere untersucht. Bis jetzt war unklar, wovon es abhängt, wieviele Arme eine Seeanemone ausbildet. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Anzahl der Tentakel nicht nur auf genetische Voraussetzungen zurückgeht, sondern in hohem Maß auch davon bestimmt wird, wieviel Nahrung die Meeresbewohner aufnehmen. Die Seeanemonen – in der Studie wuchsen ihnen bis zu 24 Arme – verhalten sich somit eher wie eine Pflanze, die je nach ökologischen Gegebenheiten mehr oder weniger Blätter oder Äste ausbildet. Damit kann die Seeanemone flexibel auf Veränderungen in ihrer Umwelt reagieren. Und das muss sie auch, denn manche der Spezies können älter als 65 Jahre werden. Die Forscher fanden außerdem heraus, dass die Tentakel nicht an willkürlichen Stellen wachsen. Es zeigte sich, dass sich Muskelzellen bei erhöhter Nahrungszufuhr verändern und so das Wachstum des neuen Tentakels vorbereiten. Diesen auf molekularer Ebene stattfindenden Prozess gibt es auch bei vielen anderen Lebewesen  sogar beim Menschen.

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3. Wege zur chirurgischen Ess-Blockade

Den Magen verkleinern oder Umleitungen in den Magen-Darm-Trakt einbauen – das klingt etwas abwegig, wird aber seit einigen Jahren von immer mehr Ärzten angeboten: Adipositas-Chirurgie, die das Ziel hat, die Menge an Nahrung, die der Patient aufnehmen und verwerten kann, zu reduzieren und ihn auf diese Art zu verschlanken. Die Zahl der sogenannten bariatrischen Operationen pro Jahr dürfte hierzulande mittlerweile im fünfstelligen Bereich liegen. Gedacht sind sie für sehr dicke Menschen, auf jeden Fall für jene mit einem Körper-Masse-Index von mehr als 40 (BMI, berechnet durch Körpergewicht in Kilogramm dividiert durch Körpergröße in Metern zum Quadrat). Die Zulassung zu dem Eingriff unterliegt verschiedenen weiteren Kriterien, zu denen ernsthafte, aber erfolglos verlaufene Abnehm-Versuche zählen. Zur ersten Orientierung empfiehlt der Berufsverband der Diabetesberater und -assistenten nun die wissenschaftlich fundierte, aber auch für Laien verständliche Leitlinie „Chirurgie der Adipositas und metabolischer Erkrankungen“. Schritt für Schritt erhalten Übergewichtige darin die relevanten Informationen über Wege zur und Ablauf der Therapie sowie zu Alternativen. Adipositas Grad I beginnt übrigens bei einem BMI von 30.

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