dieses Wochenende sind wieder in einigen deutschen Städten Demonstranten „gegen rechts“ auf die Straßen gegangen. Sie verstehen sich als Verfechter der angeblich bedrohten Demokratie. Fast panisch überbietet man sich in Deutschland zurzeit mit Vorschlägen, wie man sie besser schützen kann. Diese Panik ist lächerlich und gefährlich, schreibt unser Autor Alexander Grau und stellt fest: Es gibt keine wehrhafte Demokratie. Nur Diktaturen lassen sich schützen. Demokratien eben nicht. Denn eine hart verteidigte Demokratie wäre keine mehr. Von den Straßen auf die Leinwand: Die Berlinale steckt in einer tiefen Krise. Das Programm ist aufgebläht, die politische Einflussnahme hat zugenommen. Doch auch allzu Zeitgeistiges hat den Mythos des Filmfestivals angekratzt. Der Kulturjournalist Rüdiger Suchsland zieht eine schonungslose Bilanz. Ronny Blaschke blickt für uns nach Saudi-Arabien. Das Königreich öffnet sich für Investoren, setzt auf Tourismus und gewährt der Jugend ungekannte Freiräume. Im Zentrum der Transformation steht eine milliardenschwere Sportindustrie. Obwohl nicht zu dessen Zielgruppe gehörend, hat unser Genusskolumnist Rainer Balcerowiak die Meldungen über eine drohende Pleite des Nobelkaufhauses KaDeWe mit Entsetzen zur Kenntnis genommen. Schließlich ist er patriotischer Westberliner. Nach einem Besuch war er wieder ein bisschen beruhigt. Einen schön ausklingenden Sonntag und einen guten Start in die neue Woche wünscht Ihr Daniel Gräber, Ressortleiter Kapital |