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Bankenbrief Wichtiges vom 19. Dezember 2017 |
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Weidmann für Enddatum der Anleihekäufe und gegen Bitcoin-Regulierung | Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat erneut für ein klares Enddatum der Anleihekäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) plädiert. Die Notenbank will die Käufe zwar ab 2018 auf monatlich 30 Milliarden Euro halbieren, aber mindestens noch bis September 2018 fortführen. Es werde daher weiter Gas gegeben, obwohl die günstige Wirtschaftsentwicklung und die anziehenden Preise eine weniger konjunkturstützende Ausrichtung ermöglicht hätten, sagte Weidmann. Selbst nach einem Ende der EZB-Käufe werde die Geldpolitik expansiv bleiben, denn auslaufende Anleihen würden ersetzt, und die Zinsen blieben auch dann auf sehr niedrigem Niveau. Für den Hype um die Digitalwährung Bitcoin sind nach Ansicht Weidmanns auch die Medien verantwortlich: "Die Berichterstattung über immer neue Bitcoin-Rekorde befeuert die Spekulationsblase im privaten Bereich." Das Risiko für Privatanleger sei extrem hoch, warnte er. Dennoch sprach er sich gegen eine Regulierung aus geldpolitischer Sicht aus. "Nur weil Anleger Geld verlieren können, ist das noch kein Grund, einzuschreiten." So lange kein Risiko für das Finanzsystem vorliege, sehe er keinen Handlungsbedarf. Erst kürzlich hatten sich Politiker und Ökonomen für eine Regulierung ausgesprochen. | Bund will 2018 mehr Geld am Kapitalmarkt holen | Der Bund will im kommenden Jahr aktiver am Kapitalmarkt Geld aufnehmen. Geplant seien Auktionen von Bundeswertpapieren im Umfang von 183 Milliarden Euro, das wären 6,5 Milliarden Euro mehr als 2017, teilte die mit dem Schuldenmanagement des Bundes beauftragte Finanzagentur heute mit. Zwar sollen auch im nächsten Jahr keine neuen Schulden aufgenommen werden; es müsse aber mehr getilgt werden. So sollen rund 172 Milliarden Euro zur Tilgung dienen, rund 5 Milliarden mehr als 2017. Auf den Markt kämen Bundesschatzanweisungen, Bundesobligationen und Bundesanleihen. Zusätzlich seien 6 bis 10 Milliarden Euro über die Ausgabe von Anleihen eingeplant, die an die Inflationsentwicklung gekoppelt seien. | Ifo: Stimmung in der Wirtschaft trübt sich überraschend ein | Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich überraschend etwas abgekühlt. Nach Rekordständen in den Vormonaten schwächte sich das Geschäftsklima im Dezember um 0,4 Punkte auf 117,2 Zähler ab, wie das Ifo Institut heute mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit gleichbleibenden Werten gerechnet. Die Erwartungen für das kommende halbe Jahr verschlechterten sich, während die Bewertung der aktuellen Lage besser ausfiel. "Zur Weihnachtszeit ist die Stimmung in den deutschen Chefetagen ausgezeichnet, aber nicht mehr ganz so euphorisch wie im Vormonat", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest zum Ergebnis der Umfrage unter 7.000 Managern. | Gemeinde erringt Erfolg vor BGH gegen Kommunalbank | Im Streit zwischen der Stadt Bönen und der Dexia Kommunalbank wegen verlustreicher Zinsgeschäfte hat die Kommune nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) Anspruch auf Schadenersatz. Das Kreditinstitut habe seine Aufklärungspflicht verletzt, entschied der BGH heute. Bönen hatte 2007 für eine Umschuldung einen wechselkurs-basierten Darlehensvertrag über drei Millionen Euro geschlossen. | Neue Plattform von BMWi und KfW für Gründer | Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und die staatliche Förderbank KfW wollen Wachstumsfirmen mit einer neuen Plattform effektiver unterstützen. Von März 2018 an sollen sich Gründer über das Portal www.gruenderplattform.de Hilfe holen können – von der Idee bis zur Finanzierung –, hieß es heute in einer gemeinsamen Mitteilung. In der laufenden Pilotphase des Projekts seien bereits mehr als 35 Partner aus der Finanzbranche sowie den Kammern eingebunden. | Digitalwährungs-Börse in Südkorea zusammengebrochen | Nach der zweiten Hacker-Attacke in wenigen Monaten ist in Südkorea heute eine Krypto-Börse zusammengebrochen. Ein Großteil der digitalen Währungsreserven gingen nach Medienberichten dabei verloren. Yapian, der Betreiber der Krypto-Börse Youbit, habe den Handel mit Digitalwährungen ausgesetzt und Konkurs angemeldet. | EZB-Ratsmitglied Hansson für Änderung der geldpolitischen Botschaft | Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Worten ihres Ratsmitglieds Ardo Hansson aufgrund des Aufschwungs im Euroraum ihre Kommunikationsstrategie überdenken. "Die Tatsache, dass das Wachstum so kräftig ist, gibt uns eine Menge Zuversicht, dass sich mit der Zeit Preisdruck aufbaut." Deshalb sollte die EZB in den kommenden Monaten prüfen, ob sie ihre geldpolitische Botschaft nicht ändern und andere Elemente einschließlich der Zinsen hervorheben sollte, sagte Estlands Notenbank-Chef Hansson. | Monte dei Paschi: Baratti neue Präsidentin | Die 61-jährige Juristin Stefania Baratti ist zur neuen Präsidentin der italienischen Traditionsbank Monte dei Paschi di Siena ernannt worden. Ihr Vorgänger, Alessandro Falciai, hatte am Wochenende seinen Rücktritt erklärt. Der neue Verwaltungsrat mit Baratti an der Spitze sei bis 2019 gewählt, teilte das Institut mit, das mit staatlichen Geldern gestützt wird. Marco Morelli, seit September Vorstandschef der Bank, wurde in seinem Amt bestätigt. | Japans Finanzminister Aso: Noch kein Bitcoin-Durchbruch | Der japanische Finanzminister Taro Aso hat den Bitcoin als noch nicht währungstauglich bezeichnet. Zwar sei die virtuelle Währung in Japan als offizielles Zahlungsmittel anerkannt, gegen traditionelles Geld könne sie aber nicht bestehen. Bitcoin seien noch nicht zuverlässig genug. | Veranstaltungshinweis: Am 10.4.2018 in Berlin zweite #BaFin-Konferenz zu #Digitalisierung und finanztechnologischen Innovationen. #BaFinTech #BdBdigital #FinTech Mehr Anfang 2018 hier | Finanzwort des Jahres gesucht! | Nullzinspolitik, Negativzinsen, Crowdfunding – in den vergangenen Jahren waren diese Begriffe in aller Munde. Welches Finanzwort 2017 die Branche am stärksten beeinflusst hat, wollen erstmals "Der-Bank-Blog.de" und "Finanz-Szene.de" in einer gemeinsamen Initiative ermitteln. Dabei geht es in erster Linie nicht darum, wie häufig der Begriff erwähnt wurde, vielmehr zählen Relevanz, Signifikanz und Bedeutung für die Finanzszene. Wie Sie sich einfach und schnell mit Ihren Vorschlägen bis zum 22. Januar beteiligen können und welche Experten die Auswahl treffen, sehen Sie hier: | Die Spitzenrunde von Union und SPD will einen Zeitplan für eine Regierungsbildung festlegen. – Der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, feiert seinen 75. Geburtstag. | Rätsel-Quickie zum Stressabbau | Wenn Sie im Vorweihnachtsstress den Überblick verlieren sollten, ist eine Entspannungsübung zwischendurch sehr hilfreich. Als Lockerung fürs Gehirn bieten sich kurze Rätsel an. Versuchen Sie es selbst: Welches Wort verbirgt sich hinter diesem Buchstabensalat? | |
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