Weidmann: Mehr Zusammenarbeit beim Zahlungsverkehr Die Deutsche Bundesbank und die Europäische Zentralbank (EZB) haben heute zu mehr Kooperation bei modernen Systemen für den Zahlungsverkehr in Europa aufgerufen. Bei Instrumenten wie Echtzeitzahlungen ("Instant Payments") müsse es "auch darum gehen, einer Fragmentierung des Zahlungsverkehrs in Europa entgegenzuwirken", sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann heute in Frankfurt auf einem Symposium seines Hauses. Angesichts eines enormen Wettbewerbs zwischen Zahlungsdienstleistern weltweit mahnte EZB-Direktoriumsmitglied Yves Mersch, Europa müsse "seine Reihen geschlossen" halten. Die deutschen Banken haben – auch angesichts zunehmender Konkurrenz durch Finanz-Start-ups, aber auch durch etablierte Tech-Konzerne wie Apple und Google – die Notwendigkeit erkannt, in Europa einheitliche Zahlungsverkehrsmodelle voranzutreiben. "Wir haben einen Flickenteppich in Europa", konstatierte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, Andreas Krautscheid, in seiner Funktion als Federführer der Deutschen Kreditwirtschaft. Das erfolgreiche deutsche Girocard-Modell will die Branche allerdings nicht opfern. "Wir werden kein neues System aufbauen, wenn damit gleichzeitig die Kannibalisierung eines bestehenden Systems einhergehen würde", betonte Krautscheid. Auf derselben Konferenz sprach sich Bundesbank-Chef Weidmann auch für einen vorsichtigen Umgang mit digitalem Zentralbankgeld aus. Eine solche Einführung "sollte auf jeden Fall wohlüberlegt sein", sagte Weidmann. Digitales Zentralbankgeld berge Gefahren und könnte die Geschäftsmodelle von Banken grundlegend verändern, warnte Weidmann, der auch Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) ist. |
EZB: Schwache Konjunktur Gefahr für Finanzstabilität Die Europäische Zentralbank (EZB) befürchtet bei einer Konjunkturabkühlung wachsende Risiken für die finanzielle Stabilität im Euroraum. Eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums sei die zentrale Herausforderung, sagte EZB-Vizepräsident Luis de Guindos heute in Frankfurt. Die Unsicherheit über die weltweiten Konjunkturaussichten habe bereits zu Schwankungen an den Finanzmärkten beigetragen. Sollte die Wirtschaft schwächer wachsen als erwartet und Handelskonflikte eskalieren, könnte das zu einem weiteren Kursrückgang an den Börsen führen. Zudem dürfte nach Einschätzung der Notenbank die Profitabilität von Banken in der Eurozone niedrig bleiben. Viele Institute könnten weiterhin weniger verdienen als von Investoren erwartet. Die Geldhäuser müssten unter anderem die Kosten senken und sich neue Einnahmequellen erschließen, hieß es im heute veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht der EZB. Amundi will in Deutschland wachsen Europas größter Vermögensverwalter Amundi will hierzulande zur Deutsche-Bank-Tochter DWS und zum US-Unternehmen BlackRock aufschließen. "Wir wollen unsere verwalteten Vermögen in Deutschland in den nächsten drei Jahren auf 80 Milliarden Euro verdoppeln", sagte Fannie Wurtz, Leiterin des globalen ETF-Geschäfts von Amundi heute in Frankfurt. Dazu solle das ETF-Geschäft der Crédit-Agricole-Tochter einen spürbaren Beitrag leisten. Zum Vergleich: DWS verwaltet 300 Milliarden Euro in Deutschland, BlackRock 100 Milliarden. DIW: Konjunktur wächst um 0,25 Prozent Deutliche Impulse für die deutsche Konjunktur kommen im zweiten Quartal dieses Jahres in erster Linie von den Verbrauchern. "Vor allem der Konsum und die Investitionen im Land stützen derzeit die Konjunktur", sagte heute Claus Michelsen, Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Im laufenden zweiten Quartal dürfte es um etwa ein Viertel Prozent nach oben gehen, hieß es. USA nimmt Schweiz von Beobachtungsliste Die Schweiz gehört nicht mehr zu den Ländern, denen die USA Währungsmanipulationen vorwirft. Das geht aus einem heute veröffentlichten Medienbericht hervor. Weiterhin beobachtet werden hingegen China, Deutschland, Japan und Südkorea. Neu auf der Liste sind Irland, Italien, Malaysia, Singapur und Vietnam. Staaten, die einen bedeutenden Leistungsbilanz- sowie einen hohen bilateralen Außenhandelsüberschuss haben und zudem einseitig am Devisenmarkt intervenieren, drohten Vergeltungszölle durch die USA, hieß es. |
De Guindos ermahnt Italien zum Sparen Luis de Guindos, Vizechef der Europäischen Zentralbank (EZB), hat Italien zur Einhaltung der europäischen Haushaltsregeln aufgefordert. Ansonsten drohten dem Land höhere Finanzierungskosten, was die Wirtschaft noch mehr bremsen könnte, sagte er heute in Frankfurt. Die Auseinandersetzung zwischen Italiens Regierung und der EU-Kommission hatte die Renditen italienischer Staatsanleihen bereits kräftig nach oben getrieben. "Die Lehre ist ganz offensichtlich: Es ist sehr wichtig, die Haushaltsregeln zu respektieren", sagte de Guindos. Wuermeling verteidigt Kapitalpuffer Der für die Bankenaufsicht zuständige Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling hat sich gegen Kritik an der am Montag geforderten zusätzlichen Eigenkapitalausstattung für Banken verteidigt. Der sogenannte antizyklische Kapitalpuffer sei ein maßvoller Schritt, hieß es in einem heutigen Medienbericht. "In der Höhe von 0,25 Prozent ist das für das deutsche Bankensystem gut verkraftbar", sagte Wuermeling. Anders als alle anderen Kapitalvorgaben sei dieser Puffer von vornherein auf Zeit angelegt, betonte er. Rehn: Deutschland kann geschlagen werden Nach Ansicht des finnischen Notenbank-Chefs Olli Rehn ist längst nicht sicher, dass Bundesbank-Präsident Jens Weidmann Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) wird. "Deutschland kann geschlagen werden", sagte Rehn heute auf einer Veranstaltung. Der Finne gilt außer Weidmann und Frankreichs-Zentralbank-Gouverneur François Villeroy de Galhau als einer der Favoriten für die Nachfolge von Mario Draghi. Sewing bekennt sich zum US-Geschäft Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat sich klar für einen Verbleib seines Instituts in den USA ausgesprochen. "Wir wollen eine signifikante Präsenz in den USA erhalten", sagte er laut eines Medienberichts von heute auf der Global Financial Services Conference in New York. Das gelte sowohl für Unternehmens- und Privatkunden als auch für institutionelle Investoren, "die entweder aus den USA stammen oder einen Zugang zu der Region brauchen". Insgesamt erzielt das Institut knapp ein Viertel seines Umsatzes in den USA. Sewing: "Von unseren 100 größten Unternehmenskunden arbeiten 98 mit uns zusammen, weil wir die Infrastruktur hier in den USA haben." Lane übernimmt EZB-Posten Philip Lane, bislang Chef der irischen Notenbank, wird am 1. Juni Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB) und damit zum Nachfolger von Peter Praet. Dessen Amtszeit endet diese Woche. Laut eines Medienberichts von heute gilt Lane als geldpolitische Taube, die den Kurs von EZB-Präsident Mario Draghi unterstützen wird. |
So bekommen Sie Ihr Lampenfieber in den Griff Schwitzige Hände, trockener Mund und unlesbare Aufzeichnungen? Wer mit Nervosität vor wichtigen Präsentationen oder Vorträgen zu kämpfen hat, fürchtet Auftritte vor Publikum bereits Tage vorher. Doch: "Nervosität ist kein Fluch. Sie lässt sich nutzen", empfiehlt Journalist und Unternehmer Chris Anderson in seinem Buch "Die Kunst der öffentlichen Rede". Angst sollte dabei vor allem als Motivator gesehen werden: Schließlich bringe sie Betroffene dazu, sich besonders gut auf die Präsentation vorzubereiten. Außerdem sollten Sie sich klar machen, dass nicht Ihre Person im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht, sondern das Thema, das Sie vermitteln möchten. Ein Sicherheitsnetz für eventuelle Pannen trägt ebenfalls zur Beruhigung bei. Lesen Sie hier, wie Sie sich schrittweise auf Ihren nächsten Vortrag vorbereiten und Ihre Nervosität dabei in den Griff bekommen können: |
Was die nächsten Tage wichtig wird |
Morgen ist Christi Himmelfahrt. Aufgrund des Feiertags erscheint der nächste Bankenbrief erst wieder am Montag. – Am Freitag gibt das Statistische Bundesamt in Wiesbaden die Inflationsdaten für Mai bekannt. – Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, informiert am Montag über die europäische Zahlungsdiensterichtlinie PDS2. |
Bankjob: Worauf Sie bei einem Wechsel achten sollten Karrieresprünge im Banking sind oft nur bei einem Jobwechsel möglich. Das Portal "efinancialcareers" hat zehn Tipps zusammengestellt, wie Sie sich auf eine neue Aufgabe vorbereiten sollten. So muss sichergestellt sein, dass der Wechsel wirklich ein Weiterkommen bedeutet. Headhunter Thomas von Ciriacy-Wantrup von Fricke Finance & Legal empfiehlt, sich Unternehmenskultur und Arbeitsrythmus des neuen Arbeitgebers genau anzuschauen. Warum letztendlich aber das Bauchgefühl wichtig ist, lesen Sie hier: | | | |