Textkarte - Winterkranz
Eschbacher Infobrief
Liebe Frau Do,

über die Weihnachtstage habe ich viel gelesen und besonders gut hat mir die Geschichte vom Neujahrsbäumchen gefallen, die von einem alten Brauch erzählt, von dem ich noch nie etwas gehört hatte.

Meine Wünsche an Sie für ein gutes neues Jahr möchte ich mit dieser Geschichte verbinden.

Herzlich
Ihre
Andrea Niederstadt
WEIHNACHTSAPFEL UND NEUJAHRSBÄUMCHEN
In meinem kleinen Heimatdorf in den Waldecker Bergen gab es noch in meiner Jugend eine schöne Sitte, die wohl ursprünglich auf heidnische Vorstellungen zurückging, uns Kindern aber deutlich machte, dass Weihnachten nicht am Abend des zweiten Weihnachtstages zu Ende war. Doch ich muss das der Reihe nach erzählen und will versuchen, auch nichts auszulassen.

Auf dem bunten Weihnachtsteller, den wir alljährlich unter dem Christbaum fanden, lag meistens obenauf ein besonders schöner Apfel. Der stammte immer vom gleichen Baum, war sehr fest und fing erst um die Dezembermitte an, dunkelrot zu werden. Keinem von uns Kindern wäre es eingefallen, diesen Apfel aufzuessen, denn er hatte einen ganz bestimmten Zweck.

Am dritten Weihnachtstag, bei uns wurden die Tage »zwischen den Jahren« alle noch als Weihnachtstage gezählt, am dritten Weihnachtstag also machte man sich auf und brachte diesen Apfel seinem Paten oder seiner Patin.

»Onkel, ich bringe dir meinen Weihnachtsapfel«, war der vorgeschriebene Satz.

Der Pate nahm den Apfel an, und das Patenkind gab ihn gern, weil es wusste, dass er wieder zu ihm zurückkam. Das war dann am Neujahrsmorgen, wenn man der Patentante oder dem Patenonkel ein gutes neues Jahr wünschte und sein Neujahrsbäumchen bekam. Ich selber hatte das Glück, dass mein Großvater auch mein Taufpate war, und so habe ich viele Male zuschauen dürfen, wie so ein Neujahrsbäumchen entstand.

Wenn Opa in seiner Werkstatt verschwand, um sein Taschenmesser, dieses vielseitige Werkzeug, auf dem uralten Wetzstein zu schärfen, dann stieg Großmutter auf den Dachboden und holte ein Säckchen mit besonders schönen Haselnüssen, die sie vorausschauend vor der weihnachtlichen Nussknackerei gerettet hatte.

Weihnachtsapfel und NeujahrsbäumchenGroßvater brachte von draußen einen gut gewachsenen Buchsbaumzweig mit und setzte sich dann in seinem Sessel zurecht, um mit Geschick und Geduld das Neujahrsbäumchen entstehen zu lassen. Der Buchsbaumzweig wurde in die Blüte des Apfels gesteckt, und dann musste probiert werden, ob der Apfel auch genug Standfläche hatte, um das Bäumchen zu tragen.

Mit seinem scharfen Messer schnitt Großvater darauf die Spitze einer Nuss ab und spaltete die Schale ein wenig auf. In den schmalen Ritz wurde ein Buchsbaumblättchen geklemmt. Das war eine mühevolle Geduldsarbeit und musste so oft wiederholt werden, bis zwölf Nüsse am Bäumchen hingen, für jeden Monat des neuen Jahres eine.

Ich hatte nichts dagegen, wenn ab und zu eine Nuss aufplatzte, denn dann bekam ich den Kern und durfte ihn aufessen. Meine Sorge war nur, Großvater könne einmal die Geduld verlieren, ehe mein Bäumchen fertig war. Das ist aber zum Glück niemals der Fall gewesen!

Wenn ich dann am Neujahrstage die Großeltern besuchte, um ihnen »Glück und Gesundheit zum neuen Jahr« zu wünschen, bekam ich meinen Weihnachtsapfel zurück mitsamt dem schmucken Neujahrsbäumchen. In meinem Apfel steckte auch immer noch ein »Neujahrstaler«, das war ein blankgeputztes Fünfmarkstück. Es wanderte in meine Sparbüchse, »damit mir im ganzen Jahr nie das Geld ausgehe«, wie Oma erklärend sagte.

So stand das Neujahrsbäumchen noch auf der Fensterbank, wenn der Weihnachtsbaum längst abgeräumt war. Fiel eine Nuss von selber herunter, durfte man sie essen und sich insgeheim etwas wünschen.

Zu Lichtmess aber, am 2. Februar also, musste das Bäumchen weichen, und die letzten Nüsse wurden geknackt. Dann war Weihnachten endgültig vorbei.

Ich habe oft darüber nachgedacht, wie diese Sitte wohl entstanden sein könnte. Der Apfel als Symbol der Liebe und des Lebens, der immergrüne Buchsbaum als Zeichen der Beständigkeit und die Nüsse als Abbild des täglichen Brotes hatten bestimmt eine tiefe Bedeutung. Eine gesicherte Erklärung fand ich aber weder durch eigenes Nachdenken noch in klugen Büchern. Doch ungeachtet dessen haben unsere Kinder auch ein Neujahrsbäumchen bekommen, und jetzt bewahren unsere Enkel ihren Weihnachtsapfel für den gleichen Zweck auf.

Heinz Hamm
Die Geschichte finden Sie in im Geschenkbuch »Ein Schneemann feiert Weihnachten«
Kalender
Claudia Peters (Hg.)
Die schönste Zeit ist heut 2018
Eschbacher Jahreskalender
mehr Informationen
Die schönste Zeit ist heut 2018 Bestellnr.: 70549 Ein Kalender, der inspiriert, der zum Nachdenken anregt, der die Jahreszeiten liebevoll in den Blick nimmt und immer wieder das Herz berührt: Der Eschbacher Jahreskalender ist der literarische Fotokalender für Menschen, die intensiver leben möchten, die das Leben lieben und sich immer wieder (52 schön gestaltete Wochenblätter) von guten Gedanken und Fotos tragen lassen möchten. So ist und bleibt er in seiner Art einzigartig.


Wochen-, Aufstell- oder Wandkalender
Kalender
Ulrich Schütz (Hg.)
Jeden Tag ein Lächeln 2018
Phil-Bosmans-Kalender
mehr Informationen
Jeden Tag ein Lächeln 2018
Bestellnr.: 70550
Die Welt braucht mehr Herz – diese einfache Botschaft der Liebe spricht aus jedem Blatt dieses Wochenkalenders. Mit ihrer klaren Sprache und der zu Herzen gehenden Botschaft vermitteln die zutiefst menschenfreundlichen Texte von Phil Bosmans Lebensfreude und Kraft und zeigen den Weg zu einem erfüllten Leben.


Mit Text- und Bildimpulsen
Kalender
Claudia Peters
Bewegte Frauen
mehr Informationen
Bewegte Frauen
Bestellnr.: 70593
Ein Postkartenkalender zum erfolgreichen Buch »Bewegte Frauen«. Diese Yogafrauen haben Spaß bei der Sache und zeigen: Yoga kennt kein Alter und ist für alle da: für Große, Kleine, Dicke, Dünne, Junge und Alte. Für alle Yoga-Freundinnen und solche, die es werden wollen.


EMPFEHLUNGEN

Zu diesem Postkartenkalender bieten wir Ihnen auch

- das Buch zum Postkartenkalender

- die Karte zum Postkartenkalender

- das Plakat zum Postkartenkalender
Eschbacher Buch
Kathrin Clausing / Ulrich Sander (Hg.)
Jeden Augenblick leben
Glücksgedanken für jeden Tag des Jahres
mehr Informationen
Jeden Augenblick leben
Bestellnr.: 70555
Das besondere Jahreslesebuch aus dem Verlag am Eschbach: Ausgewählte Gedanken und Worte für jeden Tag des Jahres in einer wunderschönen zweifarbigen Gestaltung. Glück hat viele Gesichter, und jedes von ihnen kann im Laufe eines Jahres entdeckt und gefeiert werden. Der Band enthält Gedichte und Impulstexte beliebter Autorinnen und Autoren des Verlags am Eschbach sowie bekannter Dichterinnen und Dichter. »Jeden Augenblick leben« ist ein anregender Begleiter durchs ganze Jahr.

Jahreslesebuch mit Glücksgedanken
Mit Eintragskalendarium für Geburtstage und persönliche Gedenktage

Lebe gut - Ihr Kundenmagazin der Verlagsgruppe Patmos
Lebe gut auf Facebook

Lebe gut - und lebe das Gute!
Nehmen Sie Platz und genieen Sie die Angebote unserer Verlage Die Verlagsgruppe mit Sinn fr das Leben
Patmos Verlag
Verlag am Eschbach
Matthias Grnewald Verlag
Jan Thorbecke Verlag
Schwabenverlag
Kunstverlag Ver Sacrum
Lebe gut - und lebe das Gute!


Dieser Infobrief wurde an die Adresse newsletter@newslettercollector.com versendet.
Eschbacher Brief weiterempfehlen
Wir freuen uns, wenn Sie lieben Menschen, Freunden, Bekannten und Kollegen den Eschbacher Brief weiterempfehlen.
Eschbacher Brief weiterempfehlen
Eschbacher Brief abbestellen
Falls Sie diesen Infobrief in Zukunft nicht mehr erhalten wollen, klicken Sie bitte rechts auf Infobrief abbestellen.
Eschbacher Brief abbestellen
Copyright
Alle Texte und Inhalte unterliegen dem Urheberrecht und dürfen nur nach schriftlichter Genehmigung der Verlagsgruppe Patmos weiterverwendet werden.

Disclaimer

Der Inhalt dieser E-Mail ist vertraulich und ausschließlich für den oben genannten Empfänger dieses Infobriefs bestimmt. Wenn Sie nicht der oben genannte Empfänger dieses Infobriefs oder dessen Vertreter sein sollten, so beachten Sie bitte, dass jede Form der Kenntnisnahme, Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Weitergabe des Inhalts dieses Infobriefs unzulässig ist. Wir bitten Sie, sich in diesem Fall mit dem Absender des Infobriefs in Verbindung zu setzen.
Impressum
Verlag am Eschbach
Ein Unternehmen der Verlagsgruppe Patmos in der Schwabenverlag AG
Im Alten Rathaus
Hauptstr. 37
D-79427 Eschbach
Telefon: (0 76 34) 505 45-0
Fax: (0 76 34) 505 45-29
E-Mail: vertrieb@verlag-am-eschbach.de
Internet: www.verlag-am-eschbach.de
© 2017 Verlag am Eschbach der Schwabenverlag AG
Registergericht Stuttgart HRB 210919
Ust.-Id.Nr.: DE 147 799 617
Vorstand: Ulrich Peters
KontaktVorsitzender des Aufsichtsrats: Dr. Clemens Stroppel