Gartenbrief vom 04.12.2020 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Weihnachtsgeschenk: 50 für 30 Sehr geehrter Herr Do Heute erzähle ich Ihnen eine Geschichte über Knappheit. Sie kennen die Verhandlungsstrategie. Heute war DPD bei mir und hat mir erklärt, dass es eine Preiserhöhung gebe. Sozusagen fast naturgegeben. Corona und so. Mein Argument, dass wir ja viel mehr Pakete transportiert hätten, verfing gar nicht, denn die eigentliche Grundlage der guten Verhandlungsposition von DPD liegt darin, dass die Nachfrage nach Transportdienstleistungen systematisch grösser ist als das Angebot – schon seit einigen Jahren. Entsprechend gibt es schon seit einigen Jahren trotz Mengenausweitung laufend Transportkostenerhöhungen – unser Transportkostenpreis ist aber bei 4,95 stehen geblieben. Wenn Sie jetzt glauben, wir würden damit eine Transportkostenpreiserhöhung ankündigen, so liegen Sie – mindestens aktuell – falsch. Ich wollte nur überleiten zu der Situation bei den Pflanzen. Wir sind uns heute daran gewöhnt, dass es alles im Überfluss gibt: Kleider, Treibstoffe, Benzin seit der Erdölkrise in den 70er-Jahren, Lebensmittel sowieso. Wir haben das gute und satte Gefühl, dass es von allem genug gibt. Die Grundlage dafür ist die Tatsache, dass es von fast allem zu viel gibt. Und Pflanzen? Genau das gleiche. (Fast) immer tendenziell zu viele. Das hat sich aber in den letzten 9 Monaten deutlich geändert. Wir können aktuell z.B. bei Blütensträuchern lange nicht alle Jungpflanzen einkaufen, die wir brauchen. Wenn wir – neben der hauptsächlichen eigenen Produktion – Pflanzen zukaufen wollen, bleibt die Hälfte der Anfragen unbeantwortet und wir erhalten negativen Bescheid. Es gibt definitiv zu wenig Pflanzen. Und bis der Schweinezyklus allenfalls zuschlägt, geht es noch mehr als ein Jahr, da die Produktionszeit der Baumschulpflanzen doch sehr langfristig ist😉 Wahrscheinlich sind Sie jetzt etwas vorsichtig, trauen meinen Worten nicht ganz – so wie ich heute Morgen den Beteuerungen unseres Ansprechpartners bei DPD nicht ganz getraut habe. Gibt es wirklich zu wenig Pflanzen? Können wirklich bald nicht mehr alle Pakete transportiert werden? JA. Zumindest für Pflanzen kann ich das nur nochmals unterstreichen: Aber wir sind bei Lubera in einer vergleichsweise guten Position, da wir die meisten Jungpflanzen (vor allem Obst und Beeren) selber oder in unserer Tochterfirma Lubera Edibles produzieren (die hauptsächlich Obst- und Beerenjungpflanzen an andere Gärtner verkauft). Aber auch bei Lubera Edibles sehen wir die gleiche Situation, die ich so in meiner 30jährigen Karriere noch nie erlebt habe: Wir haben im Herbst schon die Hälfte der Jungpflanzen ausgeliefert, die eigentlich für den Frühling geplant waren. Wir leben von der Hand in den Mund und wir müssen immer mehr Bestellungen absagen. Was heisst das jetzt für uns, für Lubera? Wie gesagt eigentlich nicht sehr viel, aber es ist für einen Gärtner halt einfach auch einmal schön, nicht nur ein schönes und wertvolles, sondern auch ein rares Gut zu verkaufen… Und was bedeutet es für Sie, für unsere Kunden? Pflanzen sind tatsächlich knapp. Früh bestellen lohnt sich. Seien Sie nicht erstaunt, wenn es im Jahr 2021 noch häufiger als in diesem Jahr ausverkaufte Artikel geben wird. Aus Tradition und ein bisschen auch gegen die ökonomische Vernunft verkaufen wir in dieser Woche nochmals einige Tage 50 Euro-Gutscheine mit 40% Rabatt. Achtung: Das Angebot gilt allerlängstens bis Mittwoch. Wenn das freigegebene Kontingent vorher ausverkauft ist, ist Schluss Der frühe Vogel fängt den Wurm – und erhält dann auch die Pflanze. Herzliche Grüsse Markus Kobelt PS: Einige unserer geneigten Leser werden sich fragen, warum wir den 50 Euro Gutschein stärker rabattieren als den 100er Gutschein. Die Antwort ist ganz einfach: 100er Gutscheine werden viel häufiger eingelöst als 50er… |
GartenDeal: 50er Weihnachtsgutscheine mit 40% Rabatt! Unsere legendäre Gutschein-Aktion geht in die nächste Runde! Ab sofort können Sie 50er Gutscheine mit einem Rabatt von 40% kaufen! Diese Aktion ist aber nur 5 Tage gültig! Beschenken Sie Ihre Lieben, Freunde und Bekannte, denn – wie sagt man so schön – Geschenke erhalten die Freundschaft. Bedingungen für den Gutscheinkauf: Beim Kauf können keine Tells eingesetzt werden, und auch keine reduzierten Gutscheine Es können nicht mehr als 10 Gutscheine gekauft werden Die Gutscheine sind ab 1. Januar 2021 vier Jahre gültig Pro Bestellung kann nur 1 Gutschein eingelöst werden | Ein Geschenk für Sie oder Ihre Lieben | 40% Rabatt | Jetzt nur € 30,00 (statt € 50,00) |
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Esskastanien zubereiten - so einfach geht's! Text: Fred Lübke Esskastanien zubereiten ist nicht schwierig, wenn man einige wichtige Voraussetzungen und Vorgehensweisen kennt. Die wertvolle und nahrhafte Nussfrucht schützt sich doppelt und dreifach vor dem zu einfachen und zu frühen Genuss oder gar Diebstahl durch Wildtiere und den Menschen: Gibt die bewehrte grüne Umhüllung die Esskastanien endlich frei (meist wenn die Umhüllung samt Inhalt auf den Boden fällt), so ist der eigentliche Samen, die Frucht nochmals von der braunen Schale geschützt, und der weisse Kern muss erst gekocht und geröstet werden, bevor er für uns Menschen geniessbar ist. Im folgenden kurzen Artikel lernen Sie die wichtigsten Tipps und Tricks für das Esskastanien Zubereiten kennen. Möchten Sie Ihre eigenen Kastanien ernten? Dann schauen Sie im Lubera Shop vorbei und kaufen Sie einen robusten Kastanienbaum. Voraussetzung für die Zubereitung der Esskastanien: frisch und gesund müssen sie sein! Kastanien sind grundsätzlich nur kurz haltbar. Frisch vom Baum bleiben sie nur für eine kurze Zeit gesund und geniessbar. Einige wenige Wochen können sie sich natürlich gegen Pilze und andere mikrobielle Feinde wehren (die auch an die Stärke rankommen möchten), aber mit dem beginnenden Schrumpfen des Nusskerns erhöht sich die Angriffsfläche für Pilze und andere Krankheiten – und sehr schnell sind die Früchte nicht mehr geniessbar. Über eine Lagerung im Kühlschrank kann diese Haltbarkeit auf einige Wochen ausgedehnt werden, eine professionelle Lagerung bei 1 bis 4 °C erhöht die Lagerfähigkeit auf wenige Monate. Alternativ zur frischen Zubereitung der Esskastanien werden die ganzen Kerne getrocknet. So werden sie langfristig haltbar und können jederzeit wieder aufgeweicht und gekocht werden. Kastanienmehl aus getrockneten Kernen kann sogar jahrelang gelagert werden.
Bild: Castanea sativa 'Maraval' – die schnellfruchtende Kastaniensorte mit einer mittelfrühen Reifezeit Mitte September Vor dem Kastanien zubereiten: Der Test für frische Kastanien Frische Kastanien müssen an ihrer Oberfläche glatt sein und glänzen, sich zwischen Daumen und Zeigefinger prall anfühlen und dürfen weder Löcher haben noch von Würmern angefressen sein. Sind sie zu alt, verlieren sie, obwohl wir es ihnen äusserlich kaum ansehen, wesentlich an Geschmack. Der Frischegrad der Nüsse kann übrigens innerhalb weniger Sekunden überprüft werden, indem die braunen Kugeln in eine mit lauwarmem Wasser gefüllte Schüssel gegeben werden. Sinken sie in kurzer Zeit nach unten, verwendet man sie in der Küche besser nicht mehr. Esskastanien zubereiten Variante 1: Maronen im Ofen backen Wenn Sie auf dem Backblech Esskastanien zubereiten und rösten, müssen die Schalen der Maronen zunächst einmal an ihrer runden Seite einmal eingeschnitten werden. Anschliessend kommen sie, auf einem Kuchenblech verteilt, in den vorgeheizten Backofen (E-Herd: 220 °C, Umluft: 200 °C, Gas: Stufe 4). Sie werden so lange geröstet, bis die Schale nach ungefähr 10 bis 20 Minuten aufspringt. Alle 3-5 Minuten sind die Esskastanien mit der Wasser-Sprühflasche zu bespritzen. Mit der Gabel testen Sie, ob die Esskastanien innen weich sind. Wenn sie weich sind, stellen Sie das Bespritzen ein und die Maronen bleiben noch eine kurze Zeit im Backofen, damit die Schale knusprig und leichter schälbar wird. Esskastanien zubereiten Variante 2: Maroni in der Maronipfanne klassisch braten und rösten Das Braten der Esskastanien geht am besten mit der speziellen Maronipfanne, die am Boden mit Löchern versehen ist. Vor dem Braten werden die Esskastanien mit einem scharfen Messer einmal eingeschnitten. Zu Beginn wird der Deckel auf der Maronipfanne belassen und zwischendurch werden die braunen Früchte immer wieder mit Wasser besprüht (am besten eine Sprühflasche wie für Zimmerpflanzen benutzen). Sobald der Gabeltest zeigt, dass die Esskastanien innen weich sind, wird das Besprühen ausgesetzt, so dass die Früchte und die Schalen zum Verzehr hin noch knusprig werden und leichter abgeschält werden können. Bild: Am besten schmecken die Esskastanien, wenn sie in einer klassischen Maronipfanne über einem Feuer gebraten werden Zubereitung Variante 3: Esskastanien kochen Fürs Kochen werden die Esskastanien nicht einmal, sondern kreuzweise zweimal eingeschnitten. Für Füllungen, Pürees und Suppen, aber auch für die Herstellung von Vermicelles und von karamellisierten Maronen reicht es aus, wenn die doppelt eingeritzten Maronen lediglich gekocht wurden. Nachdem sie bei kleiner Hitze nach ca. 20 Minuten gegart sind, werden sie weich, was leicht mit einer Gabel festzustellen ist. Jetzt brauchen sie vor dem Entfernen von Schale und Haut nur noch kurze Abschreckung im kalten Wasser und sind bereit für die Weiterverarbeitung. Die mögliche Fortsetzung der Maronen-Zubereitung: Glasierte karamellisierte Esskastanien Karamellisierte Esskastanien sind als Beilage zu verschiedenen Gerichten, zu einem Braten oder zu Wild, aber auch zu einer reinen Gemüsekombination eine unvergleichliche Delikatesse. Zwar braucht es von der Ernte bis zu Genuss doch einige Zubereitungsschritte – aber der Genuss belohnt reichlich für die Ernte- und Kochmühen. Und so funktioniert das Karamellisieren: Vorgekochte Maroni verwenden (siehe weiter oben) Zucker zusammen mit etwas Wasser in der Pfanne aufkochen bis der Zucker hellbraun ist Achtung: nicht rühren! Pfanne sofort vom Herd nehmen Maroni dazugeben und unter gelegentlichem Hin- und Herschwenken kurz in der Pfanne köcheln Mit etwas Bouillon ablöschen und zugedeckt bei kleiner Hitze weiterköcheln bis sich der Zucker aufgelöst hat Mit Butter und wenig Salz abschmecken Esskastanien später zubereiten – und zuerst trocknen Die schnell und leicht verderblichen Kastanien können auch durch Trocknen haltbar gemacht werden. Frisch geerntete Esskastanien werden dafür so schnell wie möglich geschält, indem mit einem scharfen Gemüsemesser die Schale aufgeschnitten und entfernt wird. Das ist eine ziemlich aufwändige Arbeit: für ein Kg Maronen geht schnell einmal eine Stunde und mehr vorbei... Wenn das unter der Schale liegende Häutchen nicht ganz entfernt werden kann, so ist das nicht weiter schlimm: Es löst sich meist im Trocknungsvorgang und kann dann leicht abgezogen werden. Die geschälten frischen und ungekochten Maronen werden jetzt locker auf einem Blech verteilt und in einem warmen, aber gut gelüfteten Innenraum getrocknet. Dabei werden die Esskastanien jeden Tag etwas bewegt und 'gekehrt', so dass sie gleichmässig abtrocknen und schrumpfen. Achtung: Entfernen Sie Maronen, die schon erste Zerfallserscheinungen oder Schimmelpilze zeigen, gleich zu Beginn des Trocknungsvorgangs; solche schlechten Früchte sind am ehesten an der Spitze des Kerns zu erkennen, wo die Früchte am empfindlichsten sind. Der gesamte Trocknungsvorgang dauert 2-3 Wochen, bei kleinen Esskastanien eher kürzer, bei grossen Maronen eher länger. Die Haltbarmachung der Esskastanien ist abgeschlossen, sobald die Früchte bei starkem Druck zwischen Zeigefinger und Daumen kein Bisschen mehr nachgeben. Sie können dann ins Glas geschüttet und verschlossen werden. Bei Bedarf werden sie rausgeholt, für einige Stunden in warmes Wasser eingelegt (bis sie wieder aufquellen) und dann gekocht (siehe weiter oben). Bild: Das Trocknen der Esskastanien macht sie länger haltbar Edelkastanien geniessen Die rotbraunen Nussfrüchte entwickeln erst nach dem Rösten oder Kochen ihren charakteristischen sahnig-süssen Geschmack. Durch den Kochvorgang wird Stärke in Zucker umgewandelt. Gekocht oder geröstet wird aus ihnen zum Beispiel die beliebte klassische Füllung für Enten-, Gänse- und Putenbraten. Glasiert, geschmort, aber auch als Püree oder nach anderem Rezept zubereitet, sind sie eine delikate Beilage zu Fleischgerichten, die zusätzlich mit Rotkohl verfeinert werden. Sie schmecken sowohl als cremige Suppen zubereitet und noch mehr als raffinierte Füllung in leckeren Kuchen und Torten. Das bereits von Natur aus angenehm süsse Maronenpüree mit einer Portion frischer Schlagsahne löffeln die Italiener sehr gern als Dessert, das sie bezeichnenderweise "Monte Bianco" nennen. Für Feinschmecker aus Frankreich sind dagegen die kandierten und glasierten "Marrons glacés" eine der beliebtesten Naschereien überhaupt. Und die Schweizer drücken die gekochten Esskastanien durch eine Vermicelles-Presse und geniessen das Püree mit Meringue und Schlagsahne. Esskastanien-Rezepte Natürlich gibt es unendlich viele Esskastanien-Rezepte. Sie sind auch durchaus hilfreich, damit Ihnen nach dem Sammeln und vor dem doch etwas aufwändigeren Esskastanien Zubereiten schon das Wasser im Munde zusammenläuft. Als Abschluss der Theorie (nämlich dieses Artikels) und als lustvolle Vorbereitung auf die Zubereitungspraxis schlagen wir Ihnen zwei sehr unterschiedliche Rezepte vor. Rezept: Frisches Brot aus Esskastanien zubereiten Zutatenliste für Kastanienbrot: 250 Gramm Dinkelmehl; 200 Gramm Roggenmehl; 300 Gramm vorgekochte Edelkastanien; 15 Gramm frische Hefe, 15 Gramm Salz und 2 EL Honig; Die Zubereitung: Eine Hälfte der vorbereiteten Kastanien wird zunächst püriert, die andere grob gehackt. Beide Mehlsorten mit Salz und Hefe mischen, Honig sowie den pürierten Anteil der Maronen und 300 ml Wasser dazugeben und mit dem Rührgerät ungefähr drei Minuten lang zu einem glatten Teig verrühren. Nachdem jetzt noch die gehackten Edelmaronen untergeknetet sind, kommt diese Mischung für zwei Stunden in einen runden Brotkorb, der für diese Zeit mit einem Tuch abgedeckt wird. Anschliessend kann der Teig aus dem Korb genommen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Kuchenblech gelegt werden. Nicht vergessen, den Laib, bevor er in den Backofen geschoben wird, oben sternförmig einzuschneiden. Das Brot wird wesentlich knuspriger, wenn auf die untere Schiene des Ofens ein Backblech mit etwas Wasser gestellt wird. Gebacken wird für ca. 60 Minuten auf der mittleren Schiene bei 210 °C (Umluft) bzw. 225 °C (Ober- und Unterhitze).
Bild: Castanea sative 'Belle Epine' – eine grossfrüchtige etwas stärker wachsende Kastaniensorte Rezept: Eine deftige Suppe aus Esskastanien zubereiten Mit diesem genialen Rezept, dessen Zubereitung nur eine knappe Stunde braucht, hat mich vor einigen Jahren eine gute Bekannte aus Südfrankreich begeistert. Die Zutatenliste für vier Personen: 500 Gramm gekochte und geschälte Maronen 1 EL Butter; 200 Gramm Möhren; 200 Gramm Lauch; 750 ml Gemüsebrühe; 250 ml Sahne; 125 Gramm Speckwürfel; Weissbrot für Croûtons; Salz, Pfeffer und Cilli; Die Zubereitung: Die bereits gekochten Maronen werden in einem Topf mit zerlassener Butter angebraten. Die fein gewürfelten Möhren kommen anschliessend mit dem Lauch dazu und werden unter ständigem Rühren kurz angedünstet. Jetzt wird mit der Gemüsebrühe abgelöscht und dann können Sie die gesamte Mixtur für 30 Minuten vorsichtig auf kleiner Stufe köcheln lassen. Anschliessend wird die Hälfte der Sahne dazugegeben und mit einem Pürierstab ca. eine Minute lang gründlich vermischt. Zum Schluss kommen Chili und Pfeffer dazu, eventuell kann auch etwas nachgesalzen werden. Als Nächstes werden die Speckwürfel in der Pfanne knusprig gebraten, zwei bis drei Weissbrotscheiben gewürfelt und zum Rösten mit in die Pfanne dazugegeben. Auf jeden der inzwischen gefüllten Suppenteller die restliche Sahne verteilen und zusammen mit den nun krossen Speckwürfeln und Croûtons sowie etwas Petersilie servieren. Esskastanien sind süss und bekömmlich – machen sie auch dick? Maronen und Esskastanien haftet das unzutreffende Vorurteil an, dass sie schwer verdaulich und dickmachend sind. Das Gegenteil ist der Fall – und so sind findige Frauenzeitschrifts-Autorinnen auch schon auf die Idee gekommen, Abnehmdiäten auf der Grundlage von Edelkastanien zu entwickeln. Anders als die meisten Nüsse beinhalten die Marone fast kein Fett (nur 1-2%), sehr viele Ballaststoffe und machen dank des hohen Stärkeanteils auch schnell satt (was dann die Essmenge beschränkt). Selbst bei exzessivstem Verzehr von Maronen sind sie verdauungstechnisch betrachtet leicht wie Obst und absolut fettarm, machen überhaupt nicht dick und sättigen dennoch. Die Inhaltsstoffe der Maronen – das macht die Edelkastanien so wertvoll für unsere Ernährung Das Pariser Institut Scientifique d'Hygiène Alimentaire hat sich mit den inneren Werten der Früchte von Edelkastanien ein wenig genauer befasst und folgende Bestandteile herausgefunden: Dank der genialen und ausschliesslich natürlichen Konstellation dieser edlen Kastanien kommt da schon eine beeindruckende Liste von Inhaltsstoffen zusammen. Im Einzelnen sind das, auf 100 Gramm Maronen bezogen: Fette: gerade einmal 3,7 Gramm (Fettsäure, Leinölsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure sowie neun weitere wertvolle Fettsäuren); Mineralstoffe: 847 mg Kalium, 50 mg Kalzium, 74 mg Magnesium, 164 mg Phosphor, 3,2 mg Eisen, 11 mg Natrium, 0,3 mg Zink, 18 mg organischer Chlor, 126 mg Schwefel, 1,3 mg Mangan, 0,6 mg Kupfer und Spuren von Selen; Pflanzliches Eiweiss (6,1 Gramm insgesamt): darunter 11,7 mg Tryptophan, 54,3 mg Lysin und 50,2 mg schwefelhaltige Aminosäuren; Vitamine: A 12 mg, B1 0,23 mg, B2 0,4 mg, B3 1,0 mg, B5 0,9 mg, C 27 mg; Hinzu kommen bei sehr geringem Wasseranteil des Mehls der Edelkastanien noch 14,2 Prozent an gesunden Faserstoffen. | | Sind meine Pflanzen winterhart? Checkliste für einen sicheren Winter Text: Dr. Dominik Große Holtforth Sind meine Pflanzen winterhart, fragen sich viele Garten- und Balkonbesitzer regelmäßig im Herbst. In vielen Fällen ist die Frage schnell zu beantworten, aber in genauso vielen Fällen besteht Unsicherheit. Daher habe ich in diesem Beitrag eine Checkliste zusammengestellt, die helfen soll, in Sachen Winterhärte eine zuverlässige Einschätzung zu treffen. Bild: Frost kann der Blüte des Mittelmeerschneeballs nichts anhaben. Was bedeutet 'winterhart' bei Pflanzen? Botanische Erklärungen Um das Phänomen der Winterhärte besser zu verstehen, hilft es, einen Blick auf die Botanik zu werfen. Die Evolution der Pflanzen Als Lebewesen haben sich Pflanzen über einen sehr langen Zeitraum an einen bestimmten Standort angepasst. Pflanzen sind immobil, daher sind sie in nahezu vollständig an einen Standort gebunden. Sie können nur mit einer nächsten Generation den Standort wechseln, indem sie ihren Samen und Früchte verteilen. Kommt es bei einer Pflanze aber zu einer gravierenden Änderung der Standortbedingungen, kann das die Physiologie der Pflanzen überlasten und sie stirbt an Hitze, Nässe, Trockenheit Frost - je nachdem, welcher Standortfaktor sich für die Pflanze durch den Ortswechsel extrem entwickelt. Ortswechsel kommen in der Natur eigentlich nicht vor. Der Mensch ist es, der Pflanzen über die Kontinente verteilt. Um die Pflanzen vor Erfrieren zu schützen, haben sich Botaniker und Gärtner seit Jahrhunderten vieles einfallen lassen, um die Pflanzen zu schützen. Palmenhäuser und Orangerien sind entstanden. Nur in der Züchtung von Winterhärte ist man bis heute noch nicht weitergekommen. Die Pflanzenzelle - das bedrohte Wesen Die Ursache für fehlende Züchtungserfolge ist die komplizierte Genetik von Pflanzen. Die Bedrohung von Pflanzen durch Frost liegt am hohen Wassergehalt in den Pflanzenzellen. Friert es und hat die Pflanze viel Wasser in den Zellen, dehnt sich dieses aus und die Zelle wird zerstört. Der betroffene Pflanzenteil oder die gesamte Pflanze stirbt ab. Wenn es nur einzelne Pflanzenteile wie Blüten, Blätter oder junge Zweige sind können die meisten Pflanzen dieses durch Neuaustrieb ersetzen - ein Überlebensmechanismus der für die immobilen Pflanzen zentral ist. Betrifft die Schädigung aber weite Teile der Pflanze und auch die Wurzeln wird der Frostschaden zur tödlichen Lebensgefahr. Bild: Bei einer Lagerstromia verfärbt sich das Laub und wird bald abfallen. Verdursten im Winter Allerdings ist nicht nur die Zerstörung der Zellen durch Frost eine tödliche Gefahr bei Pflanzen, die nicht winterhart sind. Bei immergrünen Pflanzen, die draußen Frost ausgesetzt sind, kann es auch zur 'Verdunstung' kommen. Auch hier liegt es an fehlender Anpassung an winterliche Witterung, betroffen sind immergrüne Pflanzen wie etwa Kamelien. Wenn im späten Winter nach einer kalten Frostnacht eine schon kräftigere Sonne die grünen Blätter erwärmt, setzen dort die Stoffwechselprozesse ein, die zur Photosynthese gehören. Dazu benötigt die Pflanze Wasser, dass sie aus den Wurzeln bezieht. Die Wurzeln aber sind im gefrorenen Boden, der kein Wasser hergibt. Es fehlt den Blattzellen also an Wasser zur Kühlung und zur Photosynthese. Die Pflanze vertrocknet. Wie sich Pflanzen schützen Winterhart ist eine Pflanze also dann, wenn sie sich gegen die Hauptbedrohungen des Winters - Erfrieren und Verdursten- schüzten kann. Dafür gibt es drei Hauptmechanismen - Laubabwurf, Verholzung und Entwässerung. Wenn sich im Herbst unsere heimischen Bäume erst gelb und dann rot verfärben und dann anschließend das Laub abwerfen, dient das bekannter Maßen dem Schutz vor Erfrieren und Verdursten. Mit dem Laub fällt auch der Wasserdruck runter, die Pflanze entwässert sich. Auch die Verholzung schützt eher langfristig, sowohl durch eine Isolierung als auch durch eine stärkere Unabhängigkeit der Pflanze vom Wasserhaushalt. Dieses Schutz entwickelt die Pflanze nur, wenn sie es in ihrem genetischen Programm hat. Wenn das genetische Programm aber keinen Winter kennt, fehlen die Schutzmechanismen, es kommt zum Erfrieren und Verdursten. Um das zu verhindern, müssen wir nicht winterharte Pflanzen reinstellen. Aber auch winterharte oder nur bedingt winterharte Pflanzen müssen unterstützt werden. Sie müssen genug Zeit haben, um auszuhärten. Wächst eine Pflanze noch bis in den Oktober hinein, weil dieser golden ist, können neue, nicht ausgehärtete Triebe leicht von Frost zerstört werden. Pflanzen müssen also Zeit zum Aushärten haben, was ein Grund für die Beendigung der Düngung spätestens im September ist. Bedingungen für Winterhärte - eine Checkliste Um herauszufinden, ob eine exotische oder mediterrane Pflanze winterhart ist, sollten einige Aspekte beachtet werden, die über die Winterhärte entscheiden. Winterhart, winterfest, bedingt winterhart - eine Definition Verwirrend mag die Vielfalt der verwendeten Bezeichnungen erscheinen. So gibt es keinen Unterschied zwischen winterhart, winterfest oder frosthart. Wenn diese deutschen Begriffe verwendet werden, dann muss Winterhärte für den gesamten deutschsprachigen Raum gelten (vielleicht ausgenommen den hochalpinen Bereich). Von bedingt winterharten Pflanzen spricht man dann, wenn die Winterhärte nicht vollständig ist, wie etwa beim Olivenbaum. Diese Gruppe ist die eigentlich interessante Pflanzengruppe, denn bei ihr kann man Möglichkeiten erkunden, ob die Überwinterung im Freiland in einer bestimmten Region möglich ist. Manchmal liest man auch, eine Pflanze sei 'winterhart mit Winterschutz*'. Auch diese Aussage bedeutet nichts anderes als eine bedingte Winterhärte, bei der man detailliert erkunden muss, wie denn die Bedingungen für Winterhärte sind. Man merkt also auch, dass Winterhärte ein relativer Begriff ist, der von einer Pflanze und der Region abhängt, wo die Pflanze stehen soll. Schließlich sind nicht winterharte Pflanzen unter keinen Bedingungen winterhart, sie vertragen so wenig Frost, dass sie vor diesem in jedem Fall geschützt werden sollten. Bild: Der Winter -hier als allegorische Figur- fällt von Region zu Region unterschiedlich aus. Die Region und der Winter Die Winterhärte der Pflanzen hängt zunächst vom Winter selbst ab und davon wie kalt und/oder nass dieser wird. Ihr solltet die winterlichen Bedingungen in Eurer Region gut kennen, bevor ihr empfindliche Pflanzen für den Garten und die Überwinterung draußen anschafft. Leider etwas veraltete Informationen liefert eine Karte mit Winterhärtezonen, die ursprünglich für die USA vom US-Departement of Agriculture entwickelt wurde. Auch wenn sich die Temperaturen in den letzten Jahren erhöht haben, ist die regionale Verteilung der Temperatur stabil. Wärmend wirken Flüsse und die Meere an den Küsten. Dort, wo die wärmere Luft vom Atlantik schlechter hinkommt und wo Höhenlagen und viele Täler vorherrschen, wird es kälter. Der beste Weg die Winterkälte einer Region einzuschätzen, ist die bestehende Vegetation zu beobachten. Wenn in einer Region Weinanbau stattfindet, ist sie meistens deutlich milder. Wenn ihr ausgepflanzt Zypressen und Feigenbäume seht, ist auch das ein Zeichen für milde Winter. Es hilft auch, sich mit Gärtnern und Landwirten über das Winterwetter zu unterhalten. Diese haben meistens langjährige Erfahrungen. Mikrostandort Neben der Region, in der die Pflanze den Winter überdauern soll, ist auch noch der konkrete Standort im Garten entscheidend. Dieser Standort und seine Bedingung wird auch als Mikrostandort bezeichnet. Wichtig ist vor allem, ob eine mediterrane Pflanze geschützt oder freistehend und ungeschützt überwintern muss. Im letzteren Fall ist eine stärkere Winterhärte erforderlich als bei einem geschützten Mikrostandort. Dieser ist nah an einem Haus, das Wärme abgibt. Ideal ist auch ein Überdachung, die die Pflanze vor dem Auskühlen schützt. Herkunft Über das Winterklima hierzulande kann und muss man also viele Informationen sammeln, um herauszfinden, ob bestimmte Pflanzen winterhart sind. Aber natürlich hängt die Winterhärte auch von der Pflanze selbst und ihrer Herkunft ab. Aus dem Schneider ist man, wenn es vollständige und vertrauenswürdige Informationen über die botanische Art und Sorte einer Pflanze gibt. Diese Informationen sollte man verlangen, denn nur so lässt sich problemlos recherchieren, ob die Pflanze winterhart ist. Fehlen diese Angaben bei einer mediterranen Pflanze, wäre es für mich ein Grund, sie nicht zu kaufen. Ideal sind natürlich Angaben über Mindesttemperaturen, meine persönliche Temperatur-Toleranz-Liste ist über die Jahre entstanden und wird von Winter zu aktualisiert. Kostengünstige mediterrane Pflanzen mit allen notwendigen Informationen findet übrigens Ihr im Lubera Shop. Bild: Exoten, die nicht winterhart sind, sind in einer Orangerie während des Winters ideal untergebracht. Die Bezugsquellen Es gibt leider einige Pflanzenhändler ohne Pflanzenwissen, auch in Gartencentern ist das Wissen über exotische Pflanzen manchmal nicht sehr ausgeprägt. Das ist nicht schlimm, solange nicht Kompetenz vorgetäuscht wird. Man sollte also Pflanzen dort beziehen, wo der Verkäufer nah an der Produktion der Pflanzen ist wie etwa in Baumschulen oder Gärtnereien. Besonders vorsichtig sollte man bei Aussagen zur Winterhärte sein. Ein negatives Beispiel sind uralte, wunderschöne Olivenbäume, die als in Deutschland winterhart verkauft werden. Olivenbäume sind nicht winterhart, sondern in wintermilden Regionen nur bedingt winterhart. Manchmal verleitet der Verkaufsdruck Händler zu Zusagen zur Winterhärte, die nicht eingehalten werden können. Eine Möglichkeit, die Aussage zu überprüfen, ist, sich eine Referenz, also einen Kunden mit der gleichen Pflanze in der gleichen Region, nennen zu lassen. Das äußere Erscheinungsbild Auch die Pflanze selbst verrät etwas darüber, ob sie winterhart ist oder nicht. Nicht verholzte Pflanzen sterben in der Regel zumindest in den oberirdischen Pflanzenbestandteilen im Winter bei Frost ab, das gilt auch für Weiches Holz. Herbstlicher Laubabwurf im Freiland wie beim Feigenbaum ist ein untrügerisches Zeichen für eine Anpassung an winterliche Bedingungen, aber noch kein ausreichender Hinweis für Winterhärte. Grundsätzlich sind ältere, stärker verholzte Pflanzen winterhärter als junge Pflanzen mit vielen weichen Trieben. Alter und Akklimatisierung Auch wenn sich eine Pflanze nicht auf Winterhärte umprogrammieren lässt, so ist doch durchaus eine gewisse Akklimatisierung möglich. Ich empfehle bei bedingt winterharten Pflanzen wie etwa dem Olivenbaum eine junge Pflanze zu kaufen und diese im Kübel an winterliche Bedingungen zu gewöhnen. Auf diese Weise lässt sich vieles über die Pflanze und auch über den eigenen Winterstandort lernen. Fazit Es ist und bleibt eine Herausforderung, exotische Pflanzen hierzulande zu kultivieren. Es lohnt sich aber, denn diese Pflanzen sind nicht nur wunderschön, sondern vermitteln uns auch einiges über die natürlichen Lebensbedingungen in ihrer Heimat. Ob die Pflanzen in einer bestimmten Region und an einem bestimmten Mikrostandort winterhart sind, muss man sorgfältig prüfen und in manchen Fällen durch eigene Erfahrung lernen. Man sollte vermeiden, sich zu leicht auf leichtfertige und zu optimistische Aussagen zur Winterhärte zu verlassen. Wenn wir Pflanzen kaufen, nehmen wir ein Lebewesen in Obhut und tragen die Verantwortung für dessen Wohlergehen.
| | Den Garten winterfest machen - Tipps für den Schutz Ihrer Freilandpflanzen Text: Sabine Faaß Bevor es richtig frostig wird, sollten Sie geeignete Winterschutzmassnahmen durchführen, damit Ihre sensiblen Pflanzen im Aussenbereich die kalte Jahreszeit möglichst unbeschadet überstehen. Wie Sie Ihren Garten winterfest machen und welche Prinzipien bei den verschiedenen Pflanzengruppen zu beachten sind, erfahren Sie hier. Pflanzen wappnen sich auf unterschiedliche Art gegen den Kältestress. Gut aufgestellt sind in der Regel verholzende, laubabwerfende Sträucher und auch viele Stauden, die oberirdisch einziehen. Ein Gewächs gilt als winterhart, wenn es sich gegen die Hauptbedrohungen in der kalten Jahreszeit - ein Erfrieren und Verdursten - ausreichend schützen kann. Für ein erfolgreiches Überwintern ist es hilfreich zu wissen, ob Ihre exotische Gartenschönheit auch starken Minusgraden trotzen kann und der gewählte Standort einen ausreichenden Schutz bietet. Auch Faktoren wie Trockenheit oder anhaltende Bodennässe, starke Wintersonne und die Bodenbeschaffenheit spielen eine grosse Rolle beim Überdauern einer Pflanze im Garten - in feuchten, lehmigen Böden kommt es beispielsweise öfter zu Frostschäden als auf durchlässigen, sandigen Substraten. Wir haben für Sie die besten Winterschutz-Tipps für Ihre Gartenpflanzen zusammengestellt. Wie Sie Ihre Kübelpflanzen am besten überwintern, erfahren Sie in einem weiteren Gartenbuchbeitrag. Grundregeln für einen winterfesten Garten Viele mediterrane Gewächse, wie zum Beispiel der Olivenbaum, sind in unseren Breiten „bedingt winterhart“. Sie sind also theoretisch robust genug, um die kalte Jahreszeit im Freiland (bis etwa -12 Grad) zu überstehen – für einen zusätzlichen Schutz sollte aber unbedingt gesorgt werden. Die Winterhärte ist in diesem Zusammenhang ein relativer Begriff, der von der Pflanzeneigenschaft, der klimatischen Region und dem so genannten Mikroklima am Standort abhängt. Folgendes sollten Sie beachten: Ältere, stärker verholzte Sträucher sind winterhärter als junge Pflanzen mit vielen weichen Trieben. Bedingt winterharte Sträucher, manche Stauden und auch Immergrüne, die im Garten exponiert stehen, leiden nicht nur unter Frost, sondern auch unter einer starken Wintersonne oder kalten Winden – sie sind dadurch von Austrocknung bedroht. Immergrüne Sträucher, wie Rhododendron, Kirschlorbeer, Bambus und Nadelgehölze, benötigen oft auch im Winter zusätzliche Wassergaben. Bei starken Temperaturschwankungen zwischen eisigen Nächten und sonnigen Vormittagen können Rindenrisse auftreten, die insbesondere bei jungen Obstbäumen vermieden werden sollten. Halbsträucher (zum Beispiel Bauernhortensien) sind nicht vollständig frosthart, da sie nur an der Basis von mehrjährigen Trieben verholzen. An einem ungünstigen Standort und ohne zusätzlichen Schutz können auch Triebe mit Blütenansätzen einen Frostschaden erleiden. Bild: Ein Rhododendron benötigt auch im Winter Wasser Empfindliche Sträucher und Bäume schützen Wenn Sie Ihren Garten winterfest machen, sind die nachstehenden Massnahmen einzeln ausgeführt schon recht effektiv. Eine Kombination, zum Beispiel ein Mulchen des Bodens und das gleichzeitige Anbringen einer Vlieshaube, erhöht natürlich die Gesamtwirkung. Tipp: Das gesammelte Herbstlaub (ohne Pilzbefall) ist ein ideales Gartenmaterial für den Winterschutz! Bei Jungpflanzen und Halbsträuchern sollten Sie die Pflanzscheibe mit einer Mulchschicht aus Laub oder Reisig abdecken. Achten Sie auch auf immergrüne Gehölze, die nicht völlig winterhart sind! Hierzu gehören beispielsweise der Mittelmeer-Schneeball (Viburnum tinus) oder die Glanzmispel (Photinia x fraseri). Bei diesen Pflanzen sollte die Mulchabdeckung im Bodenbereich besonders grosszügig ausfallen. Bei jungen, laubabwerfenden Sträuchern, die sich am Standort erst noch etablieren müssen, etwa bei einer Feige, können Sie die Äste und Zweige durch eine Frostschutzhülle oder ein besonders dickes Vlies (140g/qm) schützen. Binden Sie die Folie möglichst eng um den Strauch, um ein Flattern oder ein Wegwehen zu vermeiden. Vorher sollten Sie die alten Früchte entfernen. Auch eine Kokos-Schutzmatte ist für Bäumer und Sträucher geeignet. Verwenden Sie niemals Plastikfolien zum Schutz Ihrer Pflanzen – dies kann zu Schimmel und Fäulnis führen! Gegen kühle Winde und die austrocknende Wintersonne ist es empfehlenswert, die Pflanzenkrone mit Bast zusammenzubinden und mit einer schützenden Hülle zu versehen, die beispielsweise mit Jutekordeln am Stamm gesichert wird. Eine Schattierung schützt generell vor starken Temperaturunterschieden. Schneiden Sie die Krone am besten erst im zeitigen Frühjahr! Auch mit einem Weissanstrich, insbesondere bei jungen Obstbäumen, können Sie Frostrissen vorbeugen. Weiss reflektiert die Sonnenstrahlen, was eine zu starke Erwärmung der Rinde unterbindet. Im Ziergarten kann der Stamm alternativ mit einem geeigenten Material umwickelt werden. Zwergsträucher wie Bartblume, Lavendel und die Zistrose sind zwar laubabwerfend, aber dennoch frostgefährdet, wenn der Boden schwer ist und zur Vernässung neigt. Decken Sie auch hier den Boden mit Mulch ab. Bild: Ein gut geschützter Baum im winterfesten Garten Immergrüne vor Trockenheit bewahren Einen stummen Schrei nach Wasser kann es in jeder Jahreszeit geben. Wenn Sie also den Garten winterfest machen, sollten Sie die oft unterschätzte Gefahr des Vertrocknens im Bewusstsein haben - vor allem nach den vielerorts sehr regenarmen Sommern der letzten Jahre. Davon sind insbesondere Nadelgehölze und immergrüne Gewächse betroffen. Das Dilemma: Diese verdunsten auch in der kalten Jahreszeit Wasser über ihre Blätter. Und wenn im späten Winter eine schon recht kräftige Sonne auf die grünen Blätter scheint, startet die Pflanze unweigerlich mit der Photosynthese. Ihre Wurzeln stecken dabei aber in einem gefrorenen Boden, der kein Wasser hergibt. So kann es dann zu einem gravierenden Flüssigkeitsmangel kommen, der so genannten Frosttrocknis. Trockenschäden zeigen sich tückischerweise oft nicht sofort. Eine Konifere wirft z. B. nach und nach ihre Nadeln ab - die "Nadelschütte" tritt ein. So versucht die Pflanze, den Mangel an Wasser auszugleichen. Es empfiehlt sich, immergrüne oder wintergrüne Gartenpflanzen - dazu gehören auch Stauden wie die Palmlilie und Gräser - bei frostfreier Witterung gelegentlich durchdringend zu giessen. Das Wasser sollte auch tiefere Erdschichten erreichen. Bei sehr langen Frostperioden können Sie versuchen, mit lauwarmen Wasser wässern. Weiterhin ist es ratsam, das vorhandene Herbstlaub unter die immergrünen Sträucher und Koniferen zu geben, um die Gefahr der Austrocknung und den lokalen Bodenfrost einzudämmen. Kleine immergrüne Pflanzen können auch mit Tannenreisig abgedeckt werden. Schützen Sie die Pflanzen mit Vlies, einem Leinengewebe oder Strohmatten vor Wind und Wintersonne, Abhilfe schafft auch ein Schattiernetzfür die Kronen von Laubgehölzen. Beim Bambus kann ein lockeres Zusammenbinden der Halme eine gute Schattierung erzeugen. Auch mit Reet- oder Weidematten können Sie Ihre Pflanzen einhüllen – diese werden z. B. mit Bambusstäben stabil gehalten. Wenn Sie auf diese Art einen geschlossenen Bereich erzeugt haben, kann dieser anschliessend mit Laub aufgefüllt werden. Bild: Immergrüne Nadelgewächse sind von Frosttrocknis bedroht Sensible Stauden abdecken Die Welt der Stauden ist vielfältig, und viele gedeihen prächtig ohne menschliches Zutun. Allgemein gilt: Werden Stauden im Herbst nur wenig oder gar nicht geschnitten, haben diese durch das noch vorhandene Laub einen recht guten Winterschutz. Wenn Sie den Garten winterfest machen, sollten Sie jedoch bei manchen krautigen Pflanzen ein ähnliches Prinzip wie bei den Sträuchern anwenden: Schützen Sie diese von der Basis her vor der Wintersonne mit Laub oder Reisig. Dabei sollten Sie sich stets über die spezifische Pflanzenart gut informieren. Denn Garten-Chrysanthemen, Blaukissen, Bergenie, Hornveilchen oder Purpurglöckchen lieben es gar nicht, wenn man sie abdeckt – hier kann es im schlimmsten Fall zu Fäulnis und Pilzbefall kommen. Einen speziellen Winterschutz benötigen empfindliche Stauden wie beispielsweise das Mammutblatt (Gunnera). Eine bewährte Methode ist das Anbringen von Hasendraht rings um die Pflanze, so dass das Innere grosszügig mit Laub befüllt werden kann. Zuoberst kann eine Abdeckung aus Noppenfolie angebracht werden. Die Blätter und Wedel des Pampasgrases (Cortaderia) sollten Sie an einem trockenen Tag im Herbst locker von unten nach oben zusammenbinden, so dass eindringende Nässe die Pflanze nicht schädigt. Wird die Basis noch mit etwas Laub versehen und mit Reisig abgedeckt, gelingt die Überwinterung des Grases zumeist problemlos. Bild: Das Pampasgras mag keine Winternässe Veredelungsstelle bei Rosen schützen Wenn Sie für Rosen den Garten winterfest machen, bedeutet das, dass in erster Linie die Veredlungsstelle an der Triebbasis durch Anhäufeln mit Erde oder Mulch vor einer Frosteinwirkung geschützt wird. Denn dort besteht die grösste Empfindlichkeit. Dies trifft vor allem auf Beet-, Edel- und Strauchrosen zu. Bei Hochstammrosen kann es Sinn machen, die gesamte Krone mit einer Vlieshaube zu versehen - hier befindet sich die Veredlungsstelle unterhalb der Krone. Darüber hinaus können Sie zusätzlich die Triebe aller Rosen mit Tannenreisig schattieren. Bild: Gut eingepackte Rosenhochstämme Dahlien frostfrei lagern Viele Zwiebelpflanzen (Tulpen, Narzissen und Co.) überstehen einen Winter auch im gefrorenem Boden und brauchen daher keine besondere Aufmerksamkeit, Im Gegensatz dazu gelten Blumenknollen oft nur als bedingt winterhart - Ihre Dahlien sollten Sie also dringend aus der Erde nehmen. Greifen Sie am besten erst dann zum Grabwerkzeug, wenn das Laub der Pflanzen welkt, ein paar leichte Frostnächte schaden ihnen dabei nicht. Schneiden Sie vorher die Reste des Stängels etwa eine Handbreit über dem Boden ab. Dann lassen Sie die Knollen zunächst ein paar Tage trocknen - beschädigte Knollen werden vorher aussortiert. Überwintert werden diese schliesslich nebeneinander liegend in Kisten mit einem Sand-Humus-Gemisch oder Sägespänen an einem dunklen und kühlen Ort - etwa 5 Grad sind optimal. Bei zu hohen Temperaturen findet evtl. ein vorzeitiger Austrieb statt, oder die Dahlienknollen trocknen aus. Ist es hingegen zu kühl und feucht, kann Schimmel entstehen. Tipp: Wenn Ihnen die ganze Prozedur zu aufwändig ist, können Sie unsere DeliDahlien auch einfach gleich aufessen. Bild: Dahlienknollen müssen ausgegraben und richtig aufbewahrt werden Kakteen trocken halten Und zu guter Letzt: Auch für Kakteen können Sie den Garten winterfest machen! Es gibt durchaus stachelige Vertreter (wobei Opuntien streng genommen Dornen haben), die auch in unseren Breiten stattliche Ausmasse annehmen können. Diese haben dafür ganz besondere Strategien entwickelt: Zum Beispiel bilden sie durch die Erhöhung des Zuckergehalts in den Zellen gewissermassen ihr eigenes Frostschutzmittel. Nur zu viel Regen im Winter mag ein Freilandkaktus gar nicht - durch die überschüssige Nässe kann er leicht faulen. Zum Schutz kann ein kleines (selbst gezimmertes) Regenschutzdach über die Pflanze gesetzt werden. Bild: Manche Opuntien sind auch bei uns winterhart, benötigen aber einen Regenschutz
| | Winterharte Gräser - beliebte Sorten und die passende Pflege Text: Sabine Faass Ziergräser bieten wunderschöne Blickfänge im Garten und auf der Terrasse. Die Mehrheit aller Pflanzen, die im Handel erhältlich ist, übersteht auch frostige Perioden und begeistert jedes Jahr aufs Neue mit einem schönen Blattwerk und fedrigen Blüten. Wir stellen beliebte winterharte Gräser vor und zeigen Ihnen, wie auch die "Sensibelchen" unter ihnen garantiert durch die kalte Jahreszeit kommen. Auf das Gras und den Standort kommt es an Zunächst sollte man wissen, dass es sehr robuste Gräser gibt, die allen Widrigkeiten trotzen und wirklich rundum winterhart sind. Viele Gartengräser haben ihre Naturstandorte in Mitteleuropa - die Winterhärte liegt ihnen also bereits in den Genen. Auch die richtige Standortwahl ist für die Langlebigkeit sehr entscheidend, da es Pflanzen gibt, deren Wurzeln auf feuchten, schweren Böden leicht faulen - die Federgräser (Stipa) fallen zum Beispiel in diese Gruppe. Ein spezieller Schutz für den Winter ist also oft nicht nötig - auf eine übertriebene Pflege ab dem Herbst würden manche Vertreter unter Umständen sogar negativ reagieren, denn nicht jedes Gras möchte gerne dick eingepackt werden. In einigen Fällen sind jedoch besondere Massnahmen ratsam: Es gibt frostverträgliche Arten, die bei einer starken Wintersonne Schaden nehmen können. wie beispielsweise die immergrünen Seggen. Selbst die Winternässe kann zum Feind werden - etwa beim Pampasgras -, wenn zu viel Wasser in das Herz der Pflanze eindringt. Darüber hinaus sind Gräser im Kübel grundsätzlich weniger gut gerüstet als im Freiland. Bild: Das Zarte Federgras bevorzugt eher trockene Böden Sommergrüne Gräser sorgen für schöne Farbspiele Ziergräser punkten mit attraktivem Laub, grazilen Blütenständen und viele auch mit prächtigen Herbstfarben. Im Winter werden die oberirdischen Pflanzenteile der sommergrünen Gräser jedoch strohig - die neuen, zarten Blätter erscheinen erst im Frühjahr. Aber auch ihre dürr gewordenen Halme können eine ganze besondere Wirkkraft im Garten entfalten, da diese oft standfest bleiben und so Struktur in die kahle Landschaft bringen. Mit Schnee und Reif ergeben sich zudem bezaubernde Winterbilder. An sonnigen Standorten haben die farbenprächtigen Rutenhirsen (Panicum), die Lampenputzergräser (Pennisetum) mit ihren dekorativen, walzenförmigen Blüten und die abwechslungsreichen Chinaschilf-Sorten (Miscanthus), die es in verschiedenen Wuchshöhen gibt, einen hohen Beliebtheitsgrad. Im Herbst präsentieren sich diese Gräsergattungen in leuchtenden Farbtönen, die nach sonnenreichen Sommern besonders intensiv ausfallen. Sie sind so genannte „Warm-Season-Gräser“. Charakteristisch für diese Arten ist, dass sie mit dem Austrieb warten bis die Böden warm genug sind und erst im Sommer und Herbst ihre ganze Schönheit zeigen. Hohe Temperaturen und eine vorübergehende Trockenheit machen ihnen nicht viel aus. Bild: Das Lampenputzergras 'Hameln' begeistert im Spätsommer mit filigranen Blüten Immergrüne Gräser bringen auch im Winter Leben in den Garten Wenn von einigen Arten nur noch die abgestorbenen Halme zu sehen sind, haben immergrüne, winterharte Gräser gestalterisch durchgehend etwas zu bieten. Oft sind ihre Vertreter wesentlich kleiner und weniger spektakulär als beispielsweise ein Chinaschilf, dennoch ergeben sich zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten, da viele gerne im Halbschatten oder Schatten gedeihen. Vor allem die Seggen (Carex) kommen für schattigere Bereiche in Frage und zeigen dort ihr frischgrünes oder rötliches Laubkleid. Die Weissrand-Japan-Segge (Carex morrowii 'Variegata') überzeugt zum Beispiel mit panaschierten Blättern und eignet sich hervorragend zur Unterpflanzung laubabwerfender Bäume und Sträucher. Auch die Blüten immergrüner Gräser können bezaubernd ausfallen - die Schneemarbel aus der Gattung Luzula zeigt leuchtend weisse Blütenstände und passt wunderbar in einen naturnahen Garten, der einen halbschattigen Standort zu bieten hat. Ein Schwingel (Festuca) gedeiht hingegen bevorzugt in der Sonne auf sandigen, mageren Böden. In dieser Gattung finden sich interessante Gräser für Steingartenanlagen, die unkomplizierte Bepflanzung von Balkonkästen und kleinen Töpfen oder für die Dachbegrünung. Der kleine Bärenfell-Schwingel sticht in dieser Gruppe besonders hervor, da er dichte, frischgrüne Polster bildet und - im Gegensatz zu seinen nächsten Verwandten - gerne im Halbschatten wächst. Bild: Die anpassungsfähige Morgenstern-Segge gedeiht im Beet oder Flachwasser und bildet hübsche Früchte Steppengräser kommen gut mit Trockenheit zurecht Winterharte Gräser für trockene, sonnige Standorte werden durch heisser werdende Sommer zunehmend interessant. Die so genannten Steppengräser sind robust und häufig mit graugrünen oder blauen Halmen ausgestattet. Meist kommen sie mit einem mageren Boden aus. Dieser Gräsertyp ist für Kiesgärten, Heidegärten und Steingärten gleichermassen geeignet. Drei Gattungen stechen dabei besonders hervor: Die filigranen, sommergrünen Federgräser (Stipa) wehen mit ihren typischen, langen Grannen im Wind und entwickeln sich prächtig auf durchlässigen Böden. Schwingel (Festuca) sind ebenfalls eine gute Wahl für trockene Böden. Die niedrigen, polsterbildenden Sorten eignen sich zudem als Bodendecker. Auch die wintergrünen Kopfgräser (Sesleria) bilden eine anspruchslose Gattung, die trockenheitsverträgliche Vetreter aufweist. Sie sind fast ganzjährig attraktiv und locker eingestreut ein schönes Element in Staudenbeet. In kleinen Gruppen kommen sie ebenfalls hervorragend zur Geltung. Natürlich gibt es weitere dekorative, trockenheitstolerante Arten und Sorten, die anderen Gräsergattungen angehören . Erwähnenswert sind auch: Das Blaugrüne Schillergras (Koeleria glauca) bleibt recht klein und bildet dichte, ausdauernde Horste. Seine rauen, schön gefärbten Blätter entfalten ihre Wirkung zwischen kleinwüchsigen Blumenstauden oder in der Gruppe. Der Blaustrahlhafer 'Saphirsprudel' (Helictotrichon sempervirens) gehört zu den grössten immergrünen, blau belaubten Gräser und liebt einen mageren, kalkhaltigen Boden. Der eindrucksvolle Amerikanische Strandhafer (Ammophila breviligulata) mag Sandböden und kommt am besten auf grossen Freiflächen zur Geltung. Sein Wuchs ist horstartig – es sind also keine Ausläufer zu befürchten. Der Strandroggen (Leymus arenarius) ist eine heimische Grasart für trockene Standorte, die sehr gut zur Hangbefestigung eingesetzt werden kann. Bild: Der Amerikanische Strandhafer ist ein robustes Ziergras für den Kiesgarten Welche Pflegemassnahmen sorgen für eine gute Winterhärte? Wenn Sie winterharte Gräser pflanzen, gibt es keinen generellen Tipp für die beste Überwinterung. Denn, was dem einen Ziergras nutzt, kann dem anderen sogar schaden. Man sollte also ein wenig differenzieren: Die Pflegemassnahmen für den Winter sind abhängig von der Art, dem Standort und davon, ob ein Gras sommer- oder wintergrün ist. Grundsätzlich gilt: Der Grossteil aller sommergrünen Ziergräser benötigt keinen speziellen Winterschutz - für diesen sorgen die Pflanzen selbst. Jedoch nur, wenn man sie sich selbst überlässt und erst im Frühjahr, kurz vor dem Austrieb, zurückschneidet. Das abgestorbene Laub schützt nämlich das empfindliche Herz der Pflanze und sorgt dafür, dass keine Winternässe eindringen kann. Auch bei Ziergräsern, die trockene, sonnige Böden bevorzugen, ist in der Regel kein Winterschutz erforderlich. Ihre Langlebigkeit hängt in erster Linie vom optimalen Standort ab. Bei den schattenliebenden, immergrünen Gräsern kann es passieren, dass diese durch die Wintersonne Schaden erleiden - insbesondere unter kahl gewordenen Laubbäumen. Hainsimsen freuen sich aus diesem Grund über eine dicke Laubschicht, Seggen kann man gut mit Reisig bedecken. Immergrüne Gräser sollten auch im Winter gelegentlich gegossen werden. Dem wintergrünen Pampasgras (Cortaderia selloana) kann die Nässe besonders stark zusetzen, es leidet aber auch unter sehr frostigen Temperaturen. Bei dieser Art sollte man deshalb weitere Massnahmen ergreifen: Der Blattschopf wird Herbst zusammengebunden, damit das Wasser nicht in das Innere vordringen kann. Wenn Sie das Gras dann noch mit Vlies einwickeln, ist es bestens für den Winter gewappnet. Weiterhin kann auf der Erde rund um die Pflanze eine Laubschicht aufgebracht und diese mit Reisig bedeckt werden. Bei allen Ziergräsern ist eine Pflanzung im Frühjahr empfehlenswert. So können sie sich bis zum Winter im Boden gut etablieren. Achtung: Winterharte Gräser im Kübel benötigen einen speziellen Schutz Gräser in Töpfen brauchen etwas mehr Aufmerksamkeit als Exemplare im Freiland - auch wenn es sich um winterharte Arten handelt. Denn die Kübelerde friert bei Frost wesentlich schneller durch als ein Gartenboden. Selbst sehr robuste Gräser wie das Chinaschilf oder die Rutenhirse sind bei der Kübelhaltung deutlich empfindlicher. Packen Sie daher Ihren Topf oder Kübel mit einer Noppenfolie oder Kokosmatte ein und bringen Sie zusätzlich etwas Laub auf der Erdoberfläche aus. Ideal für die Überwinterung ist ein schattiger Ort (Nordseite), da dort die Wintersonne nicht zur Gefahr wird. Belassen Sie den Winterschutz bis März und giessen Sie insbesondere die immergrünen Gräser auch in der kalten Jahreszeit, damit diese nicht austrocknen.
| | Aloe überwintern - Pflegetipps für den Sukkulentenstar Text: Dr. Dominik Große Holtforth Wenn ihr eine Aloe überwintern möchtet, könnt ich euch bei der Aloe auf eine auch im Winter pflegeleichte Pflanze freuen. Allerdings gibt es bei dieser beliebten Sukkulente auch einige Kardinalfehler, die ihr bei der Überwinterung nicht begehen solltet. Wie ihr die Aloe überwintern müsst, möchte ich euch daher in diesem Beitrag erklären. Darüber hinaus präsentiere ich Wissenswertes zur Aloe sowie hilfreiche Pflegetipps. Bild: Eine Aloe broomii Aloe überwintern - so geht es Wie bei jeder exotischen Pflanze stellt sich auch hier zunächst die Frage, ob die Aloe winterhart ist. Die Antwort ist eindeutig, allerdings bestätigen auch bei der Aloe Ausnahmen die Regel. Ist die Aloe winterhart? Auch wenn es einige winterharte Sukkulenten gibt, gehört die Gattung Aloe leider nicht zu den frosttoleranten Sukkulenten. Allerdings bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel. Zwar kommen die Aloen alle aus warmen Teilen der Erde wie etwa Madagaskar oder aus anderen afrikanischen Ländern. Wenn sie dort aber in höher gelegenen Regionen wächst, hat sie Frosttoleranz entwickelt, die hierzulande sehr nützlich ist. Neben der bebänderten Aloe -Aloe aristata- ist die Aloe polyphylla in milden Regionen so weit frosttolerant, dass man sie vor Nässe und Kälte geschützt auspflanzen kann. Das Exemplar auf dem Foto habe ich in den Botanischen Gärten Bonn entdeckt, wo es neben dem Victoriahaus unter einer Überdachung wächst. Bild: Die Aloe polyphylla kann in milden Gegenden mit Nässeschutz auch draußen überwintern. Die Überwinterung bei der Aloe Die wärmeliebende Aloe benötigt also einen ausreichenden Schutz vor zu kühlen bzw. frostigen Temperaturen. Insgesamt ist die Aloe im Winterquartier nicht anspruchsvoll. Die Temperatur im Winterquartier Das ideale Winterquartier ist kühl bis mild temperiert bei einer Temperatur von 5° bis 10° C. Wenn ihr besonders wärmeliebende Aloenarten wie etwa Aloe arborescens habt, sollte die Überwinterungstemperatur eher 10° C betragen. Bild: Eine Aloe arborescens auf dem Blumenmarkt von Paris Manche mögens hell - der Lichtbedarf der Aloen Um ideale Überwinterungsbedingungen bei schaffen, sollte man sich stets an deren Herkunftsregionen orientieren. Bei den Aloen liegen diese in der Nähe des Äquators, wo die Sonneneinstrahlung besonders hoch ist. Da wir diese im grauen bis dunklen mitteleuropäische Winter nicht im Ansatz zu erreichen, ist die kühle Überwinterung eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Pflege der Aloen im Winter. Durch kühle Temperaturen werden die Pflanzen in eine Winterruhe gebracht, die so genannte Dormans, so dass sie auch mit weniger Licht auskommen. Dennoch sollte man ihnen einen Platz geben, der nach unseren menschlichen Maßnahmen so hell wie möglich ist. Je höher die tatsächlichen Temperaturen im Winterquartier umso größer ist der Lichtbedarf. Der ideale Aloenplatz ist also vor einem südlichen oder südwestlichen Fenster, durch das direktes Sonnenlicht auf die Aloe fällt. Wenn ihr allerdings keinen kühleren Platz habt, ist eine Energie-Pflanzenlampe* oder LED-Pflanzenlampe* das Mittel der Wahl, um die Aloe zu überwintern. Bild: Nur wenn die Aloe vera genug Licht bekommt, kann sie ihre fantastischen Blüten bilden. Aloen überwintern - die Pflege Pflanzen wie die Aloen sind besonders pflegeleicht. Nicht nur, dass sie als Sukkulenten ohnehin schon mit wenig Wasser auskommen. Wenn ihr Aloen überwintern wollt, kommen sie auch ohne viel Pflege sehr gut zurecht. Im Gegenteil - der Schutz vor Staunässe gehört zu den wichtigsten Aufgaben in der Winterpflege der Aloen. Da sie ja im Topf wachsen müssen, ist ein vollständiger Abfluss von Gießwasser nicht sichergestellt. Wenn einmal aus Versehen zuviel gegossen wird und das Wasser im Topf, in einem Übertopf oder einer Unterschale stehen bleibt, sind die empfindlichen Wurzeln der Aloe bedroht. Die Blattspitzen werden welk und braun. Spätestens dann solltet ihr nachsehen, ob nicht Staunässe besteht bzw. die Erde insgesamt zu nass ist. Zur Vermeidung von Staunässe hilft euch auch ein Feuchtigkeitsmesser*, dessen Einsatz verhindert, dass ihr gießt, wenn die Erde noch feucht ist. Bild: Die Bischofsmützen-Aloe - Aloe mitriformis Bei den wenigen winterharten Aloen wie A. polyphylla oder A. aristata gehört zum Winterschutz* vor allem der Schutz vor Nässe, wenn ihr die Aloe überwintern wollt. Von Nässe ist in unseren Wintern ja genügend vorhanden. Aus meiner Erfahrung kann die Überwinterung von Sukkulenten im allgemeinen und Aloen im Speziellen nur gelingen, wenn man die Pflanzen unter eine Überdachung stellt. Außerdem solltet ihr als Substrat Sukkulentenerde* verwenden, die für die benötigte Durchlässigkeit sorgt. Schließlich gehört zu den Pflegeaufgaben bei der Aloe regelmäßig nach Schädlingen zu schauen. Je nach Art können Aloen sowohl von Schildläusen als auch Wollläusen befallen werden. Bild: Typisch für die Aloe - die gezahnten Blattränder, hier bei einer Aloe arborescens. Wissenswertes zu den Aloen Neben dem Wissen und der Erfahrung, eine Aloe überwintern zu können, bietet die Aloe weitere interessante und auch für die Pflege im Sommer relevante Botanik. Die Gattung Aloe umfasst mehr als 440 Arten, von denen die meisten aus Afrika und dort im Schwerpunkt aus Südafrika oder auch Madagaskar stammen. Häufig werden Aloen mit Agaven verwechselt, obwohl man sie gut unterscheiden kann. Merkmal der Aloe sind die gezahnten Blattränder, die bei der Agave fehlen. Diese kann am Enddorn erkannt werden, der an der Blattspitze wächst und durchaus gefährlich werden kann. Die gezahnten Blattränder sind in der Regel sehr attraktiv. Je nach Art können die Aloen dunkel- oder hellgrüne Blattfarben haben, auch gefleckte oder gestreifte Blätter kommen in der Aloenfamilie vor. Selbst eine rote Aloe habe ich bereits entdeckt. Bild: Rote Blattfärbung bei einer Aloe Auch im Wuchs bieten Aloen eine große Vielfalt. Es gibt kleine, mittlere und große Baumorchideen. Letztere bilden verholzte Stämme und erreichen stattliche Höhen von mehreren Metern. Bild: Eine beeindruckende Baumorchidee - Aloe bainesii Baumorchideen sind hierzulande aber nur unter sehr günstigen Bedingungen kultivierbar. Wer aber ein eigenes Sukkulenten- oder Kakteenhaus hat, kann durchaus eine Baumaloe in seine Pflanzensammlung aufnehmen.
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