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Stefan Gilsbach
Lokalredakteur Radevormwald
09. Dezember 2023
Liebe Leserin, lieber Leser,
Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen aus einer Hand – das erwartet Sie in diesem Newsletter. Und das sind unsere Themen:
An Deutschlands größtem Naturweihnachtsbaum stehen nach zuletzt 2019 wieder Hütten. Sie bilden ein heimeliges Rund, das zwar nicht durch schiere Größe auffällt, dafür aber eine Chance für Geselligkeit verspricht. „Kulinarischer Weihnachtsmarkt“ nennt der Marketingverein „Wir in Wermelskirchen“ (WiW) das Konzept und setzt ganz auf das Angebot von Speis und Trank mit musikalischem Rahmenprogramm sowie Besuch des Nikolauses, um Publikum zu locken. Dieser Weg erscheint vielsprechend, bietet Optionen für eine Etablierung und für ein Wachstum der Veranstaltung. Andere „größer gedachte“ Konzepte würden überfordern, wären finanziell nicht tragbar oder zumindest ein zu großes Risiko. Daraus die Konsequenz zu ziehen, keinen Weihnachtsmarkt mehr zu organisieren, wäre mutlos, denn der Wermelskirchener Innenstadt gehen ohne Markt im Advent Flair und Atmosphäre verloren. Apropos Flair und Atmosphäre: Die bekommt der „Kulinarische Weihnachtsmarkt“ nicht zuletzt durch die neue, warm-weiß strahlende LED-Beleuchtung am Mammutbaum. Dass sich der Weihnachtsmarkt mit anderen Aktionen wie der Modelleisenbahn-Ausstellung, dem Basar der „Palette“-Kunsthandwerker, „Kunst im Quadrat“ vom Kunstverein oder auch dem verkaufsoffenen Sonntag im Verlauf eines Wochenendes ergänzt, ist vernünftig überlegt, denn durch die fußläufige Erreichbarkeit „befruchten“ sich alle Organisatoren und der Einzelhandel idealerweise gegenseitig.
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Das ist eine Zäsur: Die Klezmermusik Ende November war das letzte Schlosskonzert im Heimatmuseum in Hückeswagen. Ab 2024 wird das Museum vorzeitig geschlossen , teilt die Stadtverwaltung nun mit. Bei einer routinemäßigen Überprüfung stellte man fest, dass die Brandmeldeanlage nicht mehr einwandfrei funktioniert. Ersatzteile für das alte System sind nicht mehr zu bekommen, aber die Installation einer komplett neuen Anlage für eine fünfstellige Summe scheint angesichts der Pläne für das Schloss kaum noch sinnvoll. Und herrscht in den Räumlichkeiten schon bald die sprichwörtliche Museumsstille. Immerhin: Mitte 2024 hätte die Ausstellung ohnehin geschlossen werden sollen. Jetzt noch eine große Summe auszugeben, wenn ohnehin eine große Neugestaltung ansteht, wäre tatsächlich fragwürdig. Für Brautpaare bleibt statt der Museumsräume immerhin noch das Brautzimmer.
Es scheint in Deutschland inzwischen normal zu werden, jene Personen übel zu behandeln, die eigentlich alles tun, um ihren Mitmenschen zu helfen. Mitarbeiter von Rettungsdiensten werden regelmäßig angepöbelt oder sogar körperlich angegriffen, wenn sie in einer Notsituation helfen wollen. Nun trifft es auch Pflegekräfte in Krankenhäusern – Dirk Windgassen, der unter anderem als Pflegedirektor des Radevormwalder Krankenhauses tätig ist, hat nun in einem Interview mit unserer Redaktion auf dieses Problem hingewiesen und um mehr Respekt für die Pflegekräfte geworben. Sicher, wer um einen nahen Angehörigen bangen muss und keine Einblicke in die Vorgänge eines Krankenhauses hat, der interpretiert manches falsch. Dann wird rasch geschimpft, auch wenn keine Ursache dazu besteht. Trotzdem erklärt das nicht, warum all dies laut Aussage der Betroffenen immer häufiger geschieht. Es wäre naheliegend, nun den Großväterspruch zu zitieren, nach dem früher mehr Zucht und Ordnung geherrscht habe. Ein bisschen Wahrheit, geben wir es zu, steckt aber darin. Wer sich heute mies gegenüber anderen Menschen verhält, der muss kaum mit Konsequenzen rechnen. Frechheit siegt – auch so auch ein alter Spruch, der leider aktuell ist.
Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen
Ihr
Stefan Gilsbach
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