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| | 26. Oktober 2023 | | | München heute | | | Alles, was die Stadt bewegt | |
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Politiker sind manchmal auch Sprachkünstler. Markus Blume (CSU) zum Beispiel hat als für die Kunst in Bayern zuständiger Minister das Wort âKulturkaskadeâ erfunden. Bei einer Kaskade geht es mit vielem immer ganz natürlich bergab, aber im Blume-schen Sinne meint das Wort, dass nicht alle maroden Kulturbauten in München gleichzeitig modernisiert werden sollen, sondern die, bei denen es zuletzt besonders steil bergab ging, wohl zuerst. Die âKulturkaskadeâ hat es jetzt sogar in den Koalitionsvertrag geschafft, den die CSU und die Freien Wähler am Donnerstag präsentierten und mit dem sie in den kommenden Jahren den Freistaat lenken wollen.
Gleich im nächsten Abschnitt nach der Kulturkaskade taucht auf Seite 27 des Papiers, welches insgesamt 87 Seiten stark ist, ein Münchner Kulturbau auf, zu dem in den vergangenen Jahren schon viele Worte geprägt wurden: der geplante neue Konzertsaal des Freistaats. âEine Denkpauseâ hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für diesen zuletzt verordnet, allerdings explizit ausgeführt, dass er damit eine Pause zum Denken meinte und nicht vom Denken. Den Saal soll es nun tatsächlich geben, CSU und Freie Wähler schreiben: âWir stehen zu unserer Verantwortung, in München einen Konzertsaal im Werksviertel zu errichten, der der internationalen Bedeutung seiner Klangkörper gerecht wird.â Im nächsten Satz allerdings wird nachgeschoben: âMit Blick auf die sich abzeichnenden Kosten werden wir die Planungen überarbeiten und redimensionieren.â
Nach der Denkpause nun also ein Redimensionieren. Das klingt nach einer ziemlichen Kaskade. Was es konkret bedeutet und welche Aussagen zu anderen Projekten in München sich im Koalitionsvertrag finden, haben meine Kollegin Susanne Hermanski und mein Kollege Heiner Effern analysiert. (SZ Plus)
Einen schönen Abend wünscht, | |
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| René Hofmann | | | Ressortleiter München, Region und Bayern |
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