|
 |
| Wochenende Kurzstrecke |
| Tagesspiegel Checkpoint vom Samstag, 07.03.2020 | Regnerisch und windig bei max. 5°C, morgen etwas freundlicher bei 10°C. | ||
| + Demo-Organisatorin: „In Berlin gibt es immer noch eine sehr starke Mackerkultur“ + Nach Entblößung: Filmhochschule ruft Direktor ab + Lageso hinkt bei der Approbation von ÄrztInnen hinterher + |
 |
| von Ann-Kathrin Hipp |
| Guten Morgen, zum Weltfrauentag (am Sonntag) wünschen wir uns wie in jedem Jahr Gleichberechtigung statt Blumen – und mehr Menschen, die sich dafür einsetzen. Das Problem ist bekannt. Eine aktuelle UN-Studie zeigt die Zahlen (die Daten stammen aus 75 Ländern und decken mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung ab). Trotz gleich hoher Wahlbeteiligung besetzen Frauen weltweit nur 24 Prozent der Parlamentssitze. Nur 10 von 193 möglichen Regierungschefs sind Frauen. Weniger als sechs Prozent der CEOs in den 500 größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen sind Frauen. Neun von zehn Menschen weltweit haben Vorurteile gegenüber Frauen – und damit auch ein Großteil der Frauen selbst. Männer seien die besseren politischen Führer (sagen rund 50 Prozent), die besseren Wirtschaftsbosse (sagen mehr als 40 Prozent) und hätten bei Arbeitsplatzmangel das größere Recht auf einen Job. 28 Prozent halten es für gerechtfertigt, wenn ein Mann seine Frau schlägt. Dass die Geschlechterklischees bekämpft werden, sagt UN-Mann Achim Steiner, sei „die nächste Aufgabe auf dem Weg zur Gleichberechtigung“. | |||||
|
| Aus der Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Empfang des Deutschen Frauenrats: „Diese Szene könnte gut in einer satirischen Politserie spielen: Ein schon etwas älterer, weißhaariger Mann, der das höchste Staatsamt bekleidet – das einzige Amt in seinem Land, das noch nie von einer Frau ausgeübt wurde –, dieser Mann empfängt anlässlich des Internationalen Frauentages politisch engagierte Frauen in seinem Amtsschloss, würdigt zur Begrüßung – eher gönnerhaft – ihre Arbeit und erklärt ihnen anschließend in einem länglichen Vortrag, was er für die Grundsätze der Gleichstellungspolitik hält. Wenn man heute noch jemandem erklären müsste, was ‚Mansplaining‘ eigentlich bedeutet, dann wäre diese Szene, finde ich, ein ziemlich ideales Beispiel. Und mein Job ist es jetzt, aus diesem Film irgendwie wieder rauszukommen.“ Aus dem aktuellen BVG-Magazin: Dirk Schulte, Vorstand Personal und Soziales, gibt einen Einblick in das „weibliche“ Unternehmen. „Svenja Kreile auf dem Foto oben ist eine der vielen fleißigen, zuverlässigen BVGerinnen. Als Bauingenieurin ist sie an wichtigen Bauprojekten der BVG beteiligt.“ Svenja Kreile selbst kommt nicht zu Wort. Mann ist im Film geblieben. | |||||
|
| Neues von der Deutschen Film- und Fernsehakademie (Dffb): Nachdem sich der Direktor und Geschäftsführer der landeseigenen gGmbH, Ben Gibson, vergangene Woche vor Studierenden auf der hauseigenen Terrasse entblößt (& seinen nackten Hintern gezeigt) hat, hat das Kuratorium ihn am Freitag „mit sofortiger Wirkung abberufen“. „Das Dienstverhältnis wurde einvernehmlich beendet. Die Verwaltungsleitung übernimmt bis auf weiteres die Vertretung. Das Kuratorium wird zeitnah über das weitere Vorgehen beraten“, teilte der Vorsitzende (& Senatskanzleichef) Christian Gaebler auf Checkpoint-Anfrage mit. Über die Bedingungen und etwaige Ablösesummen wurde Stillschweigen vereinbart. Verdient ist nichts. | |||||
|
 | |||||
|
| Zur aktuellen Lage an Europas Grenzen: Die Waffenruhe für die umkämpfte syrische Provinz Idlib war noch keine 24 Stunden alt, da gab es wieder Tote. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu beziffert die Zahl der Geflüchteten auf rund 142.000. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell warnt nach einem Krisentreffen der EU-Außenministe die Menschen in der Türkei davor, sich auf den Weg Richtung Europa zu machen („Geht nicht zur Grenze, die Grenze ist nicht offen“). Rechtsradikale aus Deutschland und Frankreich sind auf Lesbos eingetroffen, um Hass und Gewalt zu schüren. Und man kann nur hoffen, dass sich lieber gestern als morgen eine humane Lösung findet. Über alle Entwicklungen berichten wir in unserem Newsblog. | |||||
|
| Zur aktuellen Coronavirus-Lage in Berlin: 19 Fälle sind bestätigt. Die Gesundheitsverwaltung bittet Personen, die am Sonnabend, den 29. Februar den Club „Trompete“ besucht haben, zu Hause zu bleiben und sich via Mail beim Gesundheitsamt zu melden. Die für den 21. März geplante „Goldene Kamera“ wird auf November verschoben. Diebe haben Desinfektionsmittel von der Kinderkrebsstation geklaut. Zum Wochenende wünsche ich: Vernunft. Und auch hier gibt’s alles Wichtige im Newsblog. | |||||
|
| | |||||
| |||||
| |||||
| |
| Checkpoint-AbonnentInnen lesen heute außerdem: + Alltagsfeminismus statt Eintagsfeminismus: Das „Durchgecheckt“-Interview mit Katrin Wagner, die die Berlin-Demo zum Weltfrauentag mitorganisiert + ÄrztInnen-Mangel in Corona-Zeiten: Wie viele Approbationsverfahren beim Lageso derzeit offen sind und warum die Behörde nicht hinterher kommt + „Stabil“, aber manchmal „etwas laut“: Das Wort zur rot-rot-grünen Koalition von Kultursenator Klaus Lederer + „Solidarisches Grundeinkommen“: Es sollte ein Prestigeprojekt werden für Michael Müller, doch kaum jemand zeigt Interesse + Die Türme am Holzmarkt: Zur Abwechslung gibt’s mal gute Neuigkeiten für Baustadtrat Schmidt + ImkerInnen in die Stadt! Warum das Bezirksamt Reinickendorf einen Bienensperrbezirk aufhebt Testen Sie jetzt das Checkpoint-Abo und lesen Sie jeden Samstag die ungekürzte Checkpoint-Wochenendausgabe. Zur Anmeldung geht’s hier entlang. | |||||
|
| | |||||
| |||||
| |||||
| |
|
|
|
|
|
|
|
|