Silber holt gegenüber Gold auf! ++ Kann Chinesischer Yuan den Dollar als Weltleitwährung ablösen?
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Rendite-Report vom 21. August 2019


HIER MEINE THEMEN:

>> US-Dollar – Steht die Weltmacht USA vor dem Ende?
>> Silber aktuell – Meine Einschätzung zum Silberpreis
 
 
 

Kann der Chinesische Yuan den
Dollar als Weltleitwährung ablösen?

Liebe Leserin, Lieber Leser,


seit dem 2. Weltkrieg ist der US-Dollar unangefochten die wichtigste Währung der Welt. Diese Dominanz ist nicht wenigen ein Dorn im Auge – vor allem politischen Konkurrenten wie China und Russland.


Die Kritik hat zugenommen, seitdem US-Präsident Trump die Wirtschaftsmacht der USA unverhohlen als Waffe einsetzt. Dabei ist die international starke Rolle des Dollars ein wesentlicher Bestandteil der Machtposition.

 

Die Schulden der USA wachsen weiter!

 

Aber auch politischen Verbündeten der USA bereitet es zunehmend Sorge, dass die aktuelle US-Regierung wenig unternimmt, um das Anwachsen der Schulden in den USA zu stoppen. Trotz des längsten Aufschwungs der Geschichte, sind die Schulden in den letzten Jahren weiter gewachsen.

 

Nach dem rasanten Anstieg der Staatsschulden im Zuge der Finanzkrise von 2008 wurde die Quote nicht mehr verringert. Von 2016 bis 2018 gab es zwar eine Stagnation, aber 2019 wird wieder mit einem Anstieg auf voraussichtlich 106,7 Prozent des BIPs gerechnet.

 

Zum Vergleich: Der Schuldenstand der Eurozone beträgt aktuell 85,7 Prozent und der Deutschlands 61 Prozent des BIPs, jeweils mit fallender Tendenz. Der IWF geht bis 2024 von einer weiteren deutlichen Zunahme der Staatsverschuldung der USA aus:

 

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Das könnte dazu führen, dass ein schleichender Vertrauensverlust einsetzt und der Wert der bei weitem wichtigsten Währung der Welt ausgehöhlt wird. Mit unabsehbaren Folgen für das gesamte Finanzsystem. Aber bei Währungsfragen geht es meist nicht nur um die Wirtschaft, es geht auch um politische Macht.

 

Viele Länder wollen sich vom Dollar lösen

 

Besonders in aufstrebenden Ländern wie China, Indien und der Türkei, aber auch in Russland wächst die Kritik und es gibt Bestrebungen, den Dollar bei internationalen Geschäften zu ersetzen. Peking z.B. versucht den Yuan (andere Bezeichnung: Renminbi) verstärkt bei Transaktionen mit anderen Ländern als Verrechnungswährung einzusetzen.

 

Vor allem geht es um den Rohstoffhandel, denn Rohöl & Co. werden seit dem 2. Weltkrieg in Dollar abgerechnet. Das macht z.B. die Käufer und Verkäufer von Öl abhängig vom Wechselkurs des Dollars. Die negativen Auswirkungen für die Käufer von Rohstoffen sind regelmäßig dann festzustellen, wenn der Dollar auf breiter Basis aufwertet, denn dann wird z.B. Öl, aber auch andere Rohstoffe, in heimischer Währung teurer.

 

Die USA können sich unkontrolliert verschulden

 

Im Gegenzug bringt es viele Vorteile, das Land mit der Weltleitwährung zu sein. So können sich die USA praktisch beliebig verschulden, denn es besteht nicht die Gefahr, dass eine Abwertung den Schuldendienst erschwert oder die Exporterlöse in Gefahr bringt. Die eigenen Exporte werden ja ebenso wie die Zinszahlungen zum größten Teil in Dollar abgerechnet.

 

Dagegen kommen gerade Schwellenländer mit einer labilen Währung, die sich zum Teil in Dollar verschulden, in Zahlungsschwierigkeiten, wenn die eigene Währung abwertet. Die Türkei ist dafür ein Beispiel. Das kann den USA nicht passieren.

 

Der Dollar ist weiter die Reservewährung Nr. 1

 

Aber was bedeutet eigentlich der Status der „Weltleitwährung“? Weltweit beträgt der Anteil des Dollars an den Währungsreserven der Notenbanken etwa 61,9 Prozent, er ist damit sogar höher als vor 20 Jahren (59%). Weit abgeschlagen folgen der Euro (20,9%) und der Yen (4,9%).

 

Entgegen manchen Prognosen hat die Bedeutung des US-Dollars als internationale Reservewährung in den letzten Jahren also nicht abgenommen. Der Euro ist weitgehend in die Rolle geschlüpft, die davor die Deutsche Mark, der Französische Franc und andere europäische Währungen eingenommen hatten.

 

Obwohl China in den letzten 20 Jahren wirtschaftlich zu einer Weltmacht aufgestiegen ist, spielt der Yuan als Reservewährung bisher kaum eine Rolle (Anteil 1,8%).

 

Dazu kommt die überragende Bedeutung des US-Kapitalmarktes, die u.a. dazu geführt hat, dass 60 Prozent der Schulden, die weltweit in einer ausländischen Währung aufgenommen werden, auf Dollar lauten. Das sorgt für Abhängigkeiten. Viele Schwellenländer, besonders die lateinamerikanischen, sind finanziell abhängig von der Entwicklung des Dollars.

 

China holt auf!

 

Doch könnte nicht dem Yuan gelingen, was dem Euro seit seiner Einführung nicht gelungen ist, nämlich den Dollar von seinem Thron als Leitwährung zu stoßen? Schließlich ist das BIP Chinas kaufkraftbereinigt schon jetzt größer als das der USA und den Prognosen des IWF zufolge soll der Abstand bis 2024 noch deutlich zunehmen:

 

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Natürlich handelt es sich hier nicht um Pro-Kopf-Daten, da liegt China noch weit zurück auf Rang 73. Aber wirtschaftliche Größe ist nicht alles, wenn es um die globale Bedeutung einer Währung geht. Wichtiger ist die Offenheit der Finanzmärkte, denn nur so kann Vertrauen entstehen.

 

Keine Notenbank will eine Währung im Depot haben, deren Wechselkurs direktem staatlichen Einfluss unterliegt und die nicht frei handelbar ist. Hier hat China noch einen langen Weg vor sich. Bis 2015 war der Wechselkurs des Yuan an den US-Dollar, inzwischen ist er an einen Korb von Währungen gebunden, in dem sich der Anteil der Währungen am Handelsvolumen der jeweiligen Länder bemisst. Aktuell entfallen auf die drei wichtigsten Währungen US-Dollar (22,4%), Euro (16,3%) und Yen (11,5%) zusammen 50,2% des Währungskorbs.

 

Peking liberalisiert langsam

 

Peking möchte seine Währung gerne von dieser Abhängigkeit lösen und den Wechselkurs den Marktkräften überlassen. Das birgt aber bisher zu große Risiken, denn es könnte in diesem Fall zu einer Abwertungsspirale in Kombination mit Kapitalflucht kommen.

 

Das ist zuletzt 2015/2016 geschehen und war mit einem Absturz am Aktien- und am Rentenmarkt verbunden. Notenbank und Regierung hatten damals große Mühe, die Finanzmärkte wieder zu stabilisieren. Meiner Ansicht nach spricht das auch dagegen, dass Peking im aktuellen Handelsstreit eine Yuan-Abwertung als Waffe einsetzt. China will zudem aus eigenem Interesse die Öffnung seiner Kapitalmärkte weiter langsam vorantreiben – was letztlich die Voraussetzung für eine unabhängige Währung ist.

 

Der Dollar bleibt noch lange die Nr. 1

 

Den US-Dollar als Weltleitwährung zu ersetzen, ist jedoch ferne Zukunftsmusik. Es hat letztlich fast hundert Jahre gedauert, nämlich von 1850 bis 1950, bis der Dollar das Britische Pfund als Weltleitwährung ablösen konnte.

 

Vielen ist es ja kaum noch bewusst: Das Pfund war über lange Zeit die wichtigste Währung der Welt und London als Herz des weltumspannenden Britischen Empire mit weitem Abstand der globale Finanzplatz Nr. 1. Erst nach dem 2. Weltkrieg ging z.B. der Ölhandel von Pfund in Dollar über.

 

Kaum jemand hätte sich zu Hochzeiten des Britischen Empire vorstellen können, dass sich an der Bedeutung des Pfunds jemals etwas grundsätzlich ändern könnte. Und es hat wie gesagt lange gedauert: Die USA benötigten, nachdem ihre Wirtschaft die britische eingeholt und überholt hatte, noch weitere 50 Jahre, bis der Dollar das Pfund als Weltleitwährung ablösen konnte.

 

Die Währung folgt der Wirtschaft

 

Das zeigt aber auch: Nichts ist für ewig. Der Bedeutungsverlust einer Währung und der Aufstieg einer anderen geschehen nicht plötzlich, sondern nach und nach. Der erste Schritt für Peking, den Yuan nach vorne zu bringen, wäre es, bei seinen direkten Handelspartnern eine Abrechnung in Yuan durchzusetzen.

 

Zudem könnte der Yuan zumindest in kleineren Ländern, die dem Megaprojekt der Seidenstraße angehören – Du hast sicher davon gehört und gelesen – als Parallelwährung Verwendung finden. In der Regel folgt die Bedeutung einer Währung dem wirtschaftlichen Einfluss des jeweiligen Landes – und nicht umgekehrt.

 

In dieser Hinsicht hat China in den letzten Jahrzehnten sicher den ersten Schritt gemacht, um den Yuan als international bedeutende Währung zu etablieren, aber eben auch nur den ersten Schritt.



Mein Fazit

 

1. Die chinesische Wirtschaft hat in absoluten Zahlen, beim kaufkraftbereinigten BIP, inzwischen die der USA überholt. Trotzdem wird es noch lange dauern, bis der Yuan dem Dollar gefährlich werden kann.

 

2. Wechselkurse und Kapitalverkehr müssen frei sein von zu starker politischer Einflussnahme, damit das Vertrauen wächst und eine Währung zur Weltleitwährung werden kann. Davon ist der Yuan noch weit entfernt.

 

3. Als langfristiger Anleger solltest Du die wachsende Bedeutung von China und anderen aufstrebenden Ländern in Deinem Depot berücksichtigen, z.B. mit Aktien aus diesen Ländern. Es ist aber nicht nötig, auf US-Dollar lautende Anlagen wegen der langfristig vermutlich abnehmenden Bedeutung des Dollars zu reduzieren. Denn solche Prozesse gehen sehr langsam vor sich. Allmähliche Anpassungen des Depots an die Verschiebung der weltwirtschaftlichen Gewichte reichen völlig aus.



Video-Tipp

 

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Argentinien befindet sich seit Jahren in einer Dauerkrise, doch vergangene Woche kam es dann nochmal zu einem spektakulären Crash – argentinische Aktien brachen im Schnitt um 50 Prozent ein? Spitzt sich nun die Lage zu, oder ist der starke Kursverfall inzwischen übertrieben. Gerhard Heinrich mit einer Einschätzung:

 

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Silber holt gegenüber Gold auf!

 

Bei der letzten Betrachtung habe ich ein durchaus bullisches Bild vom Silbermarkt gezeichnet. Seitdem hat der kleine Bruder vom Gold in der Spitze um fast 12% zulegen können. Für die zahlreichen Silber-Fans war insbesondere die relative Entwicklung zum Goldpreis eine Erleichterung.

 

Das Gold-Silber-Ratio (Goldpreis dividiert durch den Silberpreis) habe ich in der Vergangenheit mehrfach angesprochen. Im Vergleich zum Höchststand bei über 93 vor einigen Wochen gab es hier eine leichte Entspannung auf aktuell etwa 88.

 

Vom durchschnittlichen Korridor der letzten Jahrzehnte zwischen 50 und 70 ist der Markt zwar noch weit entfernt, aber immerhin konnte Silber ein klein wenig Boden gut machen. Bleibt aber, gemessen am Goldpreis, sehr günstig.

 

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Mein Fazit

 

Charttechnisch sind die Marken gut zu identifizieren. Oberhalb von 16 bis 16,50 US-Dollar bleiben die Bullen am Drücker. Kleine Korrekturen darf man bis dahin als spekulative Kaufgelegenheiten werten.


Darunter trübt sich die Lage allerdings etwas ein. Neue Jahreshochs rücken hingegen bei einem Ausbruch über 17,37 US-Dollar auf die Agenda. Damit werden Kursziele bei 18,25 und 19,34 US-Dollar aktiviert.



Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Dein

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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