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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 04.08.2023 | bewölkt, 16 bis 23°C. | ||
+ CDU und SPD wollen den Görli sperren – die Grünen zehn Millionen Euro für Parkumbau investieren + Berlins Bäder voller als im Vorjahr: Weniger Gewaltdelikte, dafür mehr Sexualstraftaten + HU-Dozent nach Vorwürfen freigestellt + |
von Julius Betschka |
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Guten Morgen, diesen atemberaubenden Schnappschuss haben wir von Checkpoint-Leserin Anja Binder erhalten: „Die Früchte des Lebens hoch oben auf der Zugspitze.“ | |||
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Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint-aktion@tagesspiegel.de. | |||
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Wenn Friedrich Merz das Konrad-Adenauer-Haus verlässt, betritt der CDU-Parteichef das Reich von Kai Wegner. Angenehm ist das gerade nicht für ihn. Berlins Regierender Bürgermeister war mal Merz-Fan der ersten Stunde, doch inzwischen hat er sich für alle sichtbar abgewandt. Wegner ist nur einer von vielen in der CDU. Fast noch schmerzhafter für Merz muss sein, dass sein Landeschef an einem liberalen Gegenentwurf zur merzschen Kulturkämpferpartei arbeitet. Seit heute genau 100 Tagen regiert Wegner die deutsche Hauptstadt (der Leitartikel dazu hier). Es ist wenig übrig vom einst rechtskonservativen Kopf aus Spandau. Einige Beispiele der letzten Tage: + Wegner stellt die Schuldenbremse infrage, die Merz unbedingt halten will. + Wegner greift Merz für Lockerung des AfD-Kooperationsverbotes an. + Wegner verteidigt den Berliner Queerbeauftragten gegen Kritik aus der CDU + Wegner erklärt, Merz werde bei der Wahl des CDU-Kanzlerkandidaten die Gespräche „an entscheidender Stelle mitführen“ – ansonsten hätten aber die Länderchefs und Ministerpräsidenten das Sagen. Besonders Letzteres ist eine Kampfansage gegen die Kanzler-Ambitionen des langen Friedrich Merz. Der schrumpft unterdessen zum Fritz: Laut ARD-Deutschland-Trend halten ihn nur 31 Prozent für einen guten CDU‑Vorsitzenden, 16 Prozent für einen guten Bundeskanzler. | |||
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Zwischenspiel I: Wir versuchen uns ja täglich, einen Reim auf Berlin zu machen. Heute haben wir Hilfe bekommen. Also, ChatGPT verkleidet als Rainer Maria Rilke über Berlin: „In grauen Straßen schweift mein Blick verloren, die Wolken tanzen über graue Fluren, Doch in der Stille spüre ich erkoren, Ein Puls, der tief in Berlins Herzen ruht. Die Spree, sie flüstert Lieder leise fort, Im U-Bahn-Rauschen lauscht man Melodien, Die Graffiti schmücken Mauern, Ort für Ort, Die Stadt, ein Ozean der Poesien. Berlin, du birgst Geheimnisse im Schoß, Vergang'nes trifft auf Zukunft, Hand in Hand, Die Freiheit weht durch deiner Straßen Los, Ich tauche ein in dieses Zauberland. Wie Rilke einst die Rose tief verstand, So spür' ich dich, o Berlin, an jeder Wand.“ | |||
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Zurück in die sogenannte Gegenwart: SPD und CDU wollen den Görlitzer Park umzäunen und nachts zusperren. SPD-Fraktionschef Raed Saleh sagte das dem Tagesspiegel, Kai Wegner sagt das den Kollegen vom RND. Nach Checkpoint-Informationen haben sich beide Parteien zuvor darüber abgestimmt. In ihrem ersten Statement nach dem Bekanntwerden der Gruppenvergewaltigung widerspricht Friedrichshain-Kreuzbergs Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne): Ein Zaun allein bringe wenig. Grünen-Fraktionsvorsitzende Bettina Jarasch fordert dagegen, den Park für zehn Millionen Euro umzubauen. Am Donnerstag wurde unterdessen ein dritter Tatverdächtiger festgenommen. | |||
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Zwischenspiel II: Auch den bekanntesten westlichen Dramatiker, William Shakespeare, haben wir um einen Beitrag über Berlin gebeten – beziehungsweise die Künstliche Intelligenz. „In Berlin's realm, where stories intertwine, A tapestry of life, both bold and fine, Where cultures meet and dreams are set aglow, The city's heart, a stage where passions grow. The Spree, a river's melody doth play, Through streets and alleys, night and day, From Potsdamer Platz to Alexanderplatz's gaze, A city's soul, in every corner, lays. O Berlin, thy spirit fierce and true, A symphony of voices, old and new, With art and history, hand in hand, Thou art a jewel in a wondrous land.“ | |||
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Sommer, Sonne, Sprungturm: Berlins Freibäder sind in diesem Jahr deutlich voller als im Vorjahr. 64 Prozent mehr Gäste verzeichnen die fast 60 Berliner Bäder. Das antwortete der Senat auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Abgeordneten Klara Schedlich und Vasili Franco. Die Anzahl der Gewaltdelikte liegt (Stand: 18. Juli) mit 48 Taten bisher noch unter dem Niveau des Vorjahres. 82 Hausverbote wurden in diesem Jahr erteilt. Auffällig ist, dass sich die Zahl der Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nahezu verdoppelt hat: Von sieben Delikten im Vorjahr auf zwölf in diesem Jahr. Der Grünen-Abgeordnete Franco sagte dem Checkpoint: „Dass bei steigenden Besucherzahlen mehr Straftaten erfasst werden, ist eine Binsenweisheit.“ Es brauche allerdings einen „stärkeren Fokus“ auf den Schutz vor sexueller Belästigung – auch durch mehr Personal. Schedlich sagte: „Statt Bäder zu Kriminalitätshotspots zu erklären, sollten wir sie als soziale Orte verstehen und in ihre Infrastruktur investieren.“ Ab heute werden die Ein- und Ausgänge im Sommerbad Neukölln von Videokameras überwacht. Bauch einziehen. | |||
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