Guten Tag John,
wir leben, so sagt man, in einer Zeitenwende. Aber was heißt das? Dass vieles anders wird oder schlechter? Schreckenslaune, Weltuntergangslaune, Erregungsspiralen wohin man schaut. Nirgendwo Lösung, überall nur Probleme. Die Zukunft verschwindet. Was aber, wenn plötzlich positive Nachrichten durchdringen und wir auf einmal auch solche wahrnehmen, die wir vorher ignoriert haben? Etwa, dass sich neue Technologien im Kontext erneuerbarer Energien rasend schnell entwickeln. Dass es Länder gibt, in denen Frieden geschlossen wird. Dass die Demokratie vielleicht doch nicht so hinfällig ist, wie wir fürchten. Oder einfach, dass es sehr, sehr viele Menschen gibt, die konstruktiv daran arbeiten, eine bessere Zukunft zu gestalten, statt sich nur zu fürchten und zu zerstreiten.
Der Moment, in dem sich die Wahrnehmungen innerlich wenden, ist die Zukunftswende. Dann wird aus der Zeitenwende eine Wandelzeit. Es ist jener Moment, in dem wir die Welt mit neuen Augen sehen können. In meinem Zukunftsreport 2023 finden Sie jede Menge Material für die Zukunftswende, mit Perspektiven u.a. auf die Neudefinition von Grenzen, die nächste Ära der Diplomatie, die Wohlstandswende und den Arbeitswandel, auf neue Designs und visionäre Architektur, auf die Entwicklung von Spaltung und neuem Zusammenhalt sowie die Entwicklung der Megatrends.
Die Zukunft beginnt, wenn die Möglichkeiten des Wandels in uns aufscheinen – mit possibilistischem Denken: dem Denken in Möglichkeiten. Vergessen wir Optimismus und Pessimismus, denn beides sind äußerst eingeschränkte Sichtweisen. Wie war das mit dem Bach, den alles runtergeht: Wohin fließt dieser Bach dann? In einen Fluss, einen Strom, ins offene Meer – von wo er in Form von Wolken, Wind und Regen zu uns zurückkehrt. Das wäre eine Möglichkeit. Und so ist es auch mit den Krisen unserer Zeit, die an ihrem Horizont immer schon auf eine neue Welt, eine neue Ära hinweisen. Wenn wir ganz tapfer sind, können wir das auch sehen. Und verstehen.
Ihr Matthias Horx