11/02/25
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Wer bricht EU-Recht?

Spätestens nach dem TV-Duell zwischen Kanzler Scholz und Friedrich Merz ist das EU-Asylrecht auch Wahlkampfthema geworden. Sollte Deutschland nicht auch im Alleingang Maßnahmen gegen irreguläre Migration umsetzen, wenn Nachbarstaaten ebenfalls EU-Recht brechen?

Am Sonntag ging es zur Sache. Merz’ Plan für flächendeckende Zurückweisungen von Asylbewerbern an Deutschlands Grenzen sei illegal, sagte Scholz. Er lobte die EU-Asylreform, deren deutsche Umsetzung die CDU blockiert habe, als Allheilmittel – was durchaus in Zweifel gezogen wird.

Merz warf wiederum Scholz die Blockade von Zurückweisungen vor, suggerierte, dass Nachbarn wie Frankreich, Dänemark und Finnland längst flächendeckend Asylbewerber abweisen würden – auch das eine dubiose Behauptung. 

Dennoch merkt auch Moderatorin Maybrit Illner an, dass selbst der polnische Ministerpräsident Donald Tusk sich nicht an die EU-Asylreform halten wolle. Dieser hatte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen bei deren Auftaktbesuch zur polnischen EU-Ratspräsidentschaft am Freitag entgegengeschleudert, man werde unliebsame Verpflichtungen nicht umsetzen.

Doch EU-Recht zu brechen, scheint Tusk nicht zu wollen. Vielmehr bedient er sich geschickter Rhetorik, die die lockeren Bestimmungen der Reform ausnutzt. Mehr dazu lesen Sie hier.

@realNickAlipour

EU-Politik
Europa wartet auf Trumps Ukraine-Deal. Wenn das Spitzentrio der US-Diplomatie in den nächsten Tagen nach Europa kommt, werden die EU-Staats- und Regierungschefs gespannt darauf sein zu erfahren, was Washington mit der Ukraine vorhat. Für die Ukraine steht einiges auf dem Spiel. Den Artikel zum Thema finden Sie hier.

Ukraine bleibt auch 2025 Priorität für EU-Kommission. Die EU-Kommission wird der fortlaufenden Unterstützung für die Ukraine in ihrem Arbeitsprogramm für 2025 vermutlich "oberste Priorität" einräumen. Daneben stehen Migration, Bürokratieabbau und Anpassungen am Haushalt auf der kommenden Agenda. Weiterlesen.

NATO übertrifft Militärhilfe-Ziel: 50 Milliarden Euro für die Ukraine. Die NATO-Verbündeten investierten 2024 über 50 Milliarden Euro in Militärhilfe für die Ukraine – weit mehr als geplant. Deutschland bleibt dabei zahlenmäßig der zweitgrößte Unterstützer Kyjiws. Mehr Informationen finden Sie hier.
Rundblick Europa
Rücktritt: Rumäniens Präsident kommt Amtsenthebungsantrag zuvor. Rumäniens Präsident Klaus Iohannis gab am Montag seinen Rücktritt bekannt. Damit kommt der dem für Dienstag angesetzten Abstimmung über einen Amtsenthebungsantrag zuvor, nachdem die Präsidentschaftswahlen Ende letzten Jahres annulliert wurden. Mehr Infos finden Sie hier.

Italien sucht Rettung für Asylzentren in Albanien. Italien bemüht sich, seine umstrittenen Aufnahmezentren in Albanien als Rückführungszentren neu zu klassifizieren. Mit dem Versuch würde die Regierung weitere rechtliche Hürden umgehen können, berichten nationale Medien. Weiterlesen.
Energie & Umwelt

Ungarn setzt auf Fracking statt Erneuerbare. Budapest setzt auf ein groß angelegtes Gas-Fracking-Projekt nahe der rumänischen Grenze – und widersetzt sich damit dem Brüsseler Kurs der Klimatransformation. Statt auf erneuerbare Energien setzt die Regierung weiterhin auf fossile Brennstoffe. Zum vollen Artikel geht’s hier.

Digitales

KI-Gipfel: Regulierung kommt in Paris aus der Mode. Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit haben auf dem KI-Gipfeltreffen in Paris Vorrang vor Sicherheit und Nachhaltigkeit. Der Übergang Europas von Regulierung hin zur Innovation wird von Frankreich gezielt vorangetrieben. Weitere Details finden Sie hier.

Wirtschaft & Verkehr

Grönlands Rohstoffreichtum ist nur schwer zugänglich. Unter der eisigen Oberfläche Grönlands liegt eine Fülle unerschlossener Mineralien, die für den grünen Wandel von entscheidender Bedeutung sind. Die Vorkommnisse stellen auch einen Vorstoß der Insel in Richtung finanzieller Unabhängigkeit von Dänemark dar. Mehr dazu hier

Agenda
  • EU: Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen trifft den Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, James David Vance, in Paris, Frankreich
    Parlamentspräsidentin Roberta Metsola empfängt den Vorsitzenden der Werchowna Rada der Ukraine, Ruslan Stefanchuk;
  • Demokratie, Justiz, Rechtsstaatlichkeit und Verbraucherschutz Michael McGrath nimmt an der Plenarsitzung des Parlaments zum Thema „Schutz des Systems der internationalen Justiz und ihrer Institutionen, insbesondere des Internationalen Strafgerichtshofs und des Internationalen Gerichtshofs“ teil;
  • Mittelmeerkommissarin Dubravka Šuica hält während der Plenardebatte des Parlaments eine Rede zum Thema „Umfassendere EU-Strategie für den Nahen Osten“;
  • Die für die Erweiterung zuständige Kommissarin Marta Kos nimmt an den Plenardebatten des Parlaments über die „Fortsetzung der unerschütterlichen Unterstützung der EU für die Ukraine nach drei Jahren des russischen Angriffskrieges“ und die „Politische Krise in Serbien“ teil.
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Von unseren Journalist:innen Jasper SteinleinJonathan PackroffKjeld NeubertNick Alipour, Valentin Friedl und Victoria Becker.

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