Wenn Moore trockengelegt werden, entweicht das Treibhausgas Kohlendioxid. In Deutschland werden die Flächen für die Landwirtschaft genutzt. In anderen Ländern werden sie entwässert, um dort etwa Palmöl- oder Holzplantagen anzulegen. Laut dem soeben von Heinrich-Böll-Stiftung, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und der Greifswalder Michael Succow Stiftung veröffentlichten „Mooratlas 2023“ ist die Trockenlegung der Moore mit mehr als zwei Milliarden Tonnen CO2 für rund vier Prozent aller menschengemachten Emissionen verantwortlich. Zum Vergleich: Der globale Flugverkehr verursacht drei Prozent.
Von den 1,8 Millionen Hektar Moorfläche in der Bundesrepublik (Foto oben; im Emsland) würden aktuell 1,5 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzt, sagt der Geschäftsführer der Michael Succow Stiftung, Jan Peters. Das Thema, kritisiert er, sei zu lange stiefmütterlich behandelt worden und sollte jetzt ähnlich wie der Kohleausstieg angegangen werden: „Um die globalen Klimaziele zu erreichen, müssen in Deutschland jährlich mindestens 50.000 Hektar Moorböden wiedervernässt werden – eine Fläche fast so groß wie der Bodensee.“
Der „Mooratlas 2023“ beinhaltet mehr als 50 Illustrationen und kann hier heruntergeladen werden.
Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |