Liebe Frau Do,

3. Oktober 2016: Ein 83-Jähriger bricht im Vorraum einer Essener Bank zusammen und verletzt sich schwer am Kopf. Mehrere Kunden steigen später über den reglosen Mann hinweg, ohne sich um ihn zu kümmern. Haben sie sich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht? „Ja“, urteilte gestern ein Essener Richter und betonte die „Scheiß-egal-Haltung“ der Angeklagten am Unglückstag. Er stellte aber auch klar, dass die Frau (39) und die zwei Männer (55 und 61) nicht für den Tod des Rentners verantwortlich seien: „Das sind keine Monster.“ Christian Schwerdtfeger berichtet.

Wie sehr beeinflussen Falschnachrichten die Bundestagswahl, und gibt es gezielte Manipulationsversuche durch Internetdienste in den sozialen Netzwerken? Darüber sprach ich gestern im Wirtschaftsclub Düsseldorf unter anderem mit dem aus Hamburg angereisten „Tagesschau“-Chef Kai Gniffke (Chefredakteur von ARD-Aktuell), dem Düsseldorfer Digital-Berater Thomas Knüwer, BR-Multimedia-Moderator Richard Gutjahr und Franziska Bluhm, Leiterin Digitale Vernetzung beim Handelsblatt. Zur Gelassenheit mahnte der „Tagesschau“-Chef. Die Beeinflussungs- und Manipulationsversuche würden das „normale Maß“ im Vorfeld einer Wahl nicht überschreiten. Und nein, er bekomme auch keine Anweisungen aus dem Kanzleramt oder dem Nato-Hauptquartier für seine Sendungen. Da sind wir beruhigt. Merlin Bartel hat den Abend verfolgt.

Wie groß ist die Altersarmut in Nordrhein-Westfalen? Das haben die Grünen die Bundesregierung gefragt und zur Antwort erhalten: größer als in allen anderen Bundesländern, und sie wächst hier im Vergleich auch schneller. „Setzt sich der Trend der letzten fünf Jahre fort, droht NRW und insbesondere das Ruhrgebiet zum Hotspot der Altersarmut zu werden“, warnen die Grünen. Birgit Marschall hat die Details.

Herzlichst

Ihr