| | Anne Lena Mösken Stellv. Chefredakteurin | |
| Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser, Sie erinnern sich sicher noch an jene Wochen im Spätsommer 2018, als in Chemnitz Ausnahmezustand herrschte. Am 1. September organisierte die AfD einen Schweigemarsch für den wenige Tage zuvor ermordeten Daniel H., an der Spitze lief Björn Höcke; auch die rechtsextreme Organisation „Pro Chemnitz“ hatte eine Kundgebung organisiert. Dagegen hatte ein breites Bündnis aus der Zivilgesellschaft auf dem Parkplatz an der Johanniskirche zur Gegendemo aufgerufen. Motto: Herz statt Hetze. Die Teilnehmer trugen bunte Plakate und rote Herzen, die Band Madsen spielte. Was danach passierte, beschäftigt die Justiz bis heute: 30 Personen aus dem rechten Spektrum, so teilte es die Polizei damals der „Freien Presse" mit, attackierten zehn der Demo-Teilnehmer. Verurteilt wurde bisher keiner der Angreifer. „Der Herbst 2018 ist bis heute eine offene Wunde“, schreibt mein Kollege Benjamin Lummer. „Für die Stadt Chemnitz, die sich noch immer mit dem Geschehen auseinandersetzt und versucht, Lehren daraus zu ziehen. Aber auch für einige Opfer von Angriffen, die noch immer darauf warten, dass ihre Fälle juristisch aufgearbeitet werden.“ Eines dieser Opfer hat Lummer getroffen. › Mehr erfahren |
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