widersprüchliche Meldungen erreichen uns heute zum Thema Gehalt bei weiblichen Vorständen. Während EY herausgefunden hat, dass im vergangenen Jahr weibliche Vorstände in der Dax-Familie im Schnitt mehr verdienten als die Männer (unsere Story Nummer 2), zeigt die Betrachtung der CFO-Gehälter immer noch eine tiefe Kluft (Story Nummer 1): Die FINANCE-Redaktion hat über 100 Vergütungsberichte durchgearbeitet und herausgefunden, dass Finanzchefinnen im MDax im Schnitt 13 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen. Im SDax liegt die Gehaltslücke bei 37 Prozent, im Dax sogar bei 60 Prozent.
Bei aller Liebe zu statistischen Ausreißern, die sich bei einer so kleinen Grundgesamtheit immer ergeben können, ist das viel zu viel. Eine mögliche Erklärung, die mir einfällt: Die meisten weiblichen CFOs sind noch nicht so lange im Amt, weswegen sie auch noch nicht so viele Long-term-Incentives einlösen können wie Finanzchefs, die schon lange dabei sind. Welchen Hebel das haben kann, zeigt der SDax-Spitzenverdiener Björn Biermann. Warten wir ab, ob sich die Gehaltslücke in den nächsten beiden Jahren endlich schließt. Zeit wäre es.
Interessant ist das FINANCE-Gehalts-Ranking aber auch mit Blick auf die Performance der jeweiligen Unternehmen. Dass die ersten vier Plätze an Finanzchefs von stark zyklischen SDax-Unternehmen gehen, stimmt nachdenklich. War deren Performance in den letzten Jahren wirklich so überragend, bei den Kennzahlen und am Kapitalmarkt? Bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil. Die Gehaltsliste bietet viel Raum zum Nachdenken – und natürlich auch zum Konkurrenzvergleich. Verdienen Sie genug? Finden Sie es heraus.
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