Lange galt die 24-Stunden-Betreuung als Erfolgsgeschichte: ein leistbares Modell, das es Menschen ermöglicht, zu Hause alt zu werden statt in einem Pflegeheim. Mit 158 Millionen Euro im Jahr fördert der Staat die Betreuung in den eigenen vier Wänden. Geleistet wird sie von knapp 60.000 Betreuer*innen, über 90 Prozent davon sind Frauen, die allermeisten kommen aus der Slowakei und aus Rumänien. In der Coronakrise, als ein Staat nach dem anderen die Grenzen schloss, zeigte sich, wie sehr Österreich auf die Frauen angewiesen ist. Es fiel aber auch Licht auf die Schattenseite eines vermeintlichen Vorzeigemodells: Abhängigkeiten, Niedrigstlöhne und eine fast rechtlose Armee von stillen Arbeiter*innen. Diese wollen sich jetzt wehren: |