| Guten Morgen,
und herzlich willkommen im wohlverdienten Wochenende nach einer auch politisch ereignisreichen Woche in Berlin. Bevor Sie im Checkpoint-Wochenrätsel testen können, ob Sie alle Irrungen und Wirrungen der vergangenen Tage richtig erinnern, einige Erkenntnisse kurz zusammengefasst: Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat in New York Schrödingers Zaun entdeckt bzw. nicht entdeckt. Die Politthriller-Serie „House of Cards“ funktioniert auch in der Adaption der Berliner SPD ganz hervorragend. Und natürlich: „Frau Spranger hat immer einen Plan.“
Wobei man gespannt sein darf, was genau der Plan der Innensenatorin für die neue Kotti-Wache sein wird. Acht Monate nach der Eröffnung ist die Gegend immer noch ein Kriminalitätsschwerpunkt, es werden sogar mehr Straftaten als vorher festgestellt. Natürlich kann das daran liegen, dass die Menschen dank der neuen Wache mehr Straftaten melden. Vieles deutet aber darauf hin, dass sich die Lage rund um das Kottbusser Tor tatsächlich verschlechtert hat. Kollege Robert Kiesel berichtet (T+).
Ein anderes Thema, das von Woche zu Woche dringlicher wird: Immer mehr Geflüchtete kommen nach Berlin. Bis zu 150 täglich werden mittlerweile im Ankunftszentrum Reinickendorf vorstellig. Dort beginnt eine lange Odyssee, an deren Ende für einige Glückliche ein positiver Asylbescheid, eine Wohnung und vielleicht sogar eine Arbeitsstelle stehen. Mindestens eine Hürde: Wer nach Deutschland flüchtet, darf hier in der Anfangszeit nicht arbeiten. Auf Bundesebene wird diese Regelung (auch aufgrund des Fachkräftemangels) aktuell wieder kontrovers diskutiert. Grüne fordern mitunter „eine vollständige Abschaffung der vielfach noch bestehenden Arbeitsverbote“. Insbesondere die Union sieht das kritisch, aus Baden-Württemberg kommt stattdessen der Wunsch einer Verpflichtung „zur Annahme von auch gemeinnütziger Arbeit“.
In der aktuellen Folge des Checkpoint-Podcasts sprechen Ann-Kathrin Hipp und Anke Myrrhe über die Lage in Berlin: Wer darf arbeiten? Wie gut funktioniert die Integration auf den Arbeitsmarkt? Und was sind die größten Hürden? Antworten geben unter anderem der Arbeitsmarktforscher Herbert Brücker, Berlins Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD), Geflüchtete und Berliner Unternehmen. Die aktuelle Folge hören Sie überall, wo es Podcasts gibt und mit einem Klick hier.
Auf dem Tempelhofer Feld wird an diesem Wochenende hundert Stunden lang die hundertjährige Geschichte des Flughafens THF gefeiert. Die meisten Führungen waren am Freitagmittag bereits ausgebucht – es gibt aber auch viele kostenfreie Zeitslots, in denen Sie die teils freudige, teils leidvolle Geschichte des Flughafens vor Ort nachvollziehen können. Was macht man eigentlich mit einem solchen überdimensionierten, ziemlich baufälligen Gebäude, in dem außerdem jeder Ziegelstein historisch aufgeladen zu sein scheint? Kollegin Teresa Roelcke hat mit dem neuen Chef der Tempelhof Projekt GmbH einen Rundgang gemacht (T+).
Vergangene Woche haben wir an dieser Stelle nach Ihren persönlichen Erinnerungen an den Flughafen Tempelhof gefragt. Daraufhin haben uns Zuschriften aus aller Welt erreicht. Von wackelnden Lampen und schepperndem Porzellan in der Einflugsschneise, über Flüge im Rosinenbomber nach Gibraltar bis zum emotionalen letzten Tag des THF – ein wunderbares Erinnerungspaket, geschnürt aus Ihren Erinnerungen und denen der Tagesspiegel-Kolleg:innen an die Tage, in denen Tempelhof das Tor zur Welt war, lesen Sie hier (T+).
Und nun: Das Checkpoint-Wochenrätsel! Das Lösungswort in der letzten Woche war: GOERLIZAUN. Danke an alle, die mitgemacht haben! | |