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wer hätte vor wenigen Wochen für möglich gehalten, welche Schlagzeilen heute unseren Alltag beschreiben: Italien faktisch von der Außenwelt abgeschnitten, sämtliche Veranstaltungen abgesagt, Schulen und Universitäten geschlossen. Tourismusmagneten wie Venedig oder Mailand unter Quarantäne. Der italienische Ministerpräsident fordert seine Landsleute auf zuhause zu bleiben. Ein ganzes Staatsgebiet wird zur Sperrzone erklärt.
Untermalt werden die Schreckensmeldungen von Bildern „wie aus einem Endzeitfilm“, berichtet „Spiegel Online“. Europäisches Epizentrum der Corona-Epidemie: die Lombardei, Norditalien. Die im Bericht beschriebenen Szenen aus dem Kreiskrankenhaus in Cremona: Ärzte in Ganzkörper-Schutzanzügen mit Brille und Mundschutz kümmern sich um Patienten, die halbnackt auf ihren Betten liegen und nur noch durch künstliche Beatmung am Leben gehalten werden. Die Mediziner und Krankenschwestern auf der Intensivstation der Klinik seien, so wird die Koordinatorin Carla Maestrini zitiert, „mit den Kräften am Ende, fürchterlich müde, wir haben so viele Patienten“. Die Zahlen vom gestrigen Dienstag: 1280 neue Ansteckungen und 76 weitere Tote binnen 24 Stunden. In dem Bericht klagt Raffaele Bruno, Chefarzt für Infektionskrankheiten am Krankenhaus San Matteo in Pavia (ebenfalls Lombardei): „Corona kam wie ein Tsunami über uns.“
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Und bei uns in Deutschland? Sind nach aktuellem Stand drei Menschen dem neuartigen Coronavirus zum Opfer gefallen. Die Bewertung der tatsächlichen Gefahr und die daraus abzuleitenden Maßnahmen fallen von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich aus. Dem Föderalismus sei Dank. Bayern verbietet ab sofort Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen. Fußballspiele, Opernaufführungen und Branchenmessen inbegriffen. NRW und Baden-Württemberg wollen sich dem Beispiel Bayerns, das wiederum der Empfehlung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn folgt, anschließen. In der Fußball-Bundesliga werden wir am Wochenende sogenannte „Geisterspiele“ erleben. Außerdem wurde heute bekannt, dass mit dem 23-jährigen Timo Hübers (Hannover 96) erstmals ein Fußballprofi positiv auf Corona getestet wurde. Die deutsche Eishockey-Liga geht übrigens noch einen Schritt weiter. Sämtliche Playoff-Begegnungen, die am heutigen Tag beginnen sollten: komplett abgesagt. Es wird somit keinen deutschen Eishockeymeister 2020 geben.
Und sonst? Auch im Bundestag gibt es die ersten Coronafälle: SPD-Gesundheitsexperte (!) Karl Lauterbach (57) musste sich heute in Quarantäne begeben. Schulen werden mancherorts geschlossen, in anderen Regionen erst, wenn auch tatsächlich ein Corona-Fall bestätigt wird. Das geschieht aufgrund der zunehmenden Überlastung vieler Ärzte, Krankenhäuser und Gesundheitsämter aber oft erst nach tagelanger Wartezeit. Bis dahin bleiben Schulen, Kindergärten und Kitas geöffnet. Für die Eindämmung des Virus kann es dann längst zu spät sein.
Ich bin weder Wissenschaftsjournalist, Virologe, noch Leiter des Robert-Koch-Instituts. Aber ich bin andererseits ganz sicher auch nicht der einzige, der sich hierzulande im Moment die Frage stellt, was nun eigentlich bedrohlicher ist: die Angst vor dem Virus, oder der Virus selbst? Und auch wenn Corona (der Virus) natürlich nicht sinnbildlich für das Playboy-Motto „alles, was Männer lieben“ steht – so möchte ich Sie, lieber Playboy-Leser, dennoch bitten, mir Ihre Gedanken zur „Corona-Krise“ und deren Auswirkungen mitzuteilen. Wie verändert Corona ganz persönlich Ihren Alltag? Schreiben Sie mir gerne unter boitin@playboy.de.
„Es gibt keine Zeit ohne Kummer und Leid. Es gibt aber auch Ecken, wo Freude und Glück sich verstecken.“ (Fred Ammon)
Ich möchte Ihnen deshalb auch heute meine persönlichen Highlights der Woche nicht vorenthalten.
Bleiben Sie gesund!
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Florian Boitin
Chefredakteur Playboy
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