Die Mutter der Basketball-Weltmeister Franz und Moritz Wagner im Interview
szmtag
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Illustration: Chiara Brazzale
Guten Tag, 

wenn es um Erziehungsfragen geht, sind mein Mann und ich uns fast immer einig. Nur über zwei Themen diskutieren wir regelmäßig: Wann aus einem Risiko, an dem ein Kind wachsen kann, eine Gefahr wird (ich bin da eher für laufenlassen). Und ob wir unser Kind zum Leistungssport ermutigen würden, sollte es in irgendeiner Sportart herausragen. Mein Mann ist voll im Team Leistungssport.

Ich bin skeptischer, weniger aus Angst vor Fahrdiensten und Wäschebergen, eher weil ich meinem Kind den Verzicht ersparen möchte, der hinter jeder Medaille steckt. Und weil einige meiner Jugendfreundinnen tatsächlich den Sprung in den Leistungssport gewagt haben und dieses Abenteuer für alle bis auf eine (eine Dressurreiterin) frühzeitig, mit vielen Verletzungen und noch mehr Herzschmerz zu Ende gegangen ist.

Aber dann gibt es so unglaubliche Geschichten wie die der Wagner-Brüder Moritz und Franz aus Berlin, die es in die Basketball-Profi-Liga NBA geschafft haben, heute beide bei Orlando Magic spielen und 2023 mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister wurden. Ihre Mutter Beate Wagner hat darüber nun ein Buch geschrieben und meine Kollegin Annabel Dillig (die in ihrer Jugend übrigens selbst eine sehr gute Basketballerin war) hat Wagner zu dieser besonderen Reise interviewt, die sie als Familie hinter sich haben.

Mich persönlich hat das Gespräch der beiden sehr nachdenklich gemacht, weil Wagner ihr früheres Familienleben, von dem ein Großteil in Turnhallen stattfand, weder beschönigt noch dramatisiert. Sie erzählt einfach, wie es war: von Konkurrenzdruck, Leistungsdenken, elterlichen Ausrastern am Spielfeldrand, über die sie heute weiß, dass sie genau das Gegenteil von Anfeuern sind und dem Kind am meisten wehtun, und davon, wie es ist, als Mutter zwei Söhne nicht nur an den Basketball, sondern auch an die USA zu »verlieren«.

Zwei solche Karrieren kommen halt nicht ohne Wachstumsschmerzen aus, davon berichtet Wagner eindrücklich und ehrlich. Das so informative wie warme Interview über große Träume, das richtige Maß an Lob und wie man mit der Rivalität zweier talentierter Kinder umgeht, lesen Sie hier:
»Ein Kind braucht ein Stück Erde, wo es immer wieder hingehen kann«
Moritz und Franz Wagner sind Basketball-Weltmeister, beide spielen in der US-Profiliga NBA. Ein Gespräch mit ihrer Mutter Beate Wagner darüber, wie man Kinder auf dem Weg zu großen Träumen begleitet, über das richtige Maß an Lob – und warum es für Eltern ein Gewinn sein kann, Jahr und Tag am Spielfeldrand zu sitzen.
Zum Interview
Und wenn es dann geschafft ist, wenn die einstigen Kinder später als Erwachsene ihren geliebten Sport wirklich auf höchstem Niveau spielen und davon auch noch leben können (das ist ja auch nicht bei allen Sportarten so), dann kann der Leistungssport wahrscheinlich schon ein sehr großes Glück sein. Und vielleicht auch eines, das sich so Normalsportlerinnen wie ich überhaupt nicht vorstellen können.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche!

Alles Gute
Mareike Nieberding
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