1. Wie gefährlich sind Listerien in der Küche? Zwei aktuelle Skandale um bakterielle Belastung von Fleisch und Wurst weiten sich aus. Das für Infektionskrankheiten zuständige Robert Koch-Institut in Berlin übergab der Staatsanwaltschaft Kassel eine Liste von 25 Todesfällen, die möglicherweise mit Ware aus dem Unternehmen Wilke zusammenhängen – bislang ist der Hergang dreier letaler Ansteckungen einigermaßen geklärt. Und in Oldenburg ermittelt die Behörde wegen kontaminierter Frikadellen aus der Firma Fleisch-Krone. Wie gefährlich sind die Listerien, so der Name der Bakterien, um die es geht? Einerseits sind sie alltäglich. Bis zu zehn Prozent der Menschen tragen sie in sich, und wer ein gesundes Immunsystem hat, übersteht eine Infektion mit hoher Wahrscheinlichkeit beinahe symptomlos. Andererseits gefährden sie kranke, alte und sehr junge Menschen sowie Schwangere und sind recht zäh. Sie verschwinden erst, wenn man Fisch und Fleisch bei mindestens 70 Grad Celsius durchgart. Rohmilch sollte man abkochen und von Käse großzügig die Rinde entfernen. Gute Küchenhygiene, auch beim Gemüse, senkt das Risiko weiter. Im Kühlschrank können sich die Bakterien vermehren. Die Anzeichen einer Listeriose sind leider unspezifisch – Fieber, Abgeschlagenheit, Durchfall. Detaillierte Ratschläge erhält man unter anderem bei der Verbraucherzentrale. |