Thomas Hummel über die Irrtümer der Populisten
 ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 
szmtagiomb_np
Zur optimalen Darstellung empfehlen wir Ihnen die Browserversion
27. Oktober 2023
Klimafreitag
Alles zu Klimakrise und Umweltschutz
Thomas  Hummel
Redakteur Politik
SZ Twitter Mail
Guten Tag,

Die Retro-Welle wird offenbar populärer. Vor allem Politiker von ganz rechts und ganz links reden den Leuten ein, dass es doch viel schlauer, bequemer und besser für den Geldbeutel sei, die Transformation hin zu klimafreundlichen Technologien abzublasen. Ist doch wirklich sehr anstrengend, dieser Wandel. Oder?

„Wohlstand statt Klima“, rief Maximilian Krah, Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, ins Mikrofon. Sahra Wagenknecht beklagt einen angeblich „planlosen Öko-Aktivismus“ und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger wettert, so oft er kann, gegen das Aus für Verbrenner-Motoren. Das kommt bei vielen Leuten an. Klingt ja alles wohlig warm und gemütlich. Endlich lässt uns mal jemand in Ruhe mit diesem Klimathema.

Nach der Lektüre des „World Energy Outlooks 2023“ der Internationalen Energieagentur (IEA) stellt sich mir allerdings die Frage, ob die Populärpolitiker wissen, wovon sie reden. Die Tendenzen darin sind klar:

1. Das Elektroauto kommt rasend schnell. In China, dem entscheidenden Markt für die deutschen Hersteller VW, BMW und Mercedes, waren im September 38 Prozent aller Neuwagen E-Autos. Spät, sehr spät, nehmen nun die Deutschen den Kampf auf gegen Tesla und die neuen chinesischen Marken wie BYD. E-Fuels? Wasserstoff? Lebensverlängernde Maßnahmen für den Verbrenner? Wirkt alles wie von gestern.

2. Die Steigerungsraten der erneuerbaren Energien, vor allem der Photovoltaik, sind beispiellos. Sie drängen die fossilen Brennstoffe langsam, aber sicher aus dem Markt. Will Deutschland all diese Techniken anderen überlassen?

3. Die hierzulande höchst umstrittene Wärmepumpe wird laut IEA-Bericht schon 2030 die weltweit am häufigsten installierte Heizung sein. Für Aiwanger war sie in Erding noch Sinnbild einer grünen „Heizideologie“.

Eigentlich sollte man meinen, dass alle Menschen das Anliegen teilen, die Erderwärmung zu stoppen. Auch ihre Gesundheit und die ihrer Freunde und Verwandten könnte schließlich darunter leiden, wie meine Kollegin Berit Uhlmann aufschlüsselt. Vermutlich aber trifft der Arktisforscher Markus Rex den entscheidenden Punkt, im SZ-Interview meint er: „Klimaschutz muss sich rechnen und lohnen.“ Denn Wasser fließe nach unten und das Kapital zur Rendite.

Ob Deutschlands Populisten diese Chancen noch erkennen? Die angeblichen Patrioten von der AfD offenbar nicht. Oder wie Anja Kohl, Börsenexpertin bei der ARD, zuletzt sagte: Wenn die AfD Klimaschutz für Humbug hält, sei sie eine wirtschaftsfeindliche Partei.
Thomas Hummel
Redakteur Politik
SZ Twitter Mail
Folgen Sie mir.
Mehr zum Thema:
SZPlus
Internationale Energieagentur
Weniger Kohle, Öl und Gas erwartet
SZPlus
SZ-Spezial
Klimawandel, Migration, Digitalisierung: Wo sind die guten Ideen für die Zukunft?
Klimawandel
Mediziner: Wir sind im Gesundheitsnotstand
ANZEIGE
desktop timertrk_px
Klimapinnwand
SZPlus
Klimakrise: "Der Weltuntergang ist nicht nahe"
Mehr Klimaschutz, aber ohne Panik! Der Arktisforscher Markus Rex erklärt, was in der aktuellen Debatte falsch läuft - und warum er die Forderung nach Verzicht fürs Klima für problematisch hält.
Zum Artikel Pfeil
SZPlus
Meeresspiegel
Westantarktis könnte nicht mehr zu retten sein
SZPlus
Grundwasser, Artenvielfalt, Raumfahrt
"Wir taumeln auf den Abgrund mehrerer Kipppunkte zu"
SZPlus
Photovoltaik mit Batteriespeicher: Lohnt sich das?
Mit einem Batteriespeicher können Haushalte mit Photovoltaikanlage ihren selbst erzeugten Strom auch abends nutzen. Die Nachfrage nach solchen Akkus ist enorm. Was dabei zu beachten ist.
Zum Artikel Pfeil
Weitere Themen:
SZPlus
Meinung
Israelfeindliche Posts
"Fridays for Future" darf nicht kampflos aufgeben
SZPlus
Archäologie
Wie unsere Vorfahren auf Klimakrisen reagierten
Klimawandel in Bayern
Die Tage des Watzmanngletschers sind gezählt
ANZEIGE
desktop timertrk_px
Der SZ-Klimamonitor
Weitere Daten und Grafiken
"Wir wollen Ihnen das Leben einfacher machen"
Habecks Wirtschaftsministerium bringt Firmen und Ämter zusammen, um Bürokratie abzubauen und Verfahren schneller zu machen. Beim Thema Windkraft-Ausbau geht das überraschend harmonisch.
Zum Artikel Pfeil
SZPlus
Energiewende
EU will den Windkraft-Turbo einlegen
SZPlus
Grüner wird's nicht
In den Städten entscheidet sich, wie die Gesellschaft mit dem Klimawandel klarkommen wird. Mannheim hat bei der Planung neuer Quartiere erstaunlich viel richtig gemacht. Ein Besuch.
Zum Artikel Pfeil
Empfehlen Sie diesen Newsletter weiter
Schreiben Sie mir, falls Sie Anregungen haben
Zur Startseite von SZ.de

Zur Übersichtsseite der SZ-Newsletter
Ihre Newsletter verwalten

Entdecken Sie unsere Apps:
as
gp
Folgen Sie uns hier:
tw
ig
fb
in
Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München
Tel.: +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777
Registergericht: AG München HRB 73315
Ust-Ident-Nr.: DE 811158310
Geschäftsführer: Dr. Karl Ulrich, Dr. Christian Wegner
Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH.
Hinweise zum Copyright
Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse newsletter@newslettercollector.com.
Wenn Sie den „Klimafreitag“-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden.
Datenschutz | Kontakt