Hintergründe, Analysen und Einordnungen zu Klimakrise und Klimaschutz
| | | | | 1. März 2024 | | Klimafreitag | | Alles zu Klimakrise und Umweltschutz | | | |
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| | | | Guten Tag, ich finde es immer wieder erstaunlich, wie oft wir Menschen es schaffen, uns in Sachen Klimaschutz mit unseren eigenen Waffen zu schlagen. Ein besonders absurdes Beispiel: Der staatliche saudische Ãlkonzern Saudi Aramco fängt in einer seiner Anlagen COâ ein, das beim Aufbereiten von Erdgas entsteht â um es dann per Pipeline in ein Ãlfeld zu pumpen und dadurch noch mehr Ãl fördern zu können. Dass das kein Beitrag für eine ânachhaltige Energie-Zukunftâ ist, wie Aramco auf der eigenen Website suggeriert, ist offensichtlich. Bei anderen Bestrebungen, COâ abzufangen und zu speichern, ist die Sache aber komplexer. Die Rede ist von der âCarbon Capture and Storageâ-Technologie, kurz CCS. In Deutschland ist es aktuell nur zu Forschungszwecken erlaubt, COâ unterirdisch zu speichern. Vor gut zehn Jahren, als das Gesetz dazu beschlossen wurde, überwog unter anderem die Sorge, dass das COâ wieder austreten könnte. AuÃerdem sahen Betreiber von Kohlekraftwerken darin die Chance, ihre Kraftwerke länger laufen zu lassen â das wohl gröÃte Argument gegen die Technologie. Doch jetzt überwiegt in der Politik eine andere Sorge: âOhne CCS können wir unmöglich die Klimaziele erreichen.â So begründet Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck seinen Plan, CCS jetzt doch zuzulassen. Am vergangenen Montag hat er einen entsprechenden Gesetzentwurf vorgelegt. Tatsächlich ist CCS nach wie vor die einzige Lösung, um bestimmte Industriebereiche klimaneutral zu gestalten, etwa die Zementindustrie. Mein Kollege Michael Bauchmüller kommentiert daher, es sei âmutig und auch richtig, dass die Bundesregierung nun eine Strategie für CCS entwickeltâ. Es gibt allerdings einen groÃen Haken: Das neue Gesetz soll auch Betreibern von Gaskraftwerken ermöglichen, ihre COâ-Emissionen so im Boden zu entsorgen. Einem fossilen Industriebereich also, der durch die Energiewende eigentlich überflüssig werden sollte. Der richtige Weg wäre nach wie vor, fossile Emissionen zuallererst komplett herunterzufahren, wo immer es geht. Schon allein, weil die Lagerstätten für COâ begrenzt sind. Allerdings werden das sicher nicht alle Länder rechtzeitig schaffen. So zeigt etwa eine aktuelle Studie, dass China auch 2060, in dem Jahr, in dem das Land klimaneutral werden soll, noch auf Kohle- und Gaskraftwerke angewiesen sein dürfte. Ohne CCS im Energiesektor wird es dort also nichts mit der Klimaneutralität. Bei all den Diskussionen um technische Lösungen vergisst man schnell, dass die Natur immer noch der wichtigste COâ-Speicher ist. Besonders für die tschechische Regierung scheint das aktuell keine groÃe Rolle zu spielen. Mein Kollege Christoph von Eichhorn hat vor Ort recherchiert, wie es sein kann, dass in Tschechien â anders als in allen anderen EU-Staaten â die Wälder schrumpfen. Dabei ist der Schutz der Wälder eine von vielen MaÃnahmen, die nicht nur dem Klima guttun, sondern auch die Welt insgesamt schöner und lebenswerter machen würden. Ein Gaskraftwerk mit CCS-Anlage gehört da eher nicht dazu. Beste GrüÃe sendet
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| Leonie Sanke | | Video-Redakteurin |
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