Plus: Das beste Rezept für Melanzane alla parmigiana
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Illustration: iStock / by Malte Mueller
Guten Tag,

wenn Sie die Kulturberichterstattung verfolgen, kann es gut sein, dass Ihnen dieser Tage der Name von Florentina Holzinger begegnet, einer bekannten Tänzerin und Choreografin. Vorgestern hatte nämlich in Schwerin ihr neues Stück Premiere – Sancta, die Beabeitung einer Oper des Komponisten Paul Hindemith. In der Welt des modernen Tanzes war das ein wichtiges Ereignis, Holzinger gilt dort als besonders innovative und radikale Künstlerin. Letzteres unter anderem deshalb, weil bei ihren Inszenierungen oft Blut und andere Körperflüssigkeiten über die Bühne spritzen. Und weil sie selbst und die Mitglieder ihrer Kompanie oft nackt sind.

Vor einer Weile hat meine Kollegin Johanna Adorján fürs SZ-Magazin ein großes Interview mit Florentina Holzinger geführt, das ich Ihnen heute empfehlen möchte. Man erfährt darin einiges über ihren Werdegang und über den Preis, den sie für ihre Körperkunst zu zahlen bereit ist. So stürzte sie einmal aus großer Höhe auf die Bühne und verletzte sich schwer. Und auf die Frage, wie oft sie sich schon die Nase gebrochen habe, antwortet sie: »Sicher weiß man das ja nur, wenn man ein Röntgenbild gemacht hat. Offiziell bescheinigt zwei oder drei Mal. Gefühlt viel öfter.«

Das eigentliche Thema des Interviews ist für mich jedoch Scham und wie man diese überwindet. Wir alle halten tagein, tagaus ja eine Vielzahl von Konventionen ein, die unseren Umgang miteinander regeln. Viele davon sind sicherlich sehr sinnvoll, andere aber ohne Zweifel belastend und zerstörerisch. So führt ein durch Werbung und soziale Medien befeuerter Körperkult dazu, dass viele Menschen sich schlecht und minderwertig fühlen, wenn sie das Gefühl haben, eben nicht dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen. Wenn Holzinger also darüber spricht, warum es ihr nichts ausmacht, vor Publikum nackt zu sein – anfangs nur auf kleinen Studentenbühnen, dann in immer größeren Häusern –, lernt man daraus viel über die Art, wie soziale Scham unsere Gesellschaft prägt. Und über die Freiheit, die darin liegt, ungute und hemmende Konventionen hinter sich zu lassen. Ich denke deshalb, dass das Interview mit dieser faszinierenden Künstlerin in jedem Fall spannend zu lesen ist – egal, ob Sie sich für Tanztheater interessieren oder nicht.
»Sich über Scham hinwegzusetzen hat etwas Ermächtigendes«
Die Performerin und Choreografin Florentina Holzinger lässt für gewöhnlich ihren Körper auf Theaterbühnen sprechen. Hier redet sie mal über ihn.
Zum Interview
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

Ihr Johannes Waechter

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