in diesen Tagen grübeln viele Tui-Aktionäre darüber, ob sie bei der Not-Kapitalerhöhung über 500 Millionen Euro mitziehen sollen oder nicht. „Deal“ oder „No-Deal“ ist mitnichten nur eine Wette darauf, ob die Corona-Pandemie in den nächsten Monaten überwunden werden kann oder nicht, sondern auch auf den Wert dessen, was die Pandemie von Tui noch übrig gelassen hat. Und selbst im Falle einer raschen Corona-Erholung wird das immer noch ein riesengroßer, aber margenschwacher und unangenehm hoch verschuldeter Konzern sein. Die Rechnung ist so erschreckend wie trivial: Während das Unternehmen im Zuge von Corona eher nicht wertvoller geworden sein dürfte, haben in der Bilanz die milliardenschweren Notkredite das Eigenkapital verdrängt. Das Eis, das die Aktionäre trägt, ist dünn geworden.
Was für ein Unternehmen genau besitzen sie eigentlich? Tuis Kern, das Reiseveranstaltergeschäft, steht für viel Volumen und minimale Margen: Noch nie wurde dort das eingesetzte Kapital über einen längeren Zeitraum angemessen verzinst, nicht umsonst ist Tuis Erzrivale Thomas Cook vor eineinhalb Jahren aufgeplatzt.
Ganz anders die Kreuzfahrtsparte, wo Tui vor Corona Jahr für Jahr Ebit-Margen nördlich von 25 Prozent und fette Joint-Venture-Dividenden eingestrichen hat. Der Lohn: Kurz vor Corona loggte der Konzern für seine Edelkreuzfahrttochter Hapag-Lloyd am M&A-Markt noch ein Ebit-Multiple von 28x ein. Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, dass diese Tochter das Kronjuwel des Tui-Konzerns war – und es auch wieder sein muss, will der Konzern eine Zukunft haben.
Mit FINANCE+ erfahren Sie heute, wie viel Tui Cruises nach acht Monaten Kreuzfahrtpause noch wert sein könnte – und lernen nebenbei, wie kompliziert das Firmengeflecht rund um Tui ist, das selbst erfahrene Analysten nicht richtig durchschauen, wie sie selbst zugeben. Doch die Antwort auf die Frage nach dem Wert des Kreuzfahrtgeschäfts ist essentiell für die Überlebensperspektiven von Tui. Nehmen Sie sich einen Kaffee und begleiten Sie uns bei der Spurensuche!
Die M&A-Multiples im Krisenjahr 2020 erlebten einen herben Rückschlag. Welche Branche besonders schwer zu kämpfen hatte und wo es trotz Corona einen Aufwärtstrend gab – unser FINANCE-Multiples-Rückblick. WEITERLESEN
Volkswagen Leasing platziert milliardenschwere Anleihen, Tele Columbus führt eine Kapitalerhöhung durch und Personio schließt seine bisher größte Finanzierungsrunde ab – der wöchentliche FINANCE-Ticker. WEITERLESEN
The best CFOs and Director Controlling & Data Management, Accounting, Treasury, Strategic Planning, Compliance. Interim - to - Perm. Fps has what you need, now! WEITERLESEN
Klaus Hubert Görg, Gründer der gleichnamigen Wirtschaftskanzlei, ist im Alter von 80 Jahren verstorben. Auch einer der bekanntesten deutschen Tech-Unternehmer ist einer kurzen schweren Krankheit erlegen.WEITERLESEN
Erst in diesem Jahr werden die Corona-Effekte auf die deutsche Wirtschaft richtig durchschlagen, mahnen Sanierungsfinanzierer. Sie warnen vor Zombie-Unternehmen und kritisieren die Passivität einiger Finanzchefs. WEITERLESEN
Banken sind bei nachhaltigen Finanzierungen Geldgeber, Berater, Moderator und Gestalter in einem. Das Beispiel des Energiedienstleisters Ista zeigt, wie das in der Praxis funktioniert – ein Beitrag aus unserem Structured-FINANCE-Special. WEITERLESEN
Die Unternehmensbewertungen fielen mit Ausbruch des Coronavirus in den Keller – mit einer Ausnahme, denn eine Branche beendete das Krisenjahr mit höheren Multiples. Alle detaillierten Daten zu insgesamt 16 verschiedenen Branchen finden Sie in den FINANCE-Multiples.WEITERLESEN
Kaum eine Branche ist so heftig vom Coronavirus gebeutelt wie die Tourismus- und Reiseindustrie – und auch nach der Pandemie dürften die Folgen noch lange nachhallen. Wie sich Tui in dieser schwierigen Gemengelage schlägt, können Sie auf unserer Themenseite verfolgen.
Die wichtigsten Restrukturierer-Personalien im Überblick: Über neue Mandate, Wechsel sowie Auf- und Abstiege von Restrukturierungsspezialisten lesen Sie hier.
Morgen beginnt die Zeichnungsfrist für den Börsengang des Online-Autohändlers Auto1. Anfang Februar soll der Börsengang abgeschlossen sein und Auto1 rund 1 Milliarde Euro einbringen.WEITERLESEN
Während 2020 an den großen Bondmärkten trotz Corona zu einem Riesenjahr wurde, sieht das Bild bei den Mittelstandsanleihen anders aus: weniger Deals und viele gefloppte Platzierungen.WEITERLESEN
FINANCE-Magazin
Ausgabe November/Dezember 2020
Daimlers Wandel – CFO Harald Wilhelm über grüne Finanzierungen, Coronakrise und Elektromobilität
Weitere Themen:
Grenke – Was hinter den Vorwürfen der Shortseller steckt
Tui – Joussens große Wette auf die Bilanzreparatur
Schieflage – Wem hilft das präventive Sanierungsverfahren?